Die demografische Entwicklung in unserer Gesellschaft konnte man auch bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des TTC mitverfolgen.
Als Eberhard Ziegler seinen üblichen Anfangsapplaus spendete, meinte sein Freund Reinhard Egeler etwas mitleidig, aber realistisch: „Früher hat er dazu noch geschrien!“
Ebenso altersgerecht wurde festgestellt, dass gleich drei Mitglieder an einer Schulterverletzung litten: Der Präsident, Markus Stern und Christof Pfisterer. Der Präsident umging das Problem, indem er sein Weinglas mit der linken Hand erhob.
Auch verschüttet geglaubte, schöne schwäbische Eigenschaften kommen offenbar im Alter wieder zutage. Als TV-Vorstand und TTC-Kassenprüfer Wolfram Reiner ein Wulle-Bier angeboten bekam, meinte er: „Das ist nur etwas für Junge.“ Kurz darauf wurde jedoch bekannt, dass man Essen und Getränke bei dieser Versammlung für  eine verschwindend kleine Umlage erhielt, so viel man wollte. Daraufhin meinte er plötzlich: „Jetzt nehme ich doch ein Wulle.“
Auch das Zubehör des TTC scheint etwas in die Jahre gekommen zu sein. Als nämlich berichtet wurde, dass beim letztjährigen Adventsmarkt alle 5 Minuten die Sicherungen wegen veralteter, angeschlossener Geräte durchgebrannt seien, meinte Wolle kennerisch: „Das war wahrscheinlich unser Crèpe-Gerät.“
Doch es gibt auch Zukunftweisendes im TTC. Erstmals war nämlich eine junge Dame als Gast und Zuhörerin bei dieser Jahresversammlung dabei. Sie wollte wohl einfach  einmal live miterleben, was man sonst nur in unglaublichen „Pro Sieben“- Sketch-Sendungen im Fernsehen sieht. Als Gastgeschenk erhielt sie einen original TTC-Autoaufkleber, den sie unter Tränen der Rührung entgegen nahm.
Auch sonst geht der TTC ganz neue Marketing-Wege, denn wegen des akuten Personalmangels hängte Birgit im Zuffenhäuser Edeka-Markt eine Kontaktanzeige aus, in der eine neue Mitspielerin für die Damenmannschaft gesucht wird. Angesichts der aus der Werbung bekannten Frische der Produkte dieses Marktes ist zu erwarten, dass man hierdurch eine süße Sahneschnitte, aber auf jeden Fall frisches Gemüse gewinnen wird.
Erstmals in der Geschichte des TTC wurde der Höhepunkt jeder Jahresversammlung, das abschließende gemeinsame Singen der schwäbischen Nationalhymne „Preisend mit viel schönen Reden“, mit der Videokamera aufgenommen. Man munkelt, dass es bereits mehrere Millionen Klicks auf „You Tube“ für diese Aufzeichnung gegeben haben soll.
Selbst der Intimredakteur erlebt in diesem Verein nach 45-jähriger Mitgliedschaft noch Neues und Überraschendes. Als von Walter Mauch ein Ersatzspieler für die
3. Mannschaft gesucht wurde, und ich zufällig Zeit hatte, meldete ich mich und wurde von ihm per E-Mail auch freudig willkommen geheißen. Voller Elan stand ich dann am Spieltag im frisch gewaschenen TTC-Dress in der Rosenschule und wollte mich gerade warm machen, als Walter (er ist ja auch nicht mehr der Jüngste) einfiel, dass ich schon die gesamte Saison einen Sperrvermerk in der 4. Mannschaft habe und daher in einer höheren Mannschaft gar nicht spielen darf. So konnte ich jedenfalls meiner Ehefrau etwas beweisen, was sie mir nie glaubt, nämlich dass ich im Alter immer flexibler werde, denn nach einer halben Stunde war ich statt in der Turnhalle wieder zu Hause und konnte die Hoheit über die Fernseh-Fernbedienung zurückerobern.
Apropos Fernsehen, wegen des Personalproblems der Damenmannschaft wird überlegt, zur Auffindung einer neuen Mitspielerin eine neue Fernsehsendung zu kreieren, nämlich „Germany’s next Top Playerin“. Als Moderatorin, also eine Art Heidi Klum, hat man die rothaarige Adelheid quasi als Farbtupfer im Auge und in der Jury könnte man sich Rosannas Sohn, der ja durch seine jahrelange Mitwirkung in der Fernsehserie „Die Fallers“ bereits genügend Erfahrung mitbringt, vorstellen. Damit sowohl die sportliche Seite als auch der gute Geschmack nicht zu kurz kommen, müsste diese Jury dann nur noch von unserem Präsidenten und seinem Verwandten Harald Glööckler aufgefüllt werden.
Allen Lesern wünscht der Intimredakteur für das kommende Frühjahr ähnlich schöne Träume.
Jürgen Hettich