Tischtennisschnupperkurs an der Schule
In unserer zunehmend alternden Gesellschaft wird auch im TTC der eine oder die andere auf den bevorstehenden Ruhestand zuarbeiten. Wenn dieser Fall eintritt, dann ist vor unserem Jugendleiter Walter Mauch zu warnen.
Als er nämlich erfuhr, dass der Intimredakteur gerade in Ruhestand getreten ist, kam ihm sofort die Assoziation: „Ach, dann hast du jetzt ja auch vormittags Zeit.“ Nichts ahnend, was diese Bemerkung tatsächlich bedeuten sollte, stand ich auch schon am frühen Morgen in der Grundschule am Stadtpark (Hohensteinschule), um gemeinsam mit Walter an drei aufeinander folgenden Tagen bei Tischtennisschnupperkursen neuen Nachwuchs für den TTC zu gewinnen.
Dort wurden wir von erfreuten Lehrerinnen sowie Schülerinnen und Schüler empfangen, da wir offenbar eine willkommene Abwechslung in den Unterricht brachten.
Nachdem man immer wieder Schreckensgeschichten hört, wie es an unseren Schulen allgemein zugehe, war ich positiv überrascht, denn bei allem unterschiedlichen Temperament und Verhalten der einzelnen Schulkinder, waren sie insgesamt doch gut in den Griff zu bekommen und auch sehr interessiert.
Entgegen der weiteren Befürchtung, dass Corona die Beweglichkeit der jungen Leute stark eingeschränkt habe, war dies bei den Kindern dieser Grundschule nicht zu bemerken. Auffallend war lediglich, dass in den beiden sogenannten Vorbereitungsklassen, in denen vor allem Schülerinnen und Schüler sind, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind und die vor allem die deutsche Sprache lernen sollen, die Sportlichkeit deutlich höher war als in den meisten anderen Grundschulklassen.
Schnupperaktion 2015
Wir hatten drei Stationen in der gut gewärmten Turnhalle aufgebaut. Walter war bei Staffelrennen für die Geschwindigkeit und die jeweilige Klassen- bzw. Sportlehrerin für Zielübungen zuständig. Ich stand als einziger mit dem Nachwuchs an der Tischtennisplatte, um zu sehen, ob es darunter Talente für unser Jugendtraining gibt. Obwohl ich die Befürchtung hatte, dass meine Station am langweiligsten wäre, weil die Schülerinnen und Schüler, wenn sie an der Reihe waren, jeweils nur den Ball zurückschlagen mussten, machte einer Mehrzahl diese Station am meisten Spaß.
Auch die Befürchtung, dass meine Tischtenniskünste, nachdem ich seit Jahren nicht mehr im Training war, nicht ausreichen würden, wurde nicht bestätigt. Selbst mit einem Jungen aus der Vorbereitungsklasse, der nach Größe und Alter den Grundschulbereich bereits überschritten hatte und sich uns als „Tischtennisweltmeister“ angekündigt hatte, konnte ich problemlos mithalten.
Am Ende einer Aktion, bei der es uns nie langweilig wurde, konnte Walter zahlreiche Einladungen für das Jugendtraining des TTC austeilen. Da mir als pensioniertem Richter gewisse Zweifel kamen, ob jedenfalls meine diesbezügliche subjektive Auswahl wirklich gerecht war, ließ Walter auch noch ein paar Einladungen bei der Schulleitung zurück, falls sich einzelne Schüler, die ein großes Interesse an unserem Training haben, zu Unrecht zurückgesetzt fühlen würden.
Nach drei lärm- und bewegungsintensiven Tagen, die an Rentnern im fortgeschrittenen Alter nicht ganz spurlos vorbei gehen, hatten wir uns schließlich sowohl die Dankeschön-Schokolade der freundlichen Schulleiterin als auch das abschließende Essen beim Italiener verdient.
Erfreulicherweise sind inzwischen auch schon die ersten der Einladung zum Probetraining gefolgt und es wurden von unseren Trainern auch förderungswürdige Talente erkannt. Es bleibt daher zu hoffen, dass die Coronadelle im Nachwuchsbereich wieder ausgeglichen werden kann.
Jürgen Hettich