Dank unseres Historikers und Kulturbeauftragen Gerd Raff steigern sich die kulturellen Höhepunkte des TTC-Ausflugs von Jahr zu Jahr in derartige Höhen, dass man auch über den Ausflug nach Salzburg eigentlich nur im Feuilleton der FAZ und nicht im profanen TTC-Intim berichten dürfte. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Niveausenken wagt es der Intimredakteur jedoch trotzdem.
Einige Äußerungen unseres oben genannten Reiseleiters machen diese Aufgabe auch etwas leichter:
So gab er den Mitreisenden vor Besuch eines Heurigen-Lokals beispielsweise mit auf den Weg:
„I hab euch ja heut‘ scho g‘nug Stoff in Form von Orangen-Prosecco ausg’schenkt, so dass ihr em Heurige nemme so viel Durst hen, damit unser Budget au ausreicht.“
Zu späterer Stunde gab er dann noch von sich: „Die Diana ist viel zu seriös, um besoffen zu sein, die isch wie i.“
Zu noch späterer Stunde durfte der Intimredakteur in der Dorf-Disco von Anger, kurz „Stadl“ genannt, den persönlichen Höhepunkt dieser Reise erleben. Gemeinsam mit der Präsidentengattin Adelheid schwebte er nämlich im Discofox wie einst Olivia Newton-John und John Travolta über den Dancefloor, so dass die Augen und Münder der am Rande der Tanzfläche stehenden Alpen-Öschis immer größer wurden.
So ein Ausflug hat natürlich auch Gefahrenmomente.
Beispielsweise dauerte der Toilettenbesuch von Wolfram Reiner im Biergarten von Aying angesichts der zuvor genossenen Menge Bier derart lang, dass unser Bus fast ohne ihn abgefahren wäre, wenn nicht in letzter Minute noch jemand bemerkt hätte, dass da noch einer fehlt.
Aber auch die größten Gefahren können wahre Helden nicht von der Ausflugsteilnahme abhalten. Lothar aus Bietigheim hatte nämlich bei seiner ersten und einzigen Ausflugsteilnahme in Paris vom Mitreisenden Bernd Sehon einen ganzen Becher Rotwein über seine hellgelbe Jacke geschüttet erhalten. Dies hinderte ihn dennoch nicht, am Salzburgausflug erneut schick gekleidet teilzunehmen und diesmal hat er ihn, jedenfalls dem äußeren Anschein nach, auch unbeschadet überstanden.
Ebenfalls unbeschadet überstanden hat unsere wagemutige und nicht mit der Wimper zuckende Gudrun die Wasserspiele im Schloss Hellbrunn, denn der galante Führer durch die dortige Gartenanlage setzte sie auf den Stuhl, aus dem als einzigem am gesamten Tisch kein Wasser spritzte.
Anschließend sprach dieser Führer unseren Reiseleiter immer mit „Herr Raffel“ an. Vermutlich hielt er ihn aufgrund seiner unkonventionellen Art für einen Künstler und hat ihn mit dem Maler Raffael verwechselt.
Diese künstlerische Ader zeigte unser Präsident anschließend noch gemeinsam mit Conny, denn die beiden zitierten beim Abendessen Karl Valentin und Liesl Karlstadt derart gekonnt und textsicher, dass man sich schon auf die nächstjährige Vorführung der beiden als Charles Aznavour und Mireille Matthieu freut, wenn es nach Lyon gehen sollte.
Eine richtige Neuerung hatte der Ausflug dann auf der Rückfahrt noch zu bieten, denn diesmal war nur bei einer der traditionell ausgeschenkten Schnapsflaschen, die Gerd anbot, der Korkverschluss verschimmelt.
Zum Schluss des heutigen Intims müssen wir noch eine Warnung aussprechen. Es besteht nämlich die konkrete Gefahr, dass Walter Mauch aufgrund seiner erfolgreichen Werbemaßnahmen von einem DAX-Unternehmen als Marketingspezialist abgeworben werden könnte. Ihm gelang es nämlich, innerhalb von nur drei Stunden gleich drei neue Mitglieder zu gewinnen. Der erste war der Rückkehrer Ralf Brieske, der zweite war Holger Henne aus Calw, der von Markus Stern gleich im ersten Spiel so deklassiert wurde, dass er unbedingt mit ihm zusammenspielen und etwas von ihm lernen möchte und last but not least Simón Rojas Soriano, der schon einmal in der Jugend bei uns spielte. Ihn könnte man sich auch als Taktgeber einer noch zu gründenden Cheerleader-Gruppe des TTC vorstellen, denn er verdient sein Geld als Schlagzeuger.
Jedenfalls allen dreien ein herzliches Willkommen
wünscht
Jürgen Hettich