Croatia Stuttgart – TV89 Zuffenhausen 4 : 1 (1 : 1) – Schneller Ausgleich nach verdienter Führung der Schlotwiesenjungs. Effiziente Gastgeber - drei Angriffe über Links, drei Tore in sieben Minuten – stellen den Spielverlauf auf den Kopf.


»Dafür sagen sie heute: Ich hatte den falschen Reisbrei heut' Mittag und habe Laktose-Intoleranz«. ( Rudi Völler über die neuen Ausreden der Spieler)

Feuerbach 13° C. Grauer Himmel im Wilhelm-Braun-Sportpark. Trübe Gesichter bei der Mannschaft, bei den Trainern, bei den Fans der `89er. Soeben der Schlusspfiff. Das klar bessere Team hat verloren. Schade für die ganze Mannschaft. Was war passiert?
Die Schlotwiesenjungs zeigen von Beginn an, wo der Barthel den Most holt. Das glänzende Mittelfeld um Murat und Franz gepaart mit giftigen Vorstößen von Jörg und Thorben nötigen den Gastgebern sicherlich einiges an Respekt ab. Im Prinzip ist es wieder einmal nur eine Frage der Zeit, bis der TV89 das in der Tabelle weit vor ihm p2019 11 03 Croatia 02latzierte Team ausknockt. Über die rechte Außenbahn kommt Jörg Burkert, mit mächtigem Tempo. Seine Flanken sind allerdings zu unplatziert. Dafür kann sich das Team bei ihm bedanken, dass er im Rückwärtsgang heikle Situationen, die zu gefährlichen Torchancen werden könnten, bereinigt. Doch der TV89 hat das Zepter übernommen. Yannick sprüht wieder vor Spielfreude. So ist auch das 0 : 1 (38.), nach Freistoß-Vorlage von Ani2019 11 03 Croatia 04l und per Kopf von Patti über den heraus eilenden Keeper des kroatischen Teams verlängert, eine zu diesem Zeitpunkt absolut verdiente Führung. Umso ärgerlicher, dass man nicht in der Lage zu sein scheint, einen Vorsprung clever zu halten, um selbst seine Konterstärken auszuspielen. Thorben plötzlich auf der Yannick Position und Yannick auf der Zehner. Schon zwei Minuten später fällt über diese Seite der Ausgleich. 1 : 1 (40.) Der Lattenkracher von Janos kurz vor der Pause setzt zwar noch ein Ausrufezeichen, aber leider kein Tor.

Nach dem Seitenwechsel

Das gewohnte einseitige Spiel. Der TV89 hat aber nicht nur mehr Ballbesitz, die absolute Mittelfeld Hoheit und die Chancen ein Tor zu erzielen, er hat auch mindestens eine Schwachstelle. In der Offensive entsteht, falls überhaupt, 2019 11 03 Croatia 03eine Abschlusschance eher selten. Die Flanken sind zu ungenau, ein kombinierter Spielaufbau mit Tempo verheddert sich bestenfalls zum Eckball. In der Defensive wird der Innenverteidiger Scharpfi zur rechten Außenverteidiger Position hinbeordert. Der flinke Jörg blieb wegen einer Knieverletzung gleich in der Kabine. Gute Besserung. Für ihn kommt Steff. Das Team um die zwei TV-Trainer zeigt ein druckvolles Spiel nach Vorn. Croatia scheint die Puste auszugehen. Unsere Chancenverwertung lässt allerdings zu wünschen übrig. Und dann kommt, was kommen muss. Ein Konter, ein Pass in die Schnittstelle und in 2019 11 03 Croatia 05den Rücken von Scharpfi und der vor dem Tor cool agierende Matanovic guckt sich die Ecke aus. 2 : 1 (74.) Und weil keiner diese Schwäche erkennt und weil es so schön ist, gleich noch einmal. Wieder der schnellere, wie in der vorherigen Situation, nur, dass Matanovic sich nun das lange Eck aussucht. 3 : 1 (78.). Beim dritten Mal kommen die Gastgeber nochmals über links und über unsere Achillesverse und treffen zum 2019 11 03 Croatia 01vorentscheidenden 4 : 1 (81.) Den Treffer erzielte Barisic, der anschließend vom Platz gehen darf. Der kroatische Trainer wechselt jetzt seine Defensivspezialisten ein. Der TV89 hat sich um den Lohn seines betriebenen Aufwands gebracht. Effizientes Croatia Stuttgart stellt in sieben Minuten den Spielverlauf auf den Kopf. Drei Chancen, drei Tore. Heute hat das bessere Team verloren. Dafür kann man sich aber nix kaufen. Dennoch: Mund abbuzze, aufstehen, weitermachen. Wenn wir zu Abwechslung mal gewännen, müssten wir am nächsten Montag nicht mit zum roten Laternenlauf, Jungs.

Der TV89 spielte mit: Angelo Grantsanlis, Patrick Lechner, Anil Ilkhan (86. Tim Neidhart), Daniel Scharpfenecker, Jörg-Andre Burkart (46. Stephan Hartmann), Thorben Nallinger, Daniel Tabar (61. Thomas Vozicis), Murat Ala, Franz-Joseph Rudhart, Janos Römgens, Yannick Häringer (86. Franco Flemming) - Trainer: Christos Goulis, Daniel Gäng

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