Unser leider zu früh von uns gegangener Karle hat fast bis zuletzt noch seine berühmten und beliebten Sprüche von sich gegeben.
So frotzelte beispielsweise auf der diesjährigen Hauptversammlung des TTC unser Präsident: „Diesmal machen wir es umgekehrt wie in den vergangenen Jahren. Alle werden heute freigehalten, nur der Karle muss zahlen.“ Dies kommentierte er kurz und knapp mit den Worten: „Der Gerd hat bei mir schon vor 30 Jahren mit dem Mobbing angefangen, als es das noch gar nicht gab.“
Bei einem späteren Ausflugs-Nachtreffen erkundigte sich Küchenchef und Abteilungsleiter Gerd Raff dann, wie denn das von ihm eigens kreierte Menu munde. Kurzerhand meldete sich Karle und meinte: „Eigentlich esse ich lieber Schweizer Wurstsalat.“
An diesem Abend scheinen sich ohnehin nur Gourmets getroffen zu haben, denn ein nicht genannt werden wollender Teilnehmer meinte fachmännisch: „Zu einem normalen Haushalt gehören eine Kiste Wein, eine Kiste Bier und eine Flasche Schnaps.“
Gerd Raff schien dies noch nicht verinnerlicht zu haben, denn der zu seinem Eventraum gehörende Kühlschrank mit den Getränken war vom Inhalt her gesehen sehr übersichtlich, wie Loriot sagen würde. Ein Kenner des Gastgebers erläuterte dies damit: „Zuerst müssen die alten Vorräte weg!“
Bei Wolfram Reiner scheint sich der Erfolg als Winzer in Grenzen gehalten zu haben, denn er hat zum ersten Mal eigenen Wein ausgebaut und meinte zu dem Ergebnis: „Als Schorle kann man ihn trinken.“
Vielleicht sollte er es auf folgende Weise versuchen. Als ein Lourdes-Pilger bei der Rückfahrt vom französischen Zöllner befragt wurde, ob er etwas zu verzollen habe, verneinte er dies. Nachdem der Zollbeamte daraufhin in seinem Kofferraum eine Kiste voller Flaschen fand, gab er an, dass dies geweihtes Wasser aus Lourdes sei. Der Zöllner öffnete eine Flasche, roch daran und stellte fest: „Das ist doch Wein.“ Darauf ging der Pilger auf die Knie und rief: „Oh Herr, ein Wunder ist geschehen.“
Ein großer Problemlöser war auch Hansi Tannert. Er erkundigte sich nämlich danach, ob denn noch einmal ein Pfingstpokalturnier organisiert werde, mit der Ankündigung: „Ich würde den Nudelsalat mitbringen.“
Dass Kinder die technischen Fähigkeiten der Eltern gut einschätzen können, bewies Eva Raff, indem sie zu ihrem Vater sagte: „Du musst am Laptop auf „Play“ drücken, aber nicht mit dem Finger, sondern mit der Maus.“
Ein naheliegender Vorschlag wurde für den nächsten TTC-Ausflug gemacht. Angesichts des Durchschnittsalters der Teilnehmer ist eine ärztliche Begleitung - und für die männlichen Teilnehmer eine adrette, junge Krankenschwester - vorgeschlagen worden.
Als großer Charmeur erwies sich wieder einmal unser Abteilungsleiter, indem er meinte, wie kann denn Diana schon 40 Jahre im TTC sein, wenn sie erst 39 Jahre alt ist.
Besagte Diana, die den ganzen Abend nur Wasser getrunken hatte, nutze dann die Gelegenheit, dass ihr Ehemann Klaus gerade sein Weinglas leer getrunken hatte, schamlos aus, indem sie ausrief: „Jetzt gehen wir.“
Dass dieser Befehl sogleich befolgt wurde, bedarf wohl - zumindest bei jahrzehntelang verheirateten Männern - keiner Erwähnung.
Jürgen Hettich