TSV Steinhaldenfeld – TV 89 Zuffenhausen 2 : 4
So sehen Sieger aus...
(Foto von Doreen)
“Petra darf aus abergläubischen Gründen vorerst nicht mehr filmen oder fotografieren. Immer wenn sie das tat, hat der TV nämlich nicht gewonnen”
Uhrenvergleich. 14.57 Uhr, die Spieler laufen auf in schönen dunkelblauen Tricots. Die Steinhaldenfelder in schwarz – rot. Der Schiedsrichter pfeift an. Sofort übernehmen die Gäste die Initiative. Der Warnschuss von Yürük in der 02. Min ist das Entree. Schnell geht es über Allemande und Courante zur Sarabande. Die ersten zehn Minuten gehören dem TV 89. Die Gastgeber sind mehr damit beschäftigt, den Spielaufbau der Zuffenhäuser zu stören, als selber Akzente zu setzen. So denkt man, wie wenn man denkt, dass Buttermilch Kraft gibt und am nächsten Morgen hast du einen Stuhl wie ein Strahl. Doch trotz mehr Ballbesitz und den besseren Chancen gelingt dem TV kein Tor. Stattdessen müssen die Mehrzahl der Zuschauer sogar zuweilen die Luft anhalten, als es nach einer Unachtsamkeit in der 21. Min, durch einen schlechten Rückpass dem Gegner gelingt, auch mal einen Angriff überfallartig zu gestalten. Der Torwart verkürzt die Winkel. Die Kugel rollt neben das Tor. Und sie müssen schnaufen und müssen im Gegenzug mitansehen, wie C. Schmidt eine sogenannte Hundertprozentige nicht macht. Sie dürfen denken, jetzt aber, als Moritz Albrecht dreie stehen lässt, in den Strafraum zieht und den Ball gut hereingibt und denken, wieso ist da keiner? Sie müssen schwitzen und schreien, als ein paar Minuten danach der Steinhaldenfelder Elfer das gleiche auf der anderen Seite macht, nur dass er direkt schießt, – aber vorbei. Und sie müssen lange Warten bis sie Daniel Gäng (32.) mit einem Kunstschuss, einem Schlenzer aus 16 m um den Torhüter rum oben links ins Eck erlöst. Das muss man Können. Das Schießen und das Erlösen.
Jetzt sind wir beim Gavotte, der TV schnürt die Heimmannschaft ein. Siebzig Prozent Ballbesitz und ein 8 : 1 Eckenverhältnis zu Gunsten der Gäste sprechen eine deutliche Sprache. Die Achte Ecke war es. Hereingeschlagen von Danni Gäng beschwor sie eine ähnliche Situation herauf, wie five minutes before, nur dass es dieses Mal nicht klingelt, sondern zwickt. Im Oberschenkel von Scharpfenecker. Nein, ganz so schlimm ist es dann nicht. Schlimmer. Ein psychologischer Einschlag ist es, als Danni Scharpfenecker signalisiert, dass nichts mehr geht. Bei dieser seiner mutigen Offensiv Aktion streckt er sich mit seinem langen rechten Bein nach dem Ball, um ihn über die Torlinie zu drücken. Überstreckt irgendwie. Trainer Bernd Häcker bringt “Flo” Hofmann für ihn. Bis zur Halbzeit hält der TV den Druck aufrecht.
Das Bourrée, das dann nachdem Seitenwechsel erfolgt, ist lebhaft und froh. Endlich gelingt es der Mannschaft auch Kapital aus ihren Angriffsbemühungen zu schlagen. Marco Bardaro sprintet rechts am Gegenspieler vorbei und schlägt den Ball aus dem Lauf in den Strafraum. Umut Yürük hat das beste Timing, schraubt sich hoch, setzt sich gegen zwei Gegenspieler durch und trifft mit dem Kopf zum 0 : 2. Jedoch ist die Freude kurz. Ein paar Spielzüge später hat einer dieser Konter der Heimmannschaft auch einmal Erfolg. Der Anschlusstreffer zum 1 : 2 lässt die Gastgeber wieder hoffen. Doch der TV zeigt sich unbeeindruckt und spielt weiter nach Vorne, wie gehabt. Dann Hand, Elfmeter. Yürük lässt dem bravourös haltenden und besten Mann der Steinhaldenfelder keine Chance. 1 : 3 (63.) Ein Sololauf von Moritz Albrecht ist sechs Minuten darauf auch von Erfolg gekrönt. Nachdem er wieder drei, vier Gegenspieler stehen lässt, kann er dieses Mal auch noch den herauseilenden Schlussmann umkurven und zum 1 : 4 abschließen. Das sollte die Entscheidung sein. Das Loure im 6/4 Takt heißt, dass die TSV – ler nicht nachlassen. Ein weiteres Tor zum 2 : 4 gibt ihnen Kraft für die beste Phase im Spiel aus ihrer Sicht. Doch zehn Minuten vor Schluss: Gigue. Sommer, Sonne. Sonnenschein haut mächtig in die Beine rein. Der TV begnügt sich damit, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Der Gegner kann nicht mehr. Weiter so, Jungs. Nur noch Zwei!
Der TV 89 spielte mit Grantsanlis – Bardaro, S. Amtmann, Schrenk, Scharpfenecker (Hofmann), Albrecht, Schmidt, Köhler (Beerweiler), D. Gäng, Mavinga (Tek), Yürük
26° im Schatten, das sind auf dem Spielfeld gefühlte 40°. Dann steckt dem TV auch noch der aufopfernde Kampf vom letzten Donnerstag in den Knochen, an dem man sich einer konditionell noch stärkeren TSV Münster, einer Landesliga Trupserfolg pe in spe, im Bezirkspokal Finale in Vaihingen mit 0 : 1 geschlagen geben musste; als man 8/9 auf Augenhöhe spielte aber mehr Ausrufezeichen setzte, als dort nur einen Achtungserfolg zu erringen!!!! Also, meine Herren, Hut ab, vor diesen Schlotwiesen – Jungs. Die Damen werden es womöglich eh schon wissen. Was diese Mannschaft gerade für den Sport und für uns als TV leistet ist allererste Sahne. Die hervorragende Jugendarbeit bringt uns die freudige Gewissheit an diesem Wochenende, dass die B –, C –, und D – Jugend auch in der nächsten Saison wieder in der Bezirksstaffel vertreten sein werden. Die A – Jungend dagegen könnte sie verlassen, aber nach Oben! Das Entscheidungsspiel gegen den SV Vaihingen findet am kommenden Mittwoch ab 19.00 Uhr bei der SG aus Weilimdorf statt. Ihr Fans seid dabei!