SKV Paläst. Al Q`uds Stuttgart I – TV 89 Zuffenhausen I    2 : 4 

Die Nase ist halt eine verletzliche Stelle, und wenn man sie mit den Stollen oder der Fußspitze berührt, kommt es zu Nasenbluten. (Günter Netzer)

Puh, das war ganz schön heftig. Gut, Fußball ist kein Ballett, doch Fußball kann durchaus fairer sein, als das, was wir vom Spielfeldrand aus miterlebten. Ein ständiges Stoßen, Treten und Rammen machten dieses Spiel zur Zitterpartie. Wer dreht wann durch? Wer erhält Rot? Wer kommt noch ins Krankenhaus? Damokles Schwerter hängen wie Guillotinen in der Luft. Der Schiedsrichter war dabei die ärmste Figur. Er ließ anfangs viel laufen, vielleicht war es schon zu viel. Ein paar gelbe Karten zur Gemüter Beruhigung wären womöglich schon angebracht gewesen. Doch wer will das entscheiden? Auch im Nachhinein bin ich nicht klüger, denn es gab ja keinen Spielabbruch und auch keine Schwerverletzte.

Also eine kampfbetonte und vergiftete Partie wahrlich, die ihren Auftakt mit einem Blitztor macht. Eine kurze Ballstafette nach dem Anpfiff. Gleich drei TV Spieler stochern schon im gegnerischen Strafraum. Das erste Tor macht Albrecht (1.) aus fünf Metern Entfernung (im Hinspiel traf er in der 2.!) Eine Minute später steht ein Stürmer der Heimmannschaft frei vor Berrer und muss den Ausgleich machen. Irgendjemandes Gebet hat geholfen. Der Schuss geht vorbei. Verbissen geht es um jeden Ball. Die Zweikämpfe sind fünfzig Prozent ziemlich unfair und fünfzig Prozent nicht fair. Links will Mavinga gehen. Der gegnerische Spieler will das nicht. Ein Pfiff, ein Freistoß aus fast 40 Meter, Köhler schreit und sinkt im gegnerischen Strafraum zu Boden, alle sind abgelenkt außer einer. Der Ball kommt hereingeflogen und Yurük verlängert mit dem Kopf 0 : 2 (9.) Jetzt wird also eine härtere Gangart eingeschlagen. Beide Zehner gönnen sich nix, der Schiedsrichter ihnen aber dafür Gelb (24.) Der “Siebener” setzt sich mit einem kurzen Spurt auf der linken Seite durch und schließt mit einem platzierten strammen Schuss ins rechte Eck zum 1 : 2 (27.) ab. Der Anschlusstreffer mobilisiert ein paar Zusatzkräfte der Heimmannschaft. Der TV setzt mit ein paar wenigen  Angriffen dagegen. Bis zur Halbzeit bleibt es bei der knappen Führung.

Wir wissen nicht, was die Trainer den Spielern sagen, doch es sieht so aus wie – ihr müsst mehr in die Zweikämpfe gehen. Der TV ist das technisch bessere und auch insgesamt intelligentere Team. Mavinga, Yurük und Albrecht nutzen ihre Spritzigkeit, spielen den Ball oft schneller, als sie gefoult werden können, enteilen ihren Bewachern und reißen eins ums andere Mal Lücken in die gegnerische Defensive. Ein Freistoßbums von Schrenk donnert knapp am gegnerischen Gebälk vorbei. (57.) Der TV ist am Drücker. Ein Doppelpass übers halbe Spielfeld. Mavinga, Albrecht, Mavinga 1 : 3 (59.) Ein Hauch von Fußballspiel ist das. Jetzt wird es wieder weniger. Unsere Sechser sind stabil. Beide bereits mit Gelb verwarnt werden sie von den gegnerischen Reihen ständig gepiesackt. Die Heimelf macht Druck und nach nicht mehr überschaubaren Ereignissen einen Anschlusstreffer. 2 : 3 (78.) Im Gegenzug findet ein wunderschöner Freistoßschuss von Yurük leider nicht den Weg ins Tor. Jetzt darf es wieder gezittert werden. In der dramatischen Schlussphase gelingt Schrenk eine Kopfballverlängerung in den gegnerischen Kasten zum 2 : 4 (88.) Endstand. Bei diesen Kloppern ein ziemlich bestes Ergebnis. Der Lohn sind jetzt 10 Punkte Vorsprung auf den Drittplatzierten. Bravo Jungs.

Der TV89 I spielte mit Berrer, Scharpfenecker, S. Amtmann, Schrenk, Köhler, Bardaro, C. Schmidt (88. Beerweiler), Biljeskovic, Yürük (88. Prechter), Albrecht ( 88. M. Amtmann), Mavinga

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