SKG Max - Eyth - See I - TV 89 Zuffenhausen I 1 : 2 Elfmeter ist nicht das, was man von der Tribüne aus sieht. Elfmeter ist das, was ich auf dem Platz sehe.
(Schiedsrichter Markus Merk zu seinen Elfmeter-Pfiffen) An diesem schönen Oktobertage ist beinah alles Gold, was glänzt. Die Mannschaft um Kapitän D. Gäng stellt von Anfang an beim Gastgeber SKG Max - Eyth -See klar, dass man nicht gekommen ist, um auch nur einen Punkt hier zu lassen. Man geht in die Zweikämpfe rein und auch öfters als Sieger wieder raus. Das Ergebnis ist mehr Ballbesitz und auch mehr vom Spiel. Allein beim Abschluss ergibt sich ein seltsamer Widerspruch. Der Eine schießt aus allen Lagen und steht dabei oft ungünstig zum Tor. Der Andere, schon gut postierte, sucht dagegen einen noch besser zum Einschuss bereiten Mitspieler, den es dann aber leider definitiv nicht gibt. Zu statisch wirkt das Geschehen vorm gegnerischen Tor, zu behäbig, zu wenig überraschend. Das Übergewicht im Mittelfeld reicht leider nicht aus, um die Mannen von der SKG in große Bedrängnis zu bringen. Eher bringt man sich in der letzten Viertelstunde selbst in Schwierigkeiten. Doch die TV Abwehr ist insgesamt ein Bollwerk. Kleine individuelle Fehler werden vom Mitspieler wieder glatt gebügelt. Ein ganz großer Rückhalt und letzte Versicherung ist heute Torwart Grantsanlis. Kurz vor dem Seitenwechsel und auch danach verhindert er mit seiner Präsenz das eine oder andere mögliche Gegentor.
Als dann in der 68. Min der eher defensive A. Gäng für den Stürmer Eisentraut kommt, bahnt sich plötzlich ein Drama an. Ein Angriff der Gastgeber über den rechten Flügel schlägt durch. Die Kugel kommt wie ein Strohballen bei einem Hurrikan in der Wüste Arizonas quer und holpernd flach in den Strafraum und beim Bemühen der Klärung wird leider der Gegenspieler am Fuß getroffen. Der verhängte Strafstoß wird zum 1 : 0 verwandelt. (70.) Was soll Trainer Häcker jetzt machen? Auf der Reservebank befindet sich kein Stürmer.
Da hilft ein kleines Geschenk des gegnerischen, ansonsten sicheren Torstehers. Freistoß D. Gäng, Entfernung etwa 30 m. Ein hoch herein geschlagener Ball findet den Hinterkopf von U. Yürük und von dort aus, an grapschenden, verdutzten Handschuhen vorbei, ins gegnerische Tor. 1 : 1 (75.) Jetzt drehen die Gäste auf. Das Selbstbewusstseins des Tabellenzweiten scheint zurück zu kehren. Nun kommen die 89-er endlich häufiger zum Abschluss.
Und wenn der Ball am Tor vorbei ins Astwerk rauscht, die Blätter lachend zum Boden schweben. Dann weiß man, es ist Herbst, so ist das eben.
Das Spiel ist nichts mehr für zart Besaitete. Kampf und Dramatik pur ergibt sich wieder einmal mehr. Und wenn auch Mavinga nach einer herrlichen Einzelaktion in der 80. Min den TV mit 1 : 2 in Führung bringen kann. Der Drops ist noch nicht gelutscht. Bei einer Spannung von um die 250 - 300 V können Stromschlaggefährdete und Herzkranke sehr schnell aus den Schuhen kippen. Nach dreiminütiger Nachspielzeit pfeift der alles in allem gute Schiedsrichter ab. Im Endeffekt ist der Sieg gerecht und man hat sogar noch die Möglichkeit zum 1 : 3. Das wäre heute aber des Guten wohl doch zu viel gewesen.
Der TV89 I spielte mit: Grantsanlis, Schrenk, Scharpfenecker, Bardaro, M. Schmidt, D. Gäng, Yürük, Albrecht (Krämer), Tek (C. Schmidt), Eisentraut (A. Gäng), Mavinga
Perspektiv-TeamSKG Max - Eyth - See II - TV 89 Zuffenhausen II 0 : 4 Der Max - Eyth - See liegt ja bekanntlichermaßen am Neckar. Dass ein Fußballverein sich nach einem künstlich angelegten Naherholungsgebiet benennt, welches dann auch noch so weit weg von ihrer Spielstätte liegt, wie etwa eine geplatzte Currywurst vom Wattenmeer, zeugt schon von einem heiteren Hofener Humor, einem Tusch mit einem Faschingsblechle. Es ist ja bekannt, dass manche Gäste, damals wie heute, wenn sie hier in Führung lagen, das Leder nur über die eine Außenlinie zu jagen brauchten, um ihn direkt im Neckar zu versenken, bis der SKG die Bälle ausging. Apropos Currywurst, die gibt es hier draußen zwar nicht, aber immerhin ist die Rote mittlerweile wieder essbar, wie ich mir berichten ließ. Fußball wird hier aber auch gespielt.
Heute ist die etwas verunsicherte Mannschaft vom TV 89 II zu Gast. In den ersten Minuten erleben wir ein Abtasten, wie wenn zwei Boxer umeinander schleichen, knurren, Zähne fletschen und mit dem Schwanz wedeln. Alles zugleich. Ein Missverständnis in der Abwehr der Heimmannschaft und M. Amtmann belohnt sein Nachsetzen mit einem Tor. 0 : 1 (17.)
In der Folgezeit spielt im Groben und Ganzen nur der TV. Sporadische Entlastungsangriffe der SKG werden durch die insgesamt disziplinierte Mannschaftsleistung der 89 -er geblockt. Dennoch hat man auch das Glück des Tüchtigen, als eine gewisse Schludrigkeit zu gefährlichen Strafraumszenen vor dem eigenen Tor führt. Auf der Gegenseite versäumt man es vor der Halbzeit das Ergebnis nach oben zu schrauben.
Das ändert sich jedoch nach dem Seitenwechsel. Endlich kommen Dominanz und Disziplin zusammen und die Tore fallen. Liedke wird im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht. Kolarevic verwandelt sicher. 0 : 2 (63.) 6 Minuten später kann Weiß seine Einzelaktion trocken zum 0 : 3 abschließen, bevor Prechter mit einen Kopfball über den heraus eilenden und auch ansonsten undisziplinierten gegnerischen Torwart endgültig alles klar macht. 0 : 4 (85.) Die mannschaftliche Geschlossenheit und das konsequente Umsetzen der taktischen Marschroute und Vorgabe des Trainerteams bringen den TV wieder zurück in die Spur. The boys are back in town. Jawohl.
Der TV 89 II spielte mit Lüllwitz - Karadal, H. Gülum, Micheli, Antic - Kolarevic, Amtmann, Bradaric, Liedtke - Prechter, Weiß - Faißler, Gülum, Michel