Wenn ich über's Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: 'Nicht mal schwimmen kann er.' (Berti Vogts)
So ein bisschen erinnerte einen das Spiel gegen die SKV Paläst. Al Q`uds an das letzte Länderspiel der Deutschen gegen Österreich. Hier der TV, souverän und mit breiter Brust, dort der SKV in allen Belangen unterlegen und nur ein Aufbaugegner für das nächste Spiel gegen die Aufsteiger, Geheimfavoriten und Nachbarn auf der Schlotwiese SV Stuttgart 09. So sah es zumindest nach der ersten Halbzeit aus. 3 : 0 führen die `89 er da bereits. In der 2. Min verlängerte Albrecht den Ball mit den Kopf über den verdutzten Keeper der Gäste und der Ball fand den Weg ins Tor und gab zwei einschussbereiten Stürmern keine Chance mehr, den Treffer noch für sich zu beanspruchen. Neuzugang Eisentraut konnte zwanzig Minuten später zum 2 : 0 vollenden, Gott sei Dank, denn ein besser postierter Mitstürmer hatte den Finger bereits am imaginären Abzug seines Colts. Schrenk machte dann ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk für seinen Trainer Bernd Häcker in der 40. Min. "Danke Trainer, für dein Vertrauen, doch jetzt muss ich abhauen." Gleich nach dem Spiel fährt er in die Ferien. In der 60. Min kommt Kuzo für Schrenk und bedankt sich sogleich zwei Minuten später mit dem 4 : 0. Dann ein Doppelwechsel, die Ernte einfahren denkt man, ein Gewitter wurde ja angekündigt. Als unser "Sechser" dann nicht mehr spielt, merkt man aber, dass er fehlt. Die Gegner überbrücken plötzlich mühelos das Mittelfeld, die bis dahin selbstbewusste Verteidigung beginnt zu schwimmen - wer ist für den einzigen gegnerischen Stürmer zuständig? - im Zweifelsfalle keiner. 4 : 1 Ehrentreffer, denkt man, so wie man denkt, ein Seiltänzer wird schon nicht stürzen, der weiß ja, was er macht. Der TV bleibt am Drücker, erspielt sich Vorne weiterhin Chancen, aber die Verwertung? Fehlanzeige. Deutschland kassierte dann das 4 : 2 und voila, die Heimmannschaft lässt ein weiteres Tor zu. 4 : 2 nach dem Motto, wir können es uns ja leisten und eine Nachlässigkeit ist ja kein Weltuntergang. Während unsere Nationalmannschaft dann jedoch in die Spur zurück fand, zeigt uns der TV sein verunsichertes Gesicht. Vorne gelingt nicht mehr viel, in der Vorwärtsbewegung wird ein Ball vertändelt, der gegnerische Konter findet zwei Minuten vor Spielende seinen Abschluss zum 4 : 3 Anschlusstreffer. Bevor nun das große Zittern beginnen kann, hat der Schiedsrichter ein Einsehen und pfeift die Partie gerade noch rechtzeitig ab. Puh, das war knapp. Aber Schwamm drüber, drei Punkte sind drei Punkte. Der Auftakt ist geglückt. Wir gratulieren zum Happy End.
Der TV89 I spielte mit: Berrer, Scharpfenecker, Köhler, Bardaro, C. Schmidt, Biljeskovic (65.Min Gäng), Yürük, Albrecht, Schrenk (62.Min Kuzu), Eisentraut (65.Min Tek), Mavinga
Persektivteam
Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
TV 89 Zuffenhausen II - SKV Paläst. Al Q`uds II 6 : 0
Nach dem frühen Führungstor von Weiß (2. Min) werden die Gäste regelrecht vor ihrem eigenen Tor eingeschnürt. In der Folgezeit erarbeiten, die in blau spielenden Zuffenhausener sich ein paar Hochkarätige, doch die Torausbeute ist mehr als kläglich. Grob fahrlässig gar, was Weiß frei vor dem Tor mit Ball und Hacke macht, egal, wir klagen auf hohem Niveau. Kurz vor der Pause wird dann endlich die schon zuvor gezeigte Dominanz mit einem Dreierschlag zementiert. Zwei Mal trifft Kolarevic, einmal Weiß (40., 42. und 43. Min). Zur Halbzeit steht es 4 : 0 aber auch eine weitaus höhere Führung wäre adäquat gewesen. Nach dem Seitenwechsel gibt es gleich ein Ausrufezeichen durch den vom MTV gekommenen Elvis Omanga in Form eines sauber eingelochten und satten 5 : 0. Das Powerplay aus der ersten Hälfte findet so seine nahtlose Fortsetzung - zu schwach die Gäste und auf allen Postionen unterlegen. Ein Debakel zeichnet sich ab. Doch die miese Chancenverwertung findet leider auch ihre nahtlose Fortsetzung. In der 60. Min gelingt es Di Maria zum 6 : 0 einzuschieben. Dann das alte Spiel. Der TV spielt wie im Training. Sturm gegen Abwehr - doch die Kugel wird ruhiger und ruhiger geschoben und ein Schwebezustand hergestellt gewissermaßen. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins möchte man meinen. Es fühlt sich gut an, dieser äußerst fairen Auseinandersetzung beizuwohnen. Jedoch können die Gäste kein Gratmesser sein, um die eigene Stärke zu erkennen. Müssen sie auch nicht. Sie müssen uns nur den Teppich zum ersten Tabellenplatz ausrollen, alles Weitere findet sich dann nächste Woche bei den ambitionierten Nachbarn auf der Schlotwiese.
Lüllwitz., Karadal (60.Mahal), Hofmann, Gäng, Marek (46.Min Gisin), Di Maria, "H." Gülum (46.Min Omanga), Antic, A. Gülum, Weiß, Kolarevic