Tunaspor Echterdingen – TV89 Zuffenhausen 2:3
Die Jungs von der Schlotwiese können nach einem geglückten Konter in Führung gehen. Die Gastgeber gleichen jedoch aus. Nach der Pause legt der TV89 dann aber zu. Ein dubioses Oberschenkeltor und ein typischer Sergio Mavinga Knaller bringen einen Zwei -Tore - Vorsprung. Kurz vor Schluss gelingt Tunaspor noch der Anschluss.
Das Chancenplus war ausgeglichen. (Lothar Matthäus)
Die Sonne scheint, 20 ° C., ein paar Wolken werden vom frischen Wind hin und her geschoben, gehen verlustig, so wie der Ball auf diesem schönen Kunstrasen. Immer wieder werden gerne die eigenen Mitspieler nicht gefunden. Das Spiel ist verfahren, wie man so schön sagt, wie in einem Tunnel, den man gräbt, um unter den Banktresor zu stoßen, dann aber direkt in einer Arreststelle für schlecht durchgeführte Pläne landet. In diesem Fall aber sind es eher schlecht durchgeführte Pässe. Ein ums andere Mal kann A – Junioren Torwart Felix Phillipp seine Klasse zeigen und halten, was es zu halten gibt. Bei einer seiner Rettungstaten wird der Abpraller rasch rechts als Konter über Marco Bardaro gespielt. Der schaltet seinen Turbo ein und gelangt über 50 m ungehindert bis in den gegnerischen Strafraum, um in seiner unnachahmlichen Art abzuziehen. Der Torhüter kann das Geschoss nur ins Feld und direkt vor die Goldfüßchen von Umut Yürük zurück prallen lassen. Gegen Umuts platzierten Schuss ist der Keeper jedoch machtlos 0 : 1 (15.)
Tunaspor - sie haben einen bockstarken „Vierzehner" und noch ein paar Kunstschützen in ihrem Team, aber sonst nicht so viel Qualität. Auf der einen Seite sehen wir die hochmotivierten Gastgeber, die oft abschließen und auf der anderen Seite eher die bedächtigen 89-er, die zwar mal blitzschnell vor das gegnerische Tor gelangen, aber den Abschluss nicht finden. "Nur keine Fouls am eigenen Strafraum", hat Trainer Bernd Häcker seinen Spielern eingetrichtert. Das ist leichter gesagt als getan. Sag mal zu einem Elefanten, dass er im Porzellanladen vorsichtig sein soll. Der Schiedsrichter pfeift mal so, mal so, aber meistens eher so. Und dann kommt der gefürchtete Standard und der Schuss aufs Tor. Der ansonsten gute Torwart Felix Phillipp bekommt das Leder nicht richtig unter Kontrolle. Und es flutscht durch die Handschuhe - halb zog es ihn, halb sank er hin - und er setzt auch noch nach, - die volle Überquerung des gesamten Balles über die Torlinie hat wohl stattgefunden, somit steht es 1 : 1 (43.).
Nach dem Kabinengang. - Ich habe mir mal sagen lassen, wir hatten mal einen Trainer, der brauchte kein Megaphon. Wenn der in der Halbzeitansprache seine Mannen zurecht schusterte, dann hörten es die Zuschauer noch auf der Turnerheim Haupttribühnenterrasse – Gott lob, so laut war es heute nicht oder Trainer Bernd Häcker hatte seine Stimmkanonaden schon während der ersten 45 Minuten verschossen. Aber das Gesagte zeigte Wirkung. Die Spieler verstehen ihren Coach ja, aber sie denken halt anders. Der, der nicht treten soll, tritt. Und zwar den Eckball von links. Marco Bardaro flankt in das Strafraumgetümmel. Das Spielgerät sucht sich seine Bahn über irgendein Körperteil an ein anderes Körperteil. In diesem Fall der Oberschenkel Marco Scheels, der hinten rechts am Pfosten lauert und die Kugel über die Torlinie drückt. 1 : 2 (48.)
Eine Viertelstunde später die Entscheidung. Sergio Mavinga umkurvt die gegnerischen Slalomstangen bis er seine Schussposition gefunden hat. Aus 17 m setzt er seinen Bums direkt links unhaltbar in den Winkel. Große Klasse und immer wieder schön. 1 : 3 (61.)
Die Zuschauer sind der Ansicht, dass gleich das 1 : 4 noch folgen wird, aber sie haben nicht mit einem Freistoß am eigenen Sechzehner gerechnet. Wie auch? Alles war in der Vorwärtsbewegung, um bei Ballbesitz den alles entscheidenden Konter zu fahren. Plötzlich pfeift der Schiri, hatte da doch irgendjemand aus der TV89 Hintermannschaft zu einer bereits abzuhakenden Situation noch seinen Senf dazu gegeben. „Bei uns pfeift er immer und bei denen nicht" ist für einen Schiedsrichter, der bereits eine zuvor gezogene gelbe Karte mit den Worten begründet hatte, ..."weil du so dumm guckst, deshalb!", eine Beleidigung. Jawohl. Eigentlich hätte es wohl rot geben sollen, ob dieser Dummheit auf unserer Seite jetzt. Aber er stand mit dem Rücken zum Meckerer und war ja selbst also auch in der Vorwärtsbewegung. Und schon in der ersten Halbzeit sagte er, das mit dem Gemecker, nicht zu verwechseln mit Geh Mekka, auf beiden Seiten jetzt Schluss sei. So kam Tunaspor durcheinen indirekten Freistoß aus 16 m noch zum unhaltbaren Anschlusstreffer kurz vor Schluss. Jetzt wurde die Sache wieder spannend. Der Referee und unsere ballverlustige Offensive ließen Tunaspor noch bis zur 94. Min Hoffnung, aber dank eines überragenden Mannschaftskapitänes Torsten Köhler in der Defensive, brannte nichts mehr an.
Der TV spielte mit: Phillipp – Alval (Garziella), Köhler, Schmidt, Bardaro – Shammak (Mataija) - Yürük, Biljeskovic, Lindenmeier, Mavinga, - Scheel (Prechter).