VFL Stuttgart – TV89 Zuffenhausen 1:1 (0:0) – Der Tabellenletzte schmeißt den Schlotwiesenjungs Knüppel zwischen die Knie – Sven Amtmann erzielt den Führungstreffer per Kopf – Ausgleich fällt unglücklich im Anschluss – Schiedsrichter ahndet klare Tätlichkeiten mit Gelb .

Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen (Erich Kästner)

Das Wetter, ach, das Wetter. Dunkelgraue Wolken ziehen, die letzte Sommersonne lugt manchmal zwischen Tropfen und Hopfen hindurch. Die Temperatur schwankt zwischen 14 und 17° C. Drei Stammspieler sind erkältet. „Wir holen heute die drei Punkte“ meint Torwarttrainer Thomas Schöffski. „Die Jungs glauben an sich und sind hochkonzentriert.“ Ich sag nur ein Wort: „Kunstrasen.“

Sie legen auch los die Jungs, wie die Feuerwehr. Sie kommen schon in den ersten Sekunden zu guten Torchancen. Aber der VFL lauert auf Konter. Wenn wir das Geschehen bestimmen und uns beim Abspiel ein Fehler unterläuft und der zuvor auf Verteidigung bedachte Gegner plötzlich die Initiative ergreifen kann und das Überraschungsmoment zu seinen Gunsten ausnutzt, spricht man übrigens von einem Konter. Und diese sind zuweilen gefährlicher als alle Romanza Dominanza. Ein schönes Lehrbeispiel aus der Praxis sind die letztjährigen Finalspiele in der Championsleague mit Chelsea, die so Barcelona und Bayern bezwangen. Und so gewinnt zuweilen David gegen Goliath und immer schlägt die Form die Klasse!

Mit Beginn der zweiten Halbzeit kann Sven Amtmann nach Flanke von Kai Prechter zwar den Führungstreffer erzielen 0 : 1 (50.) Aber nach einer eher unfairen Balleroberung der Gastgeber im Mittelfeld protestieren einige 89er lieber, anstatt sich dem Angreifer zu widmen, der nach einem kurzen Zwischenspurt und einem Schuss aufs Tor,  3 m vor Angelos Grantsanlis erscheint, um den Ausgleich im Gestochere zu besorgen 1 : 1 (55.) Es ist stets hübsch anzusehen, wie das schnelle Kombinationsspiel bei den Schlotwiesen -Jungs funktioniert oder weniger schön, wenn es schief geht.

Klasse, wie sich auf linker Seite Eugen Weimar mit seiner Erfahrung und seinem technischen Können mit Nico Garziella versteht. Marco Bardaro treibt seine Vorderleute immer wieder mit langen Diagonal - Pässen an. Captain Köhler kämpft schnürkellos und hält mit einem tapferen Sven Amtmann die Innenverteidigung dicht. Das Mittelfeld sprüht vor Ideen. Immer sind es Diar Shammak, Nico Garziella, Jakob Albrecht und Volker Braun die sich und Maximilian Eisentraut und Kai Prechter Chancen erspielen. In letzter Konsequenz freilich ist das Abspiel zuweilen zu ungenau. Die Abschlüsse sind Fehlschüsse und Hafergrütze oder sie scheitern am Können des gegnerischen Keepers, der einen hervorragenden Tag erwischt und hält, was zu halten ist.

Wenn jetzt in den nächsten zwanzig Zeilen manches undeutlich zu lesen ist, dann liegt es nicht daran, dass da nix steht, sondern dass sich der Autor völlig unnötigerweise über unseren Schiedsrichter im Allgemeinen und südländische Spezialitäten im Besonderen auslässt.
Alle                                                                stechende                                  Angst. Der                 hat in erster Hälfte schon                                     weiß er sich nicht anders                          eine ganz klare                                                         sieht das Abseits                                          sieht kein Abseits                                                                                                dunkelrot                                                                            bleiben ständig auf dem         liegen      schlagen den       weg.                                                   Souverän sieht anders                 Lauter Nicklichkeiten                                     beleidigt                                    mit den Fäusten      Wieder eine ganz klare                   schubsen                          Rudelbildung        im Rücken des                                                                       wieder weggeschlagen.                                 Die Zeit verrinnt.                                             Oliven, Feigen,                                                                         Der VFL    in den bisherigen Spielen noch nicht vollzählig been                         Andere Schiedsrichter                                   auch in Stuttgart – West                    hatten Angst                        unter Aufsicht      und jetzt dieses. Nur gelb?        Bleibt am Boden     bleibt am Boden       wälzt sich auf dem Boden                        schlägt                                               weg

Drei Finger zeigt der Unparteiische an. Dabei beträgt die Nettospielzeit im letzten Viertel höchstens ein Achtel. Viele kleine Verletzungen und Freistöße kosten Zeit und unterbrechen den Rhythmus. Jakob Albrecht hört ein Riss in seinem Knie. Das ist jetzt echt und kein Zeitspiel. Für ihn ist vorzeitig Game over. Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist.  Auffällig war er heute wieder wie auch Nico Garziella. Beide konnten dennoch genauso wenig wie Max oder Kai auf ihrem Trefferkonto eine Bewegung verursachen. Das Ergebnis kann man am Ende als gerecht bezeichnen, da Patrick Bauer von VFL Stuttgart  einen Sahnetag erwischt und sein Kamerad im Sturm eine Einköpfmöglichkeit auf das ungeschützte Eck im TV Tor kurz vor Schluss freistehend vergibt. Fazit: Das Wort Ball taucht in diesem Bericht nur zweimal auf und das Wort Minute gar nicht ;-).

Der TV spielte mit Grantsanlis – Bardaro, S. Amtmann, Köhler, Weimar –  Shammak, J. Albrecht, Braun (Mavinga), Garziella – Prechter (Korkmaz), Eisentraut (Mataija)

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