TV89 Zuffenhausen – Spvgg Möhringen 1 : 3 (1 : 1) – Schlotwiesenjungs fehlen Biss und Härte – Individuelle Fehler, Zweifelhafter Elfmeter und fehlendes Glück beim Aufbäumen besiegeln erste Heimniederlage – das 1 : 3 in der Nachspielzeit
Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger in der Abwehr, Bruce Willis im Mittelfeld und Jean Claude van Damme im Sturm.(Rainer Bonhof auf die Frage, wie er die verletzten Spieler zu ersetzen gedenke)
17° der vorhergesagte Regen scheint warm von Westen. Auf nichts ist Verlass. Schlotwiese Zuffenhausen. Der Urlaub ist zu Ende. Eddie, Nikolaos und Sergio fehlen. Klasse Spieler, wenn sie einen guten Tag haben. Aber Vorhersage? Nicht möglich. Auch Wettervorhersage nicht möglich. Genauso andersrum. Brauch ich nicht zu erzählen. Aber siehst du. Nicht ganz so gute Spieler. Manchmal Bezirksliga Niveau. Können natürlich auch über sich hinauswachsen. Meistens wachsen sie nicht. Auf der anderen Seite. Jetzt wieder die erfahrenen Spieler. Entscheiden Spiele. Aber nicht immer im positiven Sinne. Sirius.
Nach den ersten zehn Minuten war Schiedsrichter Roland Herzer so laufstark wie alle anderen Akteure. Es war ein ruhiger, eher verhaltener Beginn. Das Spiel steht etwas unter Beobachtung. Jetzt die Möhringer wissen nicht, ob sie beobachtet werden. Die Schlägerei gegen Weilimdorf im letzten Spiel. Klar, nicht so sportlich das Ganze. Aber unsere? Auch keine Kinder von Traurigkeit. Okay, das war vor vierzehn Tagen, „Die Zweite“. Jetzt spielt „Die Erste“, aber weiß das der WFV?
Auch fragt man sich also als Ordner, ob jetzt die Weste die richtige ist. Gelb oder Orange? Weißt du, da kannst du ruck zuck einen Fehler machen und dann Peng: Geldstrafe, Geheimpolizei oder was man nicht glaubt. Schlägerei natürlich schlimm. Aber wenigstens nicht auch noch falsche Farbe. Toleranzgrenze, ein falscher Begriff.
So, jetzt, Diar Shammak. Ein Lieblingsspieler. Ganz stark normal. Er will zu Torwart Angelo Grantsanlis zurückspielen. Aber so kurz, dass der Möhringer Steffen Müller denkt: „Geiler Pass.“ Dann umkurvt er den heraus eilenden Ange und schiebt locker ein. 0 : 1 (11.) Unfall. Klar. Aber warum immer zurück zum Torwart? Denkst du, Torwart gleich Manuel Neuer? Manchmal nämlich auch ein bisschen Roman Weidenfeller oder Pannen Oli möglich. Hier natürlich Panne von Diar. Doch noch keine Entscheidung.
Das Mittelfeld ist dicht, so wie man meint, dass ein Zelt dicht ist. Aber über die nach Innen ziehenden Außen geht was. Nicht einzelne Spieler zu sehr loben. Tipp von ganz Außen, von „wenn du meine Meinung hören willst“, oder „wenn ich dir mal einen Rat geben soll… Mir egal Nico Garziella nicht zu stoppen! Wieder bester Mann bei den 89-ern. Nico holt ein Standard nach dem anderen heraus. Weil stoppen kann man ihn schon. Aber freilich nur mit Foul. Auch gefährlichster Angreifer. Sein Kopfball nach Eckstoß pfeift am rechten Winkel vorbei. Da hätte der Möhringer Schlussmann Brodbeck keine Chance gehabt. Auch bei den anderen gefährlichen Dribblings oder Toralarmaktionen. Nico ist meistens beteiligt. Kurz vor dem Seitenwechsel ein Garziella Dribbling vom feinsten an der Strafraumgrenze entlang. Der Referee pfeift das Foul. Nicht Kunstscharfschütze Christian Linder schießt aus 17 m in den Winkel, nein, Fadi Odesh kann das auch. 1 : 1 (45.) Ein Tor mit Ansage. Zunge schnalzen ja und sehr wichtig sogar. Aber was hat es genützt? Siehst du.
Jetzt Trainer.
Finden Trainer die richtigen Worte? Vielleicht. Aber erreichen sie überhaupt mit ihrer Ansprache den Spieler, den sie erreichen wollen? Immer die Störgeräusche in der Umkleide, weißt du. Da bindet sich einer den Schnürsenkel, da streicht sich einer über den Bart und alles. Zang ist ihm das wichtigste entgangen. Macht nicht hinten auf, hat Trainer Scheel gesagt. Nicht nicht gehört? Ich weiß es nicht. Christian, Nico, Fadi - ganz nett. Aber so richtig die Möhringer in Bedrängnis bringen? Kombiniert jetzt mal. Ja, und das tun sie denn auch die Schlotwiesenjungs. Der Gegner lauert auf Fehler freilich. Bei einem Ballverlust drohen schnelle Konter. Welcher sprintstarker Verteidiger sichert die Defensive? Falls Abspielfehler im Spielaufbau zum Beispiel.
Der Möhringer Stürmer steht da, wo ein Stürmer stehen muss, abseitsverdächtig vielleicht. Weil, interessant, wenn der Schiedsrichter fünfmal den gleichen Spieler im Abseits stehen sieht, beim sechsten Mal vielleicht ein bisschen Mitleid oder verdeckte Sicht, diese ganzen Dinge und plötzlich kein Abseits. Der Pass kommt auf den unglücklichen Kopf Scharpfeneckers, der die Kugel weiterlenkt. Schiedsrichter Herzer meint, es so gesehen zu haben. Andere freilich nicht. Und ob jetzt abseits oder nicht, egal, schneller Defensivmann fehlt. Schiedsrichter Herzer entscheidet: Kein Abseits. Dann im Zweikampf ein Foul vor oder im Strafraum. Schiedsrichter Herzer entscheidet Elfmeter. Steffen Müller verwandelt. 1 : 2 (55.) Und jetzt Schiedsrichterthema Ende. Der TV89 verhält sich fair. Auch Beobachtung möglich. Aber auch ansonsten natürlich fair. Der TV89 brav. Eine hübsche Ball – Stafette. Schön anzusehen. Und die ganzen Standards natürlich. Die Möhringer sagen wir einmal hart fair, falls das möglich ist. Es klingt ein bisschen, wie wenn man sagen würde, nah an der Grenze des noch Zumutbaren. Das kriegt Kapitän Marco Bardaro zu spüren, der doch recht unsanft von den Beinen geholt wird. Oder Nico Garziella natürlich. Eins ums andere Mal muss Trainer Marco Scheel nun auch Sanitäter sein. Aber auch noch Stürmer natürlich. Der Spielertrainersani wechselt sich jetzt selber ein. (80.) Es fehlte der Partie vielleicht ein bisschen Gegenhärte oder sagen wir mal gestandene Männer, die die ganze Chose verstehen. Hingehen, wo es weh tut. Fair natürlich, aber hart oder war es „Hart aber fair“. Hm, interessant, weil die Heimzuschauer schreien bei Fouls an unseren Spielern immer laut auf. Und gelbe Karte und sowas. Und der Schiedsrichter ist jetzt vielleicht beeinflusst. Vielleicht bockig und jetzt erst recht nicht und so. Und zieht er dann gelb, dann die einen Zuschauer rot und andere Zuschauer, da war gar nix. Also Theater natürlich. Vom Feinsten. Die Möhringer gegen Ende tief hinten, der TV mit mehr bedeutungslosen Ballbesitz. Nach vier Minuten Nachspielzeit fällt nach einem Konter das 1 : 3 durch Pedro Miguel Carvalho Fumega. Trainer Scheel, Häcker und Malletschek richten ihre Spieler wieder auf. Wake up.
Der TV spielte mit Grantsanlis – Bardaro, Scharpfenecker, Barakat, Berber (Lindenmaier) - Shammak, Odesh, M. Albrecht (Scheel) – Garziella, Krämer (Dergimenci), Linder