HEUTE AUS DEM AKTUELLEN SPORTMAGAZIN „AUF DEN PUNKT GEBRACHT“
Um den Punkt gebracht
Spvgg Feuerbach – TV89 Zuffenhausen 3 : 2 (2 : 0) – Ein Freistoßtor mit Hilfe des Windes, ein überforderter Referee und die verflixten ersten zehn Minuten.
Ein gewerteter Treffer für Feuersee1, dem ein Foulspiel vorausgegangen war. Ein direkt verwandelter Freistoß von Nico. Und Kai trifft wieder. Ein regulär erzieltes Tor für den TV89 nicht gegeben.
Die Stimmung ist nach wie vor gut. Das war schon bei der Niederlage bei 1860 München zu spüren.
(Berti Vogts)
(Wenn Sie das nicht mehr lesen können, sollten Sie sich mit Ihrem Optiker beraten)
Irgendwo in irgendeinem Sportpark. 7° C und Wahlsonntag, aber die gefühlte Temperatur -hui, Glühweinwetter ist noch eine Untertreibung. Es weht uns heute der raue, herzlose Wind ins Gesicht, politisch im Allgemeinen und auch sportlich im Besonderen 2.
Bei unserer eigenen Mannschaft beobachte ich in der ersten Viertelstunde ein Schläfer -Problem. Nicht dass sie jetzt direkt schlafen. Aber so ein bisschen noch. Erst, wenn’s hinten klingelt, scheint sich der eine oder andere in den Wettkampfmodus zu beamen. Hier und heute hoffe ich, dass wir uns bittschön nicht gleich in den ersten zehn Minuten wieder eins einfangen. Natürlich vergeblich. Okay, zugegeben, Schiedsrichter Felix Kemmling trifft seine erste unglückliche Entscheidung. Ein klares Foul an Torsten vor dem eigenen Strafraum bleibt ungeahndet. Den Gastgebern entwächst hieraus ein Vorteil, den sie zum 1 : 0 (9.) nutzen. Danach kämpft sich der TV89 nach und nach ins Spiel, wird wie schon zuletzt gegen Münster stärker und überzeugt mehr und mehr mit spielerischen Mitteln. Die Post geht häufig ab, wenn sich Dennis und Basel oder Nico und Tobi in den Angriff einschalten. Auch zwei Torchancen, die leider ungenutzt verpuffen, können sich die Schlotwiesenjungs erspielen. Ein Ausgleich scheint in der Luft zu liegen. Unsere Offensive kombiniert sich warm. Dass in der Phase kurz vor der Pause plötzlich wieder eine Nachlässigkeit im Aufbauspiel zum zweiten Gegentreffer führt. Pech. Bozoglu vollstreckt zum 2 : 0 (42.)
Nach dem Seitenwechsel
Wie letzten Sonntag dreht der TV89 wieder auf. Der Druck auf die Gastgeber, die das Fußballspielen eingestellt haben und auf Konterchancen lauern, wird immer größer. Doch unsere Eckbälle sind grausam. Da soll man nicht das Wetter verantwortlich machen. Wir sehen eklatante Abstimmungsprobleme und scheitern an unserer eigenen Überlegenheit. Die Feuerbacher wissen sich schon gegen unsere flinken, agilen Spielertypen kaum noch anders zu helfen. Mit Nicklichkeiten und häufigen Fouls stören sie unseren Rhythmus.
Aus 33 m flankt Nico Garziella einen Freistoß hoch in den Strafraum. Zu hoch und wohl über den Kasten. Kein Torwart, kein Spieler wäre da herangekommen. Doch der Gegenwind drückt den Ball, hinter den überraschten Keeper der Gastgeber, runter ins Netz. Glück. 2 : 1 (52.) Der Anschluss ist hergestellt. Der TV89 ist jetzt dran. Dann jedoch ein weiter Abschlag Weyerhäusers bis vor unseren Strafraum. Martin, ansonsten stets sehr zweikampfstark, kann hier nicht klären. Ange entscheidet sich, sein Herauskommen abzubrechen. Auf dem Weg zurück ins Tor, schaltet der Feuerbacher Hofmann am schnellsten und nutzt unsere Unsicherheit zum 3 : 1 (56.) Doch der TV89 beweist Moral. Der Ball läuft jetzt nämlich wieder nur in eine Richtung. Etwas ungestüm manchmal, also hektisch, sagt man, wie wenn man meint, sackhüpfende und eierlaufende Ameisen balancieren auf dem Hochseil. Kapitän Mo kann sich über rechts durchsetzen, zieht in den Strafraum, sieht am langen Pfosten Kai und serviert ihm die Kugel passend zum Kopfball. Kais Aufsetzer zum 3 : 2 (58.) und Torhüter Weyershäuser sieht im wahrsten Sinne des Wortes rot. Er zerrt Kai mit beiden Händen zu Boden und kann sich, nach dem fälligen Platzverweis, auch am Spielfeldrand nur schwer beruhigen.
Für ihn kommt Kwene und mit ihm das Zeitspiel der Gastgeber und eine härtere Gangart, die nur darauf angelegt ist, unser technisch überlegenes Spiel zu stören 3. Und am Ende der Partie werden Sascha und die Schlotwiesenjungs um einen korrekt erzielten Ausgleichstreffer gebracht. Um den verdienten Punkt gewissermaßen4. Doch hadern wir nicht mit dem Schiri. Drei Gegentore sind einfach zwei5 zu viel. Und wenn die Niederlage auch schmerzt, das nächste Spiel fängt wieder bei null an und Anything Can Happen In The Next Half Hour 6.
Tore: 1 : 0 Gökhan Öztürk (9.) – 2 : 0 Erdinc Bozoglu (42.) – 2 : 1 Nico Garziella (52.) – 3 : 1 Brian Hofmann (56.) – 3 : 2 Kai Prechter (58.)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte (58.) Daniel Weyershäuser, Gelb – Rot für Thorben Nallinger (90. + 10)
Der TV89 spielte mit: Grantsanlis – Ekrama, Scharpfenecker, Garziella, Simondel – Palevic (Nallinger) – Cullison, M. Albrecht, Köhler (Hofmann), Klose (Weiss) – Prechter
Schiedsrichter: Felix Kemmling
1 In Memoriam an R. Fichtl
2 Jetzt hatten wir doch gerade erst das Thema Videobeweis im Fußball. Tatsache ist, dass noch nie ein Videobeweis vor Gericht für unzulässig erklärt wurde. Vor allem in Zeiten des Terrorismus findet die Videoüberwachung doch eine breite Akzeptanz. Warum also nicht auch im Amateurfußball? Ja, wer sagt uns denn, ob sich nicht gerade unter den Spielern oder den Schiedsrichtern, nein, äh, Zuschauern meine ich, Schläfer aufhalten?
3 5 : 1 gelbe Karten plus der Platzverweis sind bis zur 90. Minute eine deutliches Indiz dafür. Deswegen oder auch weil wir selbst zu hektisch sind, gelingt unser Überzahlspiel nicht. Freilich hätte der Unparteiische durchaus noch eins ums andere Mal Rot Gelb zeigen können. Jedoch sind es Thorben und Sascha, die frisch eingewechselt dagegenhalten. Hier ist das Rot Gelb für Thorben umstritten. Das Gelb fürs taktische Foul nicht.
4 Danni meint, von hinten in den gegnerischen Torhüter gestoßen worden zu sein. Demzufolge wäre es Kwenes eigener Feuerbacher Kollege gewesen, der das Foul verursachte und es hätte sogar Elfmeter für uns gegeben werden können oder Vorteil und Tor. Manche haben kein Foul gesehen, andere doch. Aber so isch Lebbe.
5 vier ;-)
6 Song by Enter Shikari