OKF Beograd – TV89 Zuffenhausen 3 : 2 - Die Schlotwiesenjungs unterliegen in Überzahl. Der Schiedsrichter trifft zwei Entscheidungen, die zu Toren gegen uns führen. Die Niederlage geht dennoch in Ordnung. Leider.
Beiß dir endlich mal in deine Eier (Sascha Weiss)
Waldebene Ost 15° C. Ganz schön viel Sonne, ganz schön viel Wolken. Der Urlaub ist vorbei. Ich wurde gut vertreten vom Allrounder Christian Bauer. Es war mir eine Freude, seine Berichte aus der Ferne, mit zu verfolgen, via Wifi quasi, alles gut.
Jetzt ist es natürlich ein anderes, wenn du plötzlich in die Wirklichkeit zurück gebeamt wirst. Gestern noch Spanien, Frankreich, Portugal und alles und jetzt wieder Fußball. Und es geht gleich los wie die Feuerwehr. Unsere Jungs machen sofort Druck. Die Abwehr der Gastgeber ist nervös und fehlerhaft im Spielaufbau. Immer wieder ergattern sich Kai, Tobi, Niels den Ball kommen aber in letzter Konsequenz nicht zu einem Abschluss. Bei einer unserer Angriffsaktionen verletzt sich der gegnerische Keeper und muss ausgewechselt werden. Dann scheint der Anfangsschwung urplötzlich vorbei zu sein und die Gastgeber beginnen ihrerseits unsere Abwehr zu prüfen. Mehrfach muss Lukas aus nächster Nähe als Handballtorwart klären. Dann hat Fidan seine zweitbeste Aktion in dem er nach einem kurzen Solo Tobi in die Schnittstelle schickt und dieser sich mit einem Tor bedankt und plötzlich steht es 0 : 1 (21.) Aber die Freude ist nur von kurzer Dauer. Die Gastgeber werden robuster, sicherer und klarer in ihrem Spiel. Mit einem Kurzpassspiel gelangen sie oft in unseren Strafraum. Tsehaje schließt mit einem Drehschuss ins lange Eck ab. Unhaltbar für Lukas. Ausgleich 1 : 1 (31.) Die Hausherren jetzt mit noch breiterer Brust, kommen über den Kampf bis hin zu aggressivem Forchecking, beginnen das Spiel an sich zu reißen. Mehrere Ecken hintereinander und das gefährliche Zuspiel in den Strafraum sorgen für ein Powerplay. So wie bei einem Flipper. Die Kugel wird von unserem Tor weggeflippert und kommt deswegen postwendend zurück, wenn sie sich bei den Gummis und Blinkern genügend ausgetobt hat. Es gibt nur wenig Entlastung in dieser Phase. Ein Tor für uns scheint unwahrscheinlicher denn für OKF. Mit dem Remis geht es in die
Halbzeit
Dass die Gastgeber robuster und auch mit mehr Fouls zur Sache gehen hat seinen Preis. Zwei gelbe Karten für OKF, zwei Verletzte bei uns. Tobi muss in der 50. und Nico in der 56. Min passen. Zwei Minuten später eine dubiose Sache. In einer Strafraumaktion kann ein beograder Spieler den Ball mit der Hand spielen und als ein paar Zuschauer und Spieler „Hand“ schreien, pfeift Schiedsrichter Stefan Brodbeck Elfmeter gegen uns. So etwas nennt man, ja wie nennt man so etwas? Hm, alles Mögliche fällt mir dazu ein und das sind nur die weniger schlimmen Gedanken. Wir hadern also mit dem Unparteiischen. Nun hätte Beograd in der Folgezeit durchaus auch schon 3 : 1 oder 4 : 1 führen können, das bezeugt dir jeder. Also sagt man schade so wie man sagt, es hätte ja alles noch viel schlimmer ausgehen können und naja, irgendwie haben die sich das verdient. Das Glück dem Tüchtigen und Buttermilch bringt Kraft. Die Körpersprache bei manchen unserer Jungs ist heute irgendwie bedrückend und so erscheint es wie ein Wunder, als plötzlich Fidan selbst im Strafraum dribbelt und mit einem Schuss an den linken Innenpfosten den 2 : 2 (77.) Ausgleich herstellt. Das ist wirklich herausragend, 1 A gemacht, das muss man schon sagen! Kurz danach muss Manafis mit Gelb - Rot den Platz verlassen. Hoffnung keimt auf, dass wir hier glücklich einen Punkt mitnehmen könnten. Zumal bei einer Rettungsaktion von Torsten auf der Linie, der Schiedsrichter durchaus Elfmeter hätte pfeifen können. Drei Minuten später wieder eine wundersame Regelverdrehung oder Auslegung. Torsten klärt und versucht aus dem Lauf einen wuchtigen Schuss nach Vorn. Ein gegnerischer Spieler hält seinen Fuß aber drauf, bricht anschließend schreiend zusammen und bekommt einen Freistoß. Als Torsten bei so viel Ungerechtigkeit nicht den Mund halten kann, gibt’s noch Gelb als Zugabe. Das aus dieser ominösen Fehlentscheidung das 3 : 2 (88.) wird, liegt aber nicht an Schiedsrichter Brodbeck. Geschlafen haben unsere. Tsehaje hebt das Leder butterweich über die Mauer zu seinem Mitspieler Rakita. Der kann nicht nur den Ball seelenruhig annehmen, er kann ihn sich sogar noch zurecht legen, um dann genickschlagmäßig aus sechs Metern abzuschließen. Es sei noch bemerkt, dass Lukas heute besonders gut gehalten hat und sich mit Fidan die Bestnote verdient. Klar haben heute Stammspieler gefehlt, doch das soll keine Ausrede sein. In der Offensive zu wenig Bewegung, zu wenig herausgespielte Chancen, nix verwertbares und keine Schüsse aus der zweiten Reihe, das hat den Unterschied gemacht.
Als Schiedsrichter Brodbeck nach zwanzig Sekunden Nachspielzeit hastig abpfeift, fällt mir wieder das mit den Eiern ein. Aber ging das nicht irgendwie anders?
Der TV89 spielte mit: Pohl – Kolb (Di Maria), Meinert, Lechner, Köhler – Nallinger, Ademaj, Cullison (Hornstein), Braun – Wietzer (Nguyen), Prechter