GFV Ermis Metanastis – TV89 Zuffenhausen 1 : 3 ( 0 : 1) Beim Spitzenspiel der Liga sorgen Turbulenzen am Schluss für ein unrühmliches Ende. Zuvor trifft Tobi mit rechts, bringt ein Eigentor der seltenen Art die Gastgeber ins Hintertreffen und sorgt Dennis für die Entscheidung. Der Lohn: Herbstmeister.


Die Tasche des Schiedsrichters ist wie ein Toaster, nach jedem Tackling springt eine Gelbe Karte heraus. (Kevin Keegan)

Sportkultur Wangen 1° C. Bibbernde Gestalten am Spielfeldrand werden zuweilen Zuschauer genannt. Nicht zu verwechseln mit Modelliertem aus klaren Eisblöcken. Obwohl cool sind wir denn schon auch, aber zugleich manchmal hitzig! Wechseljahre? Nö. Wie das geht? Lies selbst.

Tja, Feuerwehr. Aber nicht wir. Ermis hat sich wohl viel vorgenommen und drückt nach zuletzt vier Siegen in Folge mächtig auf die Tube. Und ihr Plan geht auf. Sie kommen zu Chancen und wir nicht. Sie sind am Drücker und wir kriegen keinen Zugriff aufs Spiel. So denkt man, dass ist jetzt mal ein ebenbürtiger Gegner und ein Unentschieden heute wäre so schlecht nicht, wie wenn man denkt, jetzt habe ich drei Mal den Hauptgewinn gezogen, der etwas kleinere Teddy ist doch auch noch in Ordnung. Torsten hat in der Anfangsphase große Schwierigkeiten mit seinem Gegenspieler, so dass Sven Peuckert schon bald umstellt und den offensiven Thorben in die Defensive 2016 12 04 Ermis 01zurückbeordert. Jetzt können wir das Spiel etwas ausgeglichener gestalten, doch wir haben die Rechnung ohne den Wirt, sprich Schiedsrichter Mahmet gemacht. Natürlich lebt jeder ein bisschen in seiner Welt. Und in der Welt eines Kreisklasse Schiedsrichters gibt es keine Linienrichter, gibt es keine Torrichter, keinen vierten Unparteiischen und keinen Videobeweis. Alles muss er selbe2016 12 04 Ermis 03r sehen. Das ist es natürlich bei hohem Tempo umso schwieriger, auf Ballhöhe zu sein und gleichzeitig zu sehen, was in seinem Rücken geschieht. Um ja keinen Spielfluss aufkommen zu lassen, wird nahezu jeder Körperkontakt abgepfiffen. Mit den blauen TV Kontaktlinsen in den Augen sind wir natürlich stets etwas mehr benachteiligt als unser Gastgeber, das ist ja klar. Aber als Tobi einen schwierigen Pass in den sogenannten Lauf super verarbeitet und nach einer geschickten Körperdrehung das Spielgerät 1 A mit seinem starken rechten Fuß ins lange Eck schlenzt, ist der Spielstand zum 0 : 1 (41.) zwar etwas geschmeichelt. Aber es gibt ja noch eine zweite

Halbzeit

Und diese beginnt, wie die erste endete. Im Mittelfeld gibt es immer wieder den berühmten Fuß dazwischen oder auch mal einen Ellbogen und das Spiel ist geprägt von vielen Fehlpässen und unnötigen Ballverlusten. Bei einer eher unsauberen Aktion, aber jetzt wo bleibt der obligatorische Pfiff des Referees, kann Ermis den Ball über zwei Stationen in unseren Strafraum bugsieren und auch noch unhaltbar für Ange zum Ausgleich verwenden. 1 : 1 (47.) Jetzt was interessiert es den Spielstand wie er zustande kam? Eben, gar nicht. Jetzt ist es ausgeglichen. Basta. Aber unsere Schlotwiesenjungs spielen jetzt endlich so, wie wir es von ihnen kennen. Vorne Pressing, im Mittelfeld stören, unterbinden, kontern. In dieser Phase tanzt das Spiel auf der Rasierklinge. Jetzt was heißt Lucky Punch auf Englisch oder Griechisch? Klar auf Japanisch ラッキーパンチ und auf Italienisch Fortunpugno, auf Spanisch Puño Suerte, auf Französisch Poing Chance. Das weiß ja jeder. Anyway, wer jetzt puncht ist lucky, außer Eigentor, das ist die Ausnahme. Und die Ausnahme ist die Regel. Das bestätigt Poulionakis als er aus 30 m und relativ unbedrängter Lage, seinen etwas zu weit vor dem Tor verweilenden Keeper, mit einer harten Rückgabe ins eigene Netz überrascht. Eine Nominierung für Zeiglers Kacktor des Monats wäre normalerweise das Mindeste. 1 : 2 (69.) Jetzt beginnt die stärkste Phase unseres TV89. Klar mit Rückenwind und mit Hilfe der Gastgeber. Tatsächlich gelingt es Stephan sich über links an der Torlinie in den Strafraum zu dribbeln und einen Pass quer zu spielen. Der aufmerksame Dennis Klose schaltet am schnellsten 2016 12 04 Ermis 02und es steht 1 : 3 (77.) Quasi Vorentscheidung. Das frustet unsere Gastgeber und die eine oder andere unnötige Provokation von uns gießt zusätzlich Öl auf den Weg der Lunte zum Pulverfass. Klar ein bisschen Wärme jetzt, das wäre nicht schlecht. Aber wenn das Gehirn eingefroren ist, dann setzt es aus. Dann gibt es gleich Waldbrand. Und jetzt spätestens ist der Schiedsrichter komplett überfordert. Vielleicht aus Angst, einen Bericht schreiben zu müssen, zieht er nur Gelb oder Gelbrot und übersieht klare Tätlichkeiten und sehnt sich nach dem Ende des Spiels, um rasch Land zu gewinnen. Dabei hätte er viel schreiben können, wenn er noch ein kleines bisschen geblieben wäre. Die überhitzten Gemüter lassen sich nur schwer beruhigen. Knochenbruch, Gewalt und Brutalitäten werden angeboten. Aber Gott sei Dank siegt die Vernunft doch noch und wir können uns hoffentlich alle mal wieder in die Augen schauen, um zu sehen, dass der Gegenüber genauso ein Affe ist, wie man selbst. Jetzt also noch TV Zazenhausen. Wir haben fünf Punkte Vorsprung auf den Zweiten. Jedenfalls kann uns die Herbstmeisterschaft keiner mehr nehmen. Aber nicht nachlassen! Danke für die schöne Zeit bisher, die wir mit euch teilen durften. Und Emily ist da. Prost, Jungs.

Der TV89 spielte mit: A. Grantsanlis – Lechner, Scharpfenecker, Köhler – Nallinger, Bast (Hartmann), M. Albrecht, Cullison, Klose (Teixeira) – Wietzer (Di Maria), Prechter (V. Grantsanlis)

Schiedsrichter: Zvonko Mahmet

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