TV89 Zuffenhausen – TV Zazenhausen 0 : 3 (0 : 0) – Der Spitzenreiter macht 80 Minuten mehr Druck als die ambitionierte Elf aus dem Zuffenhausener Stadtbezirk. Am Ende stehen die Schlotwiesenjungs mit leeren Händen da.

Scheiss drauf, Malle ist nur einmal im Jahr (Peter Wackel)

Schlotwiese 6,5° C. Würstchen, Glühwein, Bier, Musik, alles da, was Rang und Namen hat. Gerade eben hat Trainer Hube Gäng mit der Zweiten gegen die Reserve von Zazenhausen, den dritten Saisonsieg eingefahren und befindet sich nun in Reichweite von einer einstelligen Platzierung. Die Musik und die Verlesung der Mannschaftsaufstellung werden heute von einem Ersatzteam gemanagt. Diesen Schuh muss sich Sven W. anziehen, dass es unter seiner musikalischen Regie bislang keine Heimspiel-Niederlage gab. Und dass gewisse Rituale einen Halt geben und an einem Nimbus mitarbeiten. Tja, und dass diese Sicherheit und der Halt heute fehlen. Wenn Nikolaus ist, dann erwarte ich einen Mann mit rotem Mantel und mit weißem Rauschebart. Wenn dann jemand plötzlich unrasiert daherkommt und ein rotes Bayerntrikot an hat, dann ist dieser noch lange kein Nikolaus. Es sei denn Uli Hoeneß. Vielen Dank, Sven, für die gute Mucke unter deiner Regie. Alles ist kein Selbstläufer.

Jetzt was hat das mit dem Spiel zu tun? Im Prinzip nix, aber eigentlich viel. Weil, wenn Heimspieltag ist, dann erwarte ich dröhnende Boxen, wummernde Bässe, die mein Innerstes zum Vibrieren bringen, dann erwarte ich Euphorie, die mein Trommelfell platzen lassen könnte. Naja, jetzt übertreibe mal nicht. Aber Anfeuerung während des Spiels von den Fans? Zwiebelgeldbörse.
Normalerweise verliert unsere Reserve und unsere Erste gewinnt. Aber heute? Schlechtes Omen. Da beschleicht einen schon im Vorfeld ein seltsames Gefühl. Ja und je länger die Partie andauert, desto seltsamer das Gefühl. In der ersten

Halbzeit

pari. Dann eine weihnachtliche Halbzeiteinlage mit bester Verlosung, besten Würstchen und besten Wünschen.
Jetzt haben Fidan, Tobi, Kai, Stefan, Moritz, Thorben und Dennis genügend Möglichkeiten, einen Treffer zu erzielen.
Schiedsrichter Haller wirkt jedoch nicht immer glücklich mit seinen Entscheidungen. Apropos Glück. Konnten wir uns in den vergangenen Spielen auf das Glück des Tüchtigen verlassen, so hat Fortuna dieses Mal die Seiten gewechselt. Ein glasklarer Elfmeter für uns wird als solcher leider vom Referee nicht gepfiffen. Bei manchen verbissenen Zweikämpfen fühlen wir uns mit Recht benachteiligt. Dennoch ist es zu einfach, die Schuld beim Unparteiischen zu suchen. Schuld hat unsere klägliche Chancenverwertung. Plus, der Gäste - Torhüter Roschke. Er hat auch seinen Anteil daran. In sämtlichen eins zu eins Situationen pariert er glänzend. Das einzige Mal, als er bezwungen werden kann, muss Schiedsrichter Haller abpfeifen, da eine Berührung vor dem Strafraum, also ein Foul vor dem Abseitstor von Kai, keinen Vorteil ergab, sprich, er hätte dann auf Abseits entscheiden müssen. Ein ganz großes Lob dagegen heute an Danni Scharpfenecker und seine Hintermannschaft. Ohne seine gewonnenen Zweikämpfe, hätte es schon früher gebimmelt. In den letzten fünf Minuten schmeißen wir alles nach vorn. Also alles oder nix. Und dieses Mal nicht nur nix, sondern sogar minus, weil wir auch noch Bisschen-Nitroglyzerin-Thorben mit Rot verlieren. Am Ende sind wir, die so tapfer verharren, gefrustet und du kannst drei weitere Punkte auf dem Weg zum Ziel in die Mülltonne klopfen.
Thorben tritt gegen Schluss nach hinten aus, trifft seinen Gegner und hat sich selbst damit am meisten bestraft. Weil was macht man in der fußballlosen Zeit? Na, Fußball in Hallen spielen, ist doch klar. Tja, oder ebenet.

Der TV89 spielte mit A. Grantsanlis – Lechner. Scharpfenecker, Hartmann – Albrecht, Nallinger, Klose, Cullison, Gerstadt (Bast), Ademaj – Prechter
Tore: 0 : 1 (80.) Nikola Sremac , 0 : 2 (85.)Dennis Menner, 0 : 3 (90. + 3) Kevin Krewenka

Schiedsrichter Marius Haller