SGU – TV89 Zuffenhausen 3 : 2 (3 : 1) – Nach dem Führungstreffer durch Chris Eisen werden viele Chancen nicht genutzt. Zu spät besinnen sich die Schlotwiesenjungs, um noch einen Punkt zu retten.
„Auf Abseits zu spielen, ist in Deutschland sehr gefährlich. Die Spieler können das, aber die Linienrichter sind oft nicht dabei.” — Aad de Mos
S - Wangen 19 – 15° C. Es kann nicht jeden Sonntag ein Sonntag sein. Es gibt mal unter der Woche öfters einen Sonntagsschuss als sonntags, aber dafür gibt es sonntags mehr Sonntagsfahrer, das gleicht sich meistens wieder aus. Und es scheint auch sonntags nicht immer die Sonne und auch der VfB und der TV89 gewinnen sonntags nicht automatisch. Also Selbstläufer – Fehlanzeige! Und dann fängt es auch noch an zu regnen!
Hatten wir letzte Woche in Torsten Köhler z. B. einen überragenden Rückhalt, so wirkt er heute in seinen Aktionen eher unglücklich, erhält für eine Lappalie* eine gelbe Karte, so dass Sven Peuckert ihn schon zur Halbzeit wechselt. Mit einem Tor dagegen Chris Eisen. Nach einem Assist von Jakob steht es 0 : 1. Alles scheint jetzt nach Fahrplan zu laufen. Doch auch wenn unsere pfeilschnellen Flügel ihre Konterläufe gewinnen und sogar mit einer Flanke punkten, die Verwertung oder die Abnahmen lassen heute zu wünschen übrig. Oftmals zieht der erste Ballcatcher hastig ab, hat die in Hinterhand besser postierten sträflich übersehen. Hier hätte Chris ein, zweimal trickreicher agieren können. Tobi und Thorben treffen heute nicht, gehören aber mit Maxi zu den Stärkeren. Dann wird das Spiel zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit auf den Kopf gestellt. Einen Treffer gegen uns, den man auf den Schiedsrichter schieben darf, darf aber nicht muss, weil ob Abseits oder nicht, das ist auch bei Superslowmotion - Spezialkameras in der Champions League manchmal erst zu sehen, wenn drei Mal vor und zurück und aus 33 Kameraperspektiven, also irgendwie muss man ja schließlich seinen Abend rum bringen. Wer nicht so viel Zeit übrig hat, hält es mit Konfuzius »Gäbe es keinen ‚Anderen‘, gäbe es kein ‚Ich‘. Gäbe es kein ‚Ich‘, gäbe es nichts, was den ‚Anderen‘ wahrnähme. ... was macht, dass dem so ist, das weiß ich nicht. « Das war nur der Ausgleich. Aber dann waren wir ein bisschen von der Rolle und wissen nix mehr. Und kriegen noch zwei Kisten eingeschenkt. Obendrauf.
Halbzeit
Was wäre wenn? Halten wir uns an die Fakten. Irgendwann hat Jakob eine sogenannte Hundertprozentige auf dem Schlappen, schießt aber zu hastig auf den gegnerischen Keeper, der sich zu hastig breit gemacht hat. Aber Emu Rehm, war der glücklichere Hastige in diesem Fall, sonst wäre mehr möglich gewesen. Zuvor hat unser Torhüter Lukas sich schon mehrmals auszeichnen dürfen. Timm und Lukas gehören in der zweiten Hälfte zu den Besten. Also die SGU hat auch viele Chancen liegen lassen, neunundneunzigprozentige aber nur, dass das klar ist. Stephan kann einen Kopfball nicht verwerten - ist mit Kai sehr bemüht, würden in deren Zeugnis stehen. Jetzt was ist eine spielentscheidende Situation? Ein Anschlusstreffer zu diesem Zeitpunkt erscheint dem gemeinen Zuschauer vorteilhafter zu sein, als erst gegen Ende. Aber auch das ist nur eine (Fußball-) Betrachtungsweise und es lohnt sich nicht, darüber zu streiten. Viele wollen erst in letzter Sekunde den Ausgleich oder den Siegtreffer erzielen, damit der Gegner nicht mehr zurückschlagen kann. Beim Basketball funktioniert das genau so wenig wie beim Eishockey¹. So traf dann noch Dennis Klose mit einem längst fälligen Anschlusstor zum 3 : 2 (87.) Besser ist es eigentlich, alles von vornherein klar zu machen, aber auch langweiliger. Jetzt war es gegen Schluss noch richtig spannend und die Untertürkheimer Kurve forderte vehement vom Schiri den Schlusspfiff. Aber da hatte der Unparteiische einmal gedacht, dass er das ständige Zeitschinden bestrafen will und ließ acht Minuten nachspielen. Es reichte für unsere Jungs dennoch nicht zu einem verdienten Ausgleich. Alles gut? Na, eher suboptimal alles. Der Schiedsrichter Kemal Polat vertrat eine eigenwillige Form der Regelauslegung. Ohne Gewinn ist alles blöd. Sonntag blöd. Hannover blöd. Bericht blöd. Wenn uns das (Kreisliga-) Niveau² nicht passt, Jungs, dann müssen wir halt aufsteigen.
Der TV89 mit: Pohl – Lechner (Bast), Scharpfenecker, Köhler (Hartmann) – Eisen (Di Maria), Cullison, Braun, Spahr, Nallinger – Klose, Albrecht (Prechter)
* Er hatte den Referee lediglich darauf hingewiesen, dass es vor dem Elfer doch Abseits gewesen wäre
¹ Beim Basketball klappt das noch am Ehesten
² Niveau ist keine Creme!