TV89 Zuffenhausen – VFL Stuttgart 2 : 1 (1 : 1) – Kai Prechter trifft im sechsten Spiel zum achten Mal. Dennis Klose zirkelt den Freistoß zum Siegtor aus 25 m
„Es sind noch vier Minuten zu spielen... Vier lange Minuten... 360 Sekunden!”— Alexander Alistair
Schlotwiese –18° C. Mehr bedeckt als sonnig, mehr trüb, als Tasse. Im Spitzenspiel des heutigen Spieltages treffen heute zwei Aspiranten aufeinander, die sich auch schon bei vorherigen Duellen, eher wenig bis gar nix schenkten. Der Schiedsrichter der Partie hat seine Sache so schlecht nicht gemacht befanden hinterher doch eher die meisten Beteiligten. Zu viele gelbe Karten für Lappalien und zu wenig Übersicht fürs Ganze sprechen eher eine Andre Sprache.
Unsere Schlotwiesenjungs sind von Anfang an Herr im Haus und man hat nicht das Gefühl, dass auch wenn sie nicht ganz in weiß spielen, so wie es Stadionsprecher Chris Bauer proklamierte, die drei Punkte heute verschenkt würden. Bereits nach sieben Minuten kommt die Direktabnahme von Thorben nach Ecke von Kai wuchtig auf das Tor der Gäste. Der Abpraller landet bei Maxi und wird wegen Abseits abgepfiffen. Fast wäre zur Strafe quasi im Gegenzug das 0 : 1 für die Gäste gefallen. Doch Ange ist draußen und der Stürmer schießt rechts vorbei und über das Tor. Der Führungstreffer resultiert dann nach einem Zuckerpass von Niels in die Schnittstelle, in die Thorben startet und quer von der Sechzehn Meter Strafraum Seitenlinie in die Mitte flach zu Kai passt, der sich diese Chance nicht entgehen lässt. 1 : 0 (11.) Nach einer weiteren Viertelstunde kommen die Gäste aber häufiger selbst zu Torchancen und es liegt an ihrem eigenen Unvermögen, dass sie den Ausgleichstreffer nicht markieren können. Als dann Ange nach einer halben Stunde einen eher leichten Ball zum 1: 1 passieren lässt, ist zwar die einhellige Meinung, dass der haltbar gewesen wäre, aber einerseits verschoss schon zuvor ein Gegner das Tor und andererseits konnte Ange in der nächsten Situation wieder einen nicht so alltäglichen verhindern. Unser TV89 berappelt sich zunächst unmittelbar nach dem Ausgleich erst einmal wieder und kommt zu einer Doppelchance. Innerhalb einer Minute geht Thorben alleine auf das gegnerische Tor, seinen Schuss kann der Gäste Keeper zur Ecke lenken und erwischt Maxi einen Freistoß aus 33,3 m von Dennis mit seiner Stirn leider nur ansatzweise. Den nächsten Angriff der Gäste in einer eins zu eins Situation meistert Ange dagegen wie zuvor gemeint wieder bravourös und es geht dann irgendwie auch leider gerechtfertigt mit einem Unentschieden in die Katakomben. Und klar sieht man immer die Fehler beim Torwart und nicht, dass Mo zulange gebraucht hat, um den Fernschuss zu blocken, und das nur, weil in der Defensive plötzlich jemand fehlte, der nicht schnell genug hinter den Ball kam und das nur, weil in der Situation nach vorn, der Ball leichtsinnig verloren wurde. So ein »Ulle« passiert einfach mal, Schwamm drüber, dagegen wäre eine lakonisch fehlende Lufthohheit im eigenen Strafraum ein ernstes Thema!
Nach der Halbzeit
Wirkt das ganze Spiel etwas verfahren. Viele kleine Nicklichkeiten, Fouls und Fehler, wie falscher Einwurf, zu wenig Abstand, uneffektive Dribblings. Beinahe dann das 1 : 2 für die Gäste, doch der Schiedsrichter hat ein Stürmerfoul an Ange gesehen. Gott sei Dank, murmelt man in seinen imaginären Bart, weil die meisten das nämlich nicht gesehen haben. Dann bekommen wir einen Freistoß ganz überraschend zugesprochen. Niels soll bei der Ballannahme gestört worden sein. Wir spekulieren, wer oder was ihn da gestört haben könnte, wie wenn es um die Entstehung der Welt ginge und auch unsere Gäste spekulieren kräftig mit. Aber es hätte ja auch nichts an dem Freistoßpfiff geändert und an dem schönen Schuss über die Mauer aus 24 m von Dennis Klose oben rechts in den Winkel auch nicht. Eher hätte der VFL Torhüter die Mauer weiter nach links stellen sollen, als nach rechts, was uns Zuschauer doch alle sehr verwunderte. Tja, und auch höher springen können hätten sie sollen. Aber Newton und die Schwerkraft und Gazellen, oder wie heißen die Tiere mit dem Rüssel noch einmal, springen nicht. Dafür sprang der Linienrichter, hüpfte der Assistent an der Seitenlinie im Dreieck, dass der Schiedsrichter ihn flugs seiner Aufgabe freistellte. Es war übrigens derselbe Assistent, der stets seinen Spielern befahl, ruhig zu sein und der auch beim imaginären 1 : 2 der am wenigsten Ruhige war. Außer den vielen gelben Karten kamen jetzt nur noch mehr gelbe Karten und Andre Schiedsrichterkollege im Zivil meinte, dass der junge Referee Johannes Kappler sich nur das Bericht schreiben sparen wollte. Eine böse Unterstellung ist das, denn man bescheinigte ihm doch insgesamt eine gute Leistung und dass es nicht an ihm lag, dass das Ergebnis so ausfiel. Mit der TV Brille auf, meine ich das aber auch, und zwar hundertprozentig! Fest steht, der TV 89 Zuffenhausen ist als einziges Team noch ungeschlagen. Wir setzen uns, nachdem gegen die ärgsten Konkurrenten gespielt wurde, da oben in der Spitze fest und warten ganz gelockert auf den ersten Ausrutscher des Aufsteigers. Heute haben wir als Team besser gespielt, als beim letzten Mal. Einmal muss sich Ange noch lang machen und die Welt retten. Einen verdeckten, flachen Schuss ins rechte Eck kann er um sein Gehäuse lenken. Hier ist Ange einfach stark. Seine Reflexe sind super und die schweren catcht er. Und dann muss man sich wieder einmal mehr auch bei ihm bedanken und ihm auf die Schulter klopfen. Plötzlich sind es noch vier Minuten zu spielen. Also 360 Sekunden gewissermaßen, man weiß, was er meint. Das hat nix mit Rechnen zu tun. Am Ende sind es drei Punkte, frage nicht wie. Stärkerer Wille, glücklichere Schiedsrichterentscheidungen. In Hinterhand stecken noch Jakob, Tobi, Skoko, Andy, Lukas und Yannik, ein bisschen mehr Qualität könnten wir noch gebrauchen. Und die Trainingsbeteiligung sollte wieder besser werden. Das lässt nun doch für das nächste Spiel gegen den Tabellenletzten MTV II hoffen. Aber Achtung, Anstoß ist um 13.00 Uhr.
Der TV89 spielte mit: Granstannlis – Tabar, Hartmann, Lechner– Nallinger, Braun (Bast), Klose (Di Maria), M. Albrecht, Eisen (Burkart) – Wietzer (Scharpfenecker), Prechter