Stuttgarter SC - TV89 2 : 3 (2 : 0) – Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss oder warum unsere Schlotwiesenjungs die „FuPa“- Powerranking Spitzenreiter, deren Vereinsname so klingt wie ein anderes Wort für Magenschmerzen*, von Platz 1 der aktuellen KL A 1 verdrängt
„Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.” - Andreas Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein
11 ° C. Schmuddeliges Herbstwetter, Sturmwind, ausgehöhlte Kürbisse. Der TV89 ist zu Gast beim Aufsteiger und Newcomer Stuttgarter SC. Wir wissen, wir können für eine kurze Zeit Tabellenführer sein. Das ist zwar überhaupt nix wert und abgerechnet wird eh am Schluss, aber trotzdem mal geil. Wir müssen nur gewinnen, dann wären wir auf Grund der vorgezogenen Anstoßzeit wegen des VfB Heimspiels - also unser Spiel wird schon um 13.00 Uhr angepfiffen - bis mindestens 15.00 Uhr am Platz der Sonne. Als Schiedsrichter Timo Frech die Partie anpfeift ist es gefühlt und wegen der Zeitumstellung eigentlich 14.00 Uhr und ich weiß jetzt schon nicht mehr, fehlt mir eine Stunde oder habe ich eine dazu bekommen?
Wenn man so die erste Minuten anguckt, erkennt man im TV89 die reifere, technisch bessere und spielbestimmende Mannschaft. Und klar es steht bereits 1 : 0 (10.) für die Gastgeber. Warum auch nicht? Das war ja eh nur ein Zufallstreffer. Hm, dann aber noch das 2 : 0 (22.), nachdem wir schon wieder reihenweise leichtfertig mit unseren herausgespielten Chancen umgegangen sind, da fragt man sich, ob das noch eine zufällige Verkettung von dummen Fehlern oder eine absichtlich herbeigeführte sein soll. Thorben ist der Unglücksrabe der unfreiwillig am kurzen Pfosten, den Eckball nicht ins Toraus lässt, sondern ins Zentrum als Vorlage und Gastgeschenk auflegt. Aber Thorben macht seinen Fehler wieder wett, dazu später mehr. Das ganze Team ist furchtbar bemüht, aber irgendwie ist der Wurm drin und man denkt MTV II.
Nach dem Seitenwechsel
Bemerkt man eine leichte Tendenz nach oben. Das sagt man so, wie wenn man sagt, jetzt geht es nicht mehr ganz so steil bergab. So dauert es also doch noch eine gefühlte Ewigkeit, bis sich Tobi nach Vorlage von Jakob über die linke Außenbahn durchsetzen kann und mit einem herrlichen Schuss ins rechte Eck einen Anschluss- , einen wichtigen Hoffnungstreffer markieren kann. Nur noch 2 : 1 (61.) Man spürt den Ruck, der jetzt durch die Mannschaft geht. Jetzt gibt es Chancen für uns im Minutentakt. Kai gelingt bereits ein Pfostentreffer, das ist näher dran an einem Tor, als schon mindestens drei Mal zuvor. Auch scheint die Kondition der Gastgeber nachzulassen. Der TV übt in dieser Phase des Spiels einen Dauerdruck aus, den er eigentlich, wenn es nach Trainer Sven Peuckert gegangen wäre, von Anfang an hätte ausüben sollen. Tja, aber das Leben ist kein Dauerlutscher, das Leben ist kein Ponyhof – es ist eher eine Schachtel Pralinen mit edlen und mit abgelaufenen Stücken. Nach grandioser Vorarbeit von Mo und einem Zuckerpass in die Schnittstelle und in den Lauf von Dennis, lässt sich dieser so eine Chance dieses Mal nicht entgehen und netzt kaltblütig ein. 2 : 2 (72.) Und dann sollte Thorben doch noch ein bisschen der Spieler des Spiels werden. Zuerst verhindert er in letzter Sekunde mit einem Tackling am eigenen Strafraum, aber auf der gegenüberliegenden Position - also hinten rechts statt vorne links! - einen erneuten Treffer für den SSC und dann gelingt ihm eine entscheidende Balleroberung, bei der er sich hoffentlich nicht ernsthaft verletzte. Es folgt ein kurzer Sprint und eine präzise Flanke auf Kai und quasi mit dem Schlusspfiff fällt dessen Saisontor Nummer 12 per Kopf und unser Siegtor zum 2 : 3 (90. + 2) Wer Halloween und Geister nicht fürchtet, dem schlottern bei so spannenden Schlussphasen die Unterhosen. Am Mi-mi-mi-mittwoch ist Pokal gegen Ka-ka-ka-kaltental. Da Ermis beim SSV um 15.00 Uhr nur einen Punkt holte, empfangen wir den TSV als aktueller Tabellenführer der KL A1. Dieses nur so am Rande.
Der TV89 spielte mit: Grantsanlis – Lechner, Scharpfenecker, M. Albrecht – Nallinger (Burkart), J. Albrecht, Klose, Braun, Cullison– Häringer (Spahr), Prechter (Bast)
*Gastritis ist gemeint und der Autor dieser Zeilen nimmt Bezug auf einen FuPa – Artikel von der Stuttgarter Zeitung vom 25. Oktober »Bei Ermis hat man Spaß« Ein Redakteur, der das recherchiert hat, meint, dass man bei den Schlotwiesenjungs mehr Spaß hat!