TV89 Zuffenhausen – TSV Weilimdorf II 5 : 2 (3 : 2) – Kaiminator sorgt für Saisontreffer 13, 14, 15 und 16. Yannik macht ein Abstaubertor. Über den Kampf wieder zurück in den oberen Teil der Liga.
Bevor man untern Torf kommt, macht man einiges mit im Leben.( Hermann Gerland)
Schlotwiese 6° C. Blauer Himmel, Sonnenschein. Unter der Woche Krisengespräche. Trainer Sven Peuckert warf das Handtuch. Wenn das Hobby zur Last wird, muss man Konsequenzen ziehen. Vielen herzlichen Dank für die geleistete Arbeit, lieber Sven. Abteilungsleiter Uwe Prechter macht den Interimscoach. »Plan B sei schon ziemlich in trockenen Tüchern«, so sein Statement. Man darf gespannt sein, wer kommt. Eine Möglichkeit liegt so auf der Hand, wie es manchmal in den Köpfen sitzt. Es saß in den Köpfen, dass man den gegen den Nachbarn SSV locker gewinnen wird. Allein die Höhe des Ergebnisses, stand im Raum. Auch bei den Zuschauern. So, wie wenn man in Überzahl spielt. Oder in deutlicher Überzahl, wie zuletzt gegen Ermis. Deshalb heute die spannende Frage: Schafft es das Team sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf zu ziehen?
Thorben will das verhindern, brennt vor Ehrgeiz, rennt und kämpft fast genauso viel wie Jakob bei unseren Schlotwiesenjungs. Doch nach einer Ecke von Niels auf Maxi, legt dieser zurück und unser Torminator Kai steht da und stochert das Ding zum 1 : 0. (7.) Gut, dass der Treffer so früh fällt. Aber wer eins null führt, der stets verliert. Siehe letzte Woche. Eine kleine gefühlte Ewigkeit später ein Zuckerpass von Jakob auf den Kopf von Kai, der den Torwart verlädt und in die andere Ecke köpft. 2 : 0 (20.) Auch verdient denkt man. Die Schlotwiesenjungs machen mehr. Sind bissiger, kämpferischer.
Das 2 : 1 (23.) ist nur ein Schönheitsfehler. Ein Missverständnis zwischen Patrick Löchner und seiner Hintermannschaft. Ärgerlich, dass Thorben trifft. Unser oftmals nicht so strafraumbeherrschende Torhüter will es wissen. Aber dieses Mal wäre er zwischen den Pfosten deutlich besser aufgehoben gewesen. Ironie des Schicksals, wie man so schön sagt, wie wenn man für die Freiheit kämpft und sich selbst die größten Zwänge auferlegt. Ebenso das 2 : 2 (25.) Doppelschlagstor . Wie dieser Schuss durch kommt und an Mann und Maus, also an Jörg, Patrick Lechner, Danni und Patrick Löchner aus 30 m durchflutscht, ist schon ein magischer Schreckmoment. So kann man sich um die Früchte seines verdienten Erfolgs bringen. Und auch für die Zuschauer. Ein absolut unnötiges und völlig verquertes Zwischenergebnis. Gut, nur gut, dass es einen Kai gibt, der den Pass von Niels in den Lauf nutzt und aus einer Halbdrehung per Spann den gegnerischen Torhüter keine Chance lässt. Kai weiß seit frühester Jugend, wo das Tor steht. »Papa Tor«, sollen seine ersten Worte gewesen sein. Doch auch wenn man das in der Liga weiß, scheint es nix zu nützen. Mit diesem Ergebnis geht es in die Kabinen, respektive zum Würstchenstand. Two beer or not to beer (Shakesbeer) Es gibt aber auch Glühwein.
Seitenwechsel
Gefühlt führen wir 3 : 0, aber in Wirklichkeit haben wir nur ein Tor Vorsprung. Gut, dass wir einen Kai haben. Super, wie sich Ibo links durchsetzt und in den Strafraum auflegt. Kai trifft. 4 : 2 (62.) 16 Tore in acht Spielen, das ist das, was man von ihm erwarten kann. Alles andere wäre enttäuschend ;-) Auch das Gezeter zwischen Vater und Sohn und Sohn und Team sorgt für das Gegenteil von Gain Control. Wenn alle Ruhe brüllen, wird’s halt laut. Dabei ist das Spiel auch nach einer Stunde keinesfalls langweilig. Hitzige Zweikämpfe und weitere Torchancen sorgen für einen offenen Schlagabtausch. Man möchte bremsen, möchte fragen »warum?« - Spielt´s doch von hinten heraus. Bringt Ruhe rein. Aber Ruhe ist die Spielweise unserer Schlotwiesenjungs an diesem Tage nicht. Und auch vorher nicht. Ruhe war vorgestern. Oder jedenfalls schon vor ziemlich langer, langer Zeit. Den Sack zu macht dann übrigens Yannik. Zwischenzeitlich für den bereits gelb verwarnten Niels eingewechselt nutzt Yannik die Panikattacke eines Weilimdorfer Verteidigers, der Kais Torschuss zwar blockt, aber dann quer im Strafraum auflegt. 5 : 2 (64.) Jetzt «stabilization, please« oder wie heißt das auf Deutsch, zum Kuckuck? Einmal noch wird Thorben im vollen Lauf abgeräumt. Einmal noch knallt Scharpfi mit seinem Knie auf des Gegners Knie. Einmal noch guckt der umsichtige Schiedsrichter auf die Uhr, zeigt eine Minute an, pfeift ab. Der TV89 macht in der Tabelle wieder zwei Plätze gut. Na gut. Eine Flocke macht noch keinen Winter. Ab´r schee kält´r isch scho.
Der TV89 spielte mit: Löchner - Scharpfenecker, Lechner, Burkart - Tabar, Braun (Bast), J. Albrecht, Kolb (Kuqi), Hussein - Wietzer (Häringer), Prechter (Schüler)