Wie jedem pflichtbewussten Mannschaftsführer ist es auch dem Captain der Herren II ein Anliegen kurz vor Weihnachten einen Blick zurück auf die vergangene Hinrunde zu werfen. Und während er mit links gedankenverloren den Glühweinbecher schwenkt und mit rechts in der Plätzchendose nach den Kokosmakronen tastet, kehren die Höhe- und Tiefpunkte denkwürdiger Partien in sein Bewusstsein zurück.
Platz 4 mit 10:8 Punkten und 52:51 Spielen. So lautet die erfreuliche Zwischenbilanz in der Bezirksklasse, nachdem die Herren II in der Vorsaison ein einjähriges Gastspiel in der nächsttieferen Klasse gegeben hatten. 4 Niederlagen stehen bisher 5 Siege gegenüber und da es mehr Spaß macht von Siegen zu schreiben, sei dem an den Niederlagen interessierten Leser das Selbststudium auf click-tt empfohlen.
Die beiden Siege in den ersten 2 Saisonspielen gegen Sillenbuch III und TBU IV gingen uns noch recht leicht von der Hand. Bei letzterem war die schwierigste Übung den sechsten Mann zu finden. Und wer sah, wie Alfonso Vidal in Kampfgeist und technischem Vermögen an seinen noch berühmteren Cousin Arturo erinnerte, fragte sich, warum man ihn nicht schon früher gefragt hatte. Ein erster Höhepunkt der Saison war das 9:3 gegen die erste Mannschaft des ruhmreichen VfB, bei dem Cai und Simon mit je 2 souveränen Einzelsiegen glänzten.
Das packendste Duell fand jedoch an einem Donnerstag im November bei den Nachbarn in Stammheim statt. Um Mitternacht war gegen die ambitionierten Gastgeber der 5:7 Rückstand in einen Sieg gedreht worden. Patrice sorgte mit kunstvoll auf den Tisch gezwirbelten Topspins für den Ausgleich und Artur brachte uns unter Bewahrung von Geduld und Nerven in Führung, was angesichts des lautstark und häufig mit dem Schicksal hadernden Gegners bemerkenswert war. So mancher im Kopfrechnen schwächere Spieler hätte sich von den Schätzungen und Überschlagsrechnungen, wer welchen Satz gewonnen hätte, wenn dieser Netzroller oder jener Kantenball nicht gewesen wäre, aufs Glatteis führen lassen. Aber diese Rechnung war nicht mit Artur zu machen! Das Schlussdoppel hielt schließlich mehr dramaturgische Wendungen bereit als ein durchschnittlicher Miss Marple Krimi und es waren dann Michi und Cai, die zum Happy End verwandelten.
Artur Hibert/Jens Olt
Beispielhaft für den guten Teamgeist und und die fruchtbare gegenseitige Unterstützung in der gesamten Hinrunde sei folgender Dialog in einer Einzel-Satzpause in Stammheim widergegeben:
Michi (verzweifelt): Die Bälle sind einfach schlecht.
Jens (verständnisvoll): Ja, die Plastikbälle hüpfen schon komisch
Michi (entnervt): Nein, meine Vorhandbälle
Jens (plötzlich klar sehend): Ach so
Hier wird mal wieder anschaulich, dass auch ein Spieler dessen eigenes Reportoire nur vom mittelkurzen bis zum mittellangen Schupfball reicht, einen technisch viel breiter aufgestellten Mitspieler auf die entscheidende Spur bringen kann. Wen wundert es da noch, dass es nicht zuletzt Michis Vorhand war, die den Sieg im Schlussdoppel erzwang!
Michael Bortolamedi
Ein hart erkämpfter Heimsieg gegen die alten Konkurrenten vom Schneeschuhverein mit zahlreichen 5-Satz Partien folgte, bevor der Mannschaft in den letzten beiden Spielen in Vaihingen und Feuerbach etwas die Luft ausging.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Halbrunde mal wieder ein ziemliches Vergnügen war, dass das Duschbier stets in ausreichender Menge und Größe zur Verfügung stand und dass wir wohl mit dem befürchteten Abstieg nichts zu tun haben werden.