Der etwas scherzhaft gemeinte Kommentar von Fabian Mades am Freitagabend in der Whatsapp-Gruppe der ersten Mannschaft sollte sich gute 24 Stunden später tatsächlich und völlig überraschend bewahrheiten. Zu Gast war mit dem TTC Hegnach II am Samstag der Tabellenvierte der vorangegangenen Landesklassesaison, der als klarer Favorit in die Auftaktbegegnung ging.
Doch die Mannen unseres coronabegünstigten Aufsteigers TV Zuffenhausen starteten ohne jegliche Scheu in die Doppel. Dabei legten die Kombinationen Sebastian Stern/Stefan Sigloch und Fabian Mades/Simon Brunner mit zwei 3:1-Erfolgen den Grundstein für eine gute Ausbeute. Auch im Aufeinandertreffen der beiden Doppel 3 merkte man gleich, dass die Gäste nicht unschlagbar sind. In kämpferischer Manier gewannen dann auch Sebastian Hotarek und Michael Bortolamedi im Entscheidungssatz ihr Spiel. 3:0 für Zuffenhausen. Eine Blamage würde es wohl an diesem Abend nicht mehr geben.
Und unterschwellig hatte mittlerweile jeder das Gespür, dass Hegnach nicht den besten und Zuffenhausen nicht den schlechtesten Tag erwischt hatte.Spitzenspieler Sebastian Stern bot im Anschluss eine konzentrierte Leistung gegen den auf dem Papier gleichstarken Liessel und siegte mit teils spektakulären Angriffsschlägen verdient mit 3:1. Etwas überraschend konnte auch Fabian sein Ligadebüt erfolgreich gestalten. Gegen die klar favorisierte Nummer 1 der Hegnacher, Thielo Kubitzsch, hatte er in den entscheidenden Situationen die Nase vorn, holte in Satz 1 einen 6:10- und in Satz vier einen 5:9-Rückstand noch auf und gewann ebenfalls in vier Durchgängen.
Spielstand nun 5:0 und man rieb sich auf beiden Seiten etwas ungläubig die Augen. Wann kam der große Ansturm der Gäste? In der Mitte dann Punkteteilung. Seba Hotarek tat sich gegen Essig sehr schwer. Es gelang ihm leider nicht einen Satz zu gewinnen. Ein erster Zähler ging demnach verdient an Hegnach. Parallel dazu bot Michael allerdings eines seiner besten Spiele der letzten Jahre – so zumindest der Eindruck fast aller Teamkameraden. Sein mutiges aber auch variables Spiel bot zahlreiche schöne Punkte durch harte Topspins, trockene Blocks oder aggressive Schupfbälle, sodass der junge Mohr nie richtig ins Spiel fand. Verdienter Lohn war das blitzsaubere 3:0 für Michi.
Auch das hintere Paarkreuz teilte mit dem Gegner die Einzelsiege. Simon hatte gegen den hoch motiviert auftretenden Schacke zu Beginn noch seine Probleme und spielte sich erst im vierten Satz ein solides Polster bis zum 11:6 heraus. Zwischenzeitlich haderte er allerdings immer wieder mit den absichtlichen Spielverzögerungen seines Gegners. Der 3:1-Erfolg war jedoch verdient. Stefan, der dankenswerterweise noch relativ kurzfristig für den verletzten Markus Stern einspringen konnte, tat sich sichtlich schwerer mit seinem Gegenüber Holzinger. Zwar verlief der erste Satz mit 11:6 noch ganz im Sinne der Heimmannschaft, doch dann riss der Faden und Stefan kam nicht mehr in die Ballwechsel hinein. Durch diese 1:3-Niederlage führte Zuffenhausen jedoch weiterhin souverän mit 7:2.
Nun war erneut das vordere Paarkreuz gefragt und Seba und Fabian konnten den Schwung des Abends auch in ihre zweiten Einzel mitnehmen. Sebastians druckvolles Angriffsspiel brachte Kubitzsch, den Routinier des Gegners, an seine Grenzen, sodass der Zuffenhäuser nach zwischenzeitlichem 0:1-Rückstand noch in vier Sätzen triumphieren konnte. Am Nachbartisch ein ähnliches Bild: Fabians Gegner Liessel kam nicht über einen wenn auch deutlichen Satzgewinn hinaus, sodass der verwandelte Matchball zum 11:8 im vierten Durchgang von Fabian und der ganzen Zuffenhäuser Bank lautstark, euphorisch und auch etwas ungläubig bejubelt wurde. Siege sind eben am süßesten wenn sie unerwartet eintreten.
Natürlich hofft das Team nicht, dass die Saison 20/21 frühzeitig abgebrochen wird. Die beiden Meisterschaftspunkte, die man jetzt schon gesammelt hat, werden im Laufe der Spielzeit allerdings sehr wichtig sein. Denn jeder Zähler ist ein Schritt zum großen Ziel Klassenerhalt. Aber auch für das nächste Spiel in Birkmannsweiler braucht sich die Mannschaft keine Illusionen über die Favoritenrolle zu machen. Die liegt klar beim Gegner, auch wenn sich unsere Mannschaft durch den Auftaktsieg sicher eine Portion Respekt in der neuen Klasse verschafft haben dürfte.
Abschließend noch unser Dank an die lautstarke Unterstützung unserer Bank durch Markus, der sich trotz Knieverletzung den Support nicht nehmen ließ. Und an Holger Henne, der auch einmal wieder vorbeischaute und seinen Campingstuhl dabeihatte. Und an Stefan, der als Ersatzmann einsprang. Und an die Duschen, die vom Gegner warmgeduscht waren.