Ob es nun an der bedrängenden Kelleratmosphäre der Kunzi-Sporthalle oder an der Reihe an zurückliegenden Corona-Infektionen in der Mannschaft lag – der konkrete Grund für den unglücklichsten aller Spielverläufe war für die 1. Herrenmannschaft am Sonntagabend nicht genau auszumachen. Wenn man am Ende alle sieben Fünfsatzspiele des Abends verloren hat, dann war das nicht allein Pech. Oder um den Sportphilosophen Hermann Gerland heranzuziehen: „Immer Glück ist Können, immer Pech ist Unvermögen.“
Erfreulich war jedoch aus Zuffenhäuser Sicht, dass sich die Mannschaft nach dem nahezu aussichtslosen 1:6-Rückstand noch einmal aufbäumte. Die Aufholjagd begann mit einer souveränen Vorstellung des hinteren Paarkreuzes um Markus Stern und Simon Brunner, die am ganzen Abend insgesamt nur einen Satz abgaben. Sie hatten auch zuvor den einzigen Zähler in den Doppeln beigesteuert. In der zweiten Einzelrunde konnten dann auch Seba Stern, Sergej Korobov und Nico Hain zulegen und ihre jeweils zweiten Spiele gewinnen. So ging man überraschenderweise aber nicht unverdient sogar mit einer 8:7-Führung ins Schlussdoppel. Seba und Nico waren motiviert, den Auswärtssieg perfekt zu machen, sahen sich allerdings dem gut aufgelegten Duo Müller/Geiger gegenüber. Trotz vielversprechender 2:1-Führung nach einem fabelhaften dritten Satz und trotz einer erneut guten Gelegenheit bei 9:6-Führung im Entscheidungssatz sollte es an diesem Abend offenbar nicht sein. Feuerbach machte die letzten fünf Bälle und sicherte sich mit dem symptomatischen 11:9 im fünften Durchgang noch einen Meisterschaftspunkt.
Simon Brunner
„Fühlt sich wie ne Niederlage an“, meinte am Ende Nico und sprach damit sicher allen beteiligten TTClern aus der Seele. Auch das Satzverhältnis sprach mit 28:38 eine deutliche Sprache zugunsten der Zuffenhäuser Gäste. Zwar rückt unsere 1. Mannschaft damit vorläufig einen Platz in der Tabelle nach oben, dennoch ist aus heutiger Sicht ein Auswärtssieg im letzten Spiel gegen Birkmannsweiler Pflicht, um die Klasse zu halten und nicht Relegation spielen zu müssen. Vielleicht sind auch die neu eingetroffenen Trainingsanzüge ein kleiner Ansporn, um die Farben des Vereins über die Stadtgrenzen Stuttgarts hinaus auch in der kommenden Saison wieder in der Landesklasse zu präsentieren. Das finale und entscheidende Meisterschaftsspiel findet am kommenden Sonntagmorgen statt.