TSV Heumaden 1893 – TV Zuffenhausen III 7:9
Spätestens nachdem die Feuerbacher in ihrem letzten Vorrundenspiel einige Tage zuvor einmal mehr mit einem haushohen 9:1 ihre Favoritenrolle unterstrichen hatten, war klar, dass für den Herbstmeistertitel – und eine akzeptable Ausgangsposition in der Rückrunde – ein Sieg gegen Heumaden hermusste. Und in der Tat sollte sich ein Spiel entwickeln, das an Dramatik und Spannung kaum zu überbieten sein würde:
Andi und Jo bezwangen einmal mehr das Doppel 1 der Gegner – eine interessante Antitop-Noppen-Kombination – und sind mit acht Siegen bei nur zwei Niederlagen damit das erfolgreichste Doppel der Spielklasse. Und dort auch die einzigen Doppelpartner, die bei allen zehn Partien zusammenspielten. Erster Punkt.
Martin schaffte es nach zwei ausgeglichenen Sätzen, Andreas Molischs blitzschnellen, von beiden Tischhälften ausgeführten Vorhandschüsse vollständig zu unterbinden und die folgenden beiden Sätze klar zu gewinnen. Zweiter Punkt.
Jo fand zunächst gegen Johannes Klenks exotische Rückhandtechnik kein Mittel, geriet schnell zwei Sätze in Rückstand, kämpfte sich aber in die Partie zurück und biss sich Satz für Satz zum 3:2-Sieg durch. Dritter Punkt.
Andi konnte einmal mehr mit seiner sicheren Rückhand seinen Gegner dominieren und rang Volkhard Habel in vier Sätzen den Sieg ab. Vierter Punkt.
Walter beendete zum bestmöglichen Zeitpunkt seine Pechsträhne, entdeckte bei 1:1-Stand nach Sätzen seine Qualitäten wieder und holte sich die nächsten beiden Sätze gegen Michael Honold klar mit 11:4 und 11:3. Fünfter Punkt.
Ralf musste sich nach hartem Kampf in der Verlängerung des Entscheidungssatzes Urs Kaeber geschlagen geben. Seine erste und einzige Niederlage in der B-Klasse. Heumaden blieb dran ...
Martin startete mit geradezu unverschämt viel Glück ins Spitzenspiel E1:1 gegen Thorsten Kies, mit einer 13:2-Bilanz einer der besten Spieler der Liga, und holte sich mit insgesamt sieben Netzrollern den ersten Satz. Thorsten nahm‘s locker und gewann die nächsten beiden Sätze hoch, bevor Martin seine bislang beste Leistung zeigen konnte, mit fehlerfreien Blocks und präzisen Gegenangriffen den vierten Satz dominierte und nach 3:4-Zwischenstand mit acht Punkten hintereinander gewann. Doch wieder ließ sich Thorsten nicht aus der Ruhe bringen, startete besser in den Entscheidungssatz, spielte seine hervorragenden Topspins nochmal 10% sicherer und gewann am Ende verdient.
Marius behauptete in seinem zweiten Einzel lange die Initiative und hatte Andreas Molisch bis kurz vorm Ende des dritten Satzes voll im Griff, bevor der sich gerade noch rechtzeitig herauswinden und dann auch den vierten Satz in der Verlängerung gewinnen konnte. Nicht gleich nochmal eine Fünf-Satz-Niederlage ... dachte sich wohl auch Marius, der im Entscheidungssatz nochmal alles reinwarf und sich am Ende belohnte. Sechster Punkt.
Andi hatte mit Johannes Klenk keine Mühe, gewann in drei klaren Sätzen – und holte wie so oft zwei Punkte im mittleren Paarkreuz, wo er mit elf Siegen bei nur einer Niederlage zum erfolgreichsten Spieler der Vorrunde wurde. Siebter Punkt.
Ralf zeigte einmal mehr seine technischen Qualitäten im kompromisslosen Angriff, siegte klar in drei Sätzen und ist – als Reservespieler mit nur fünf Einsätzen – damit unser erfolgreichster Spieler im hinteren Paarkreuz. Achter Punkt.
Das letzte Einzel verlief wechselhaft – Walter konnte die ersten beiden Sätze gewinnen, Urs Kaeber die nächsten beiden. Natürlich ist es immer schwierig, nach einer 2-Satz-Führung doch noch in den Entscheidungssatz zu müssen, aber Walter raffte sich nochmal auf, erkämpfte sich eine so hohe Führung, dass die Spieler des Schlussdoppels das Einspielen unterbrachen, um den Schlusspunkt der Saison nicht zu verpassen. Doch es sollte anders kommen ... Urs gewann mit seinen cleveren Aufschlägen die Initiative zurück, zeigte in der entscheidenden Phase keine Schwäche, drehte das Spiel im buchstäblich letzten Moment zu seinen Gunsten und bewies eindrucksvoll, dass es im Tischtennis keine ausweglosen Spielstände gibt. Neunter Punkt ... ausstehend.
Also doch das Entscheidungsdoppel. Einerseits – bei bislang zwei Niederlagen und keinem Sieg – keine unserer ausgeprägten Stärken, andererseits konnten wir einen der beiden Gegner beide im Einzel deutlich kontrollieren. Es begann ungut, die ersten beiden Sätze gingen klar an die Gastgeber, fast alles eigene Fehler ohne Not. Es mangelte am Konzept; Martin spielte auf Fehlervermeidung, übte dabei aber zu wenig Druck auf den Gegner aus, während Marius ab und zu eindrucksvolle Punkte setzen konnte, aber keine ausreichende Quote erreichte. Das 3:11 im zweiten Satz spricht Bände. Zum Glück hatten wir einen versierten Berater an Bord: Andi hatte mit Jo ja zu Beginn schon dominant gegen dieses Doppel gewonnen und konnte uns Ratlose mit seiner Weisheit erhellen. Wir justierten nach, sprachen klare Spielzüge ab und belohnten uns mit einem 11:2 im dritten Satz dann auch mit dem bis dahin etwas abhanden gekommenen Selbstvertrauen. Den vierten Satz brachten wir dann knapp über die Bühne, starteten gut in den fünften, verspielten eine haushohe Führung, mussten einen Satzball (Matchball, Spielball, Herbstmeisterschaftsball, so ein alles-oder-nix-Ball eben) abwehren – und holten uns das Ding dann doch noch unter den Augen all derer, die nicht zwischenzeitlich aus der Halle geflüchtet waren, um sich den gesundheitlichen Belastungen dieses Dramas zu entziehen. Neunter Punkt!
Damit ist auch das eine Pünktchen Vorsprung auf Verfolger Feuerbach in die Rückrunde gerettet, in der wir zudem durch neue Spieler verstärkt werden. Und wo es zu Beginn der Saison von mancher Seite noch <mission impossible> hieß, gilt jetzt zumindest für den Zwischenstand 2017: <mission accomplished>!
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