Herren I - SV Sillenbuch I 5:9
Die Hiobsbotschaft ereilte die 1. Herren am Samstagabend noch vor Spielbeginn: Der Bierbeauftragte des Tages war seinem einzigen Job nicht nachgekommen und hatte trotz lautstarker Ankündigung den Sechserpack kellerkalter Hopfensmoothies in ebendiesem Keller stehen gelassen. Nun musste die traurige Botschaft den Mitspielern in der Rosenschule schonend beigebracht werden. Doch diese „schlechteste Nachricht, die man mir heute mitteilen konnte“ (Zitat Simon) spornte den Bierbeauftragten des Tages an, noch einmal kurz im Rewe der Unterländer Straße vorbeizuschauen und ein neues Sextett wohlschmeckender Gerstenkaltschalen zu organisieren.
Motiviert von der Aussicht auf einen alkoholischen Ausklang ging das Team dann gegen den Ligaprimus vom SV Sillenbuch auch tatkräftig in den Doppeln ans Werk. Das aufgrund des Fehlens von Markus Stern wiedervereinte Topduo Sebastian Stern/Stefan Sigloch setzte sich gegen die insgesamt 27-jährige Paarung Wolf/Samson in vier Sätzen durch. Am Nachbartisch hatten es Fabian Mades/Simon Brunner wesentlich schwerer gegen die in dieser Saison noch ungeschlagenen Lühne/Schweiß. Allerdings gelang bei der 1:3-Niederlage ein achtbarer Satzgewinn im dritten Durchgang, den die Zuffenhäuser zwischenzeitlich sogar mit 7:0 anführten. Die neu zusammengestellte Paarung Nico Hain/Seba Hotarek wusste ebenfalls zu überzeugen und behielt gerade auch in den knappen Spielsituationen die Nase vorn. Folglich war auch hier der 3:1-Erfolg verdient.
Nach dem guten 2:1-Start standen dann aber die ersten Einzel im vorderen Paarkreuz an. Hier waren die Gäste mit dem besten Stuttgarter Jugendspieler, Leon Lühne, und dem Methusalem der Sillenbucher, Siggi Schweiß, sehr gut aufgestellt und klar in der Favoritenrolle. Seba Stern kam gegen den ausgebufften Schweiß nicht über einen Satzgewinn hinaus und auch Fabians Kamikaze-Taktik gegen Lühne ging komischerweise nicht auf. Der SV lag also erstmals vorne und (Achtung Spoiler!) sollte die Führung an diesem Abend auch nicht mehr aus der Hand geben.
In der Mitte verliefen die Partien wesentlich ausgeglichener. Nico, der in diesem Meisterschaftsspiel seine bislang beste Saisonleistung bot („So gut war ich noch nie!“), brachte den favorisierten Losner an den Rand einer Niederlage. Leider konnte er im Entscheidungssatz beim 10:7-Zwischenstand keinen seiner drei Matchbälle verwandeln. Seba Hotarek startete parallel dazu gegen das Nachwuchstalent Wolf sehr gut und gewann den ersten Satz mit 11:5 klar. Doch mit zunehmender Spieldauer waren immer weniger Jugendslang-Flüche von diesem Tisch zu hören, denn Wolf hatte in sein Angriffsspiel gefunden, sodass diese Begegnung mit 1:3 aus Zuffenhäuser Sicht endete.
Hinten hatte es Simon mit dem Jüngsten der SV-Truppe, dem U15-Bezirksmeister Nils-Arne Samson, zu tun. Hier lautete das Motto nicht „Jugend forscht“ sondern „Schüler experimentieren“. Und Simon behielt trotz des 1:2-Satzrückstands bis zum Schluss einen kühlen Kopf. Mit 11:7 im fünften Durchgang konnte der TV-Akteur seinen vierten Einzelerfolg der Saison verdientermaßen einfahren und die Serie der Gäste unterbrechen. Der Bruch dieser Serie gestaltete sich allerdings nicht nachhaltig, denn sowohl Stefan im hinteren Paarkreuz als auch Seba Stern und Fabian vorne unterlagen in der Folge allesamt deutlich mit 0:3. Dabei verliefen die ersten beiden Sätze in Stefans Einzel ausgeglichen, er unterlag dann jedoch in den entscheidenden Momenten knapp dem augenscheinlich nervenstärkeren Holzmüller. Seba Stern bot eine ansprechende Leistung gegen den 2000-Punkte-„Mann“ Leon Lühne. Doch ähnlich wie bei Stefans Match zuvor konnten 8:8-Zwischenstände nicht in einen Satzgewinn umgemünzt werden. Fabian verpasste gegen Schweiß im ersten Satz trotz 9:6-Führung seine große Chance auf eine richtungsweisende Duftmarke. Dadurch verlief auch der Rest seines zweiten Einzels in eine eindeutige Richtung, obwohl Fabian seine Taktik von Kamikaze auf Harakiri umgestellt hatte. Zwischenstand: 3:8 aus Sicht der Gastgeber in der Rosenschule.
Es gab nur wenige in der Halle, die zu diesem Zeitpunkt noch an einen längeren Spielverlauf des Abends dachten. Doch die Mitte um Nico „Digga“ Hain und Seba Hotarek bewies Moral. Während Nico den jungen Wolf sensationell mit guten spielerischen Zügen aber auch in kämpferischer Manier mit 3:1 niederrang, überrumpelte Seba nebenan den verblüfften Losner, der wahrscheinlich nicht daran geglaubt hatte, dass sein zweites Einzel noch in die Wertung eingehen würde, glatt in drei Sätzen. Auch Simon bot im Anschluss einmal mehr eine gute Vorstellung. Doch sein Kampfgeist reichte schlussendlich nicht aus, um Holzmüller im Entscheidungssatz zu gefährden.
Sebastian Hotarek
Mit dem Endresultat von 5:10 hat sich der TV/TTC Zuffenhausen gegen einen starken Tabellenführer sehr teuer verkauft, gerade wenn man bedenkt, dass zwei Einzel erst knapp im fünften Satz entschieden wurden und dass man auf Markus Stern im mittleren Paarkreuz verzichten musste. Auch wenn unsere 1. Herren bei weitem nicht die älteste Mannschaft der Liga ist (alle U40), muss man doch eingestehen, dass die Zukunft klar für das jüngste Team der Liga, den Tabellenführer SV Sillenbuch, spricht. Doch Zuffenhausen zeigt sich in der Landesklasse angekommen und hat nach wie vor realistische Chancen auf das angestrebte Ziel Klassenerhalt.
Moment, 5:10? – Ach ja, ein kleiner Eingabefehler unseres Spielergebnisses hat nebenbei dafür gesorgt, dass mytischtennis zusammengebrochen ist. Es tut uns sehr leid, falls deshalb die Saison für alle DTTB-Vereine abgebrochen werden muss.