Die Nase ist halt eine verletzliche Stelle, und wenn man sie mit den Stollen oder der Fußspitze berührt, kommt es zu Nasenbluten. (Günter Netzer)
Puh, das war ganz schön heftig. Gut, Fußball ist kein Ballett, doch Fußball kann durchaus fairer sein, als das, was wir vom Spielfeldrand aus miterlebten. Ein ständiges Stoßen, Treten und Rammen machten dieses Spiel zur Zitterpartie. Wer dreht wann durch? Wer erhält Rot? Wer kommt noch ins Krankenhaus? Damokles Schwerter hängen wie Guillotinen in der Luft. Der Schiedsrichter war dabei die ärmste Figur. Er ließ anfangs viel laufen, vielleicht war es schon zu viel. Ein paar gelbe Karten zur Gemüter Beruhigung wären womöglich schon angebracht gewesen. Doch wer will das entscheiden? Auch im Nachhinein bin ich nicht klüger, denn es gab ja keinen Spielabbruch und auch keine Schwerverletzte.
Also eine kampfbetonte und vergiftete Partie wahrlich, die ihren Auftakt mit einem Blitztor macht. Eine kurze Ballstafette nach dem Anpfiff. Gleich drei TV Spieler stochern schon im gegnerischen Strafraum. Das erste Tor macht Albrecht (1.) aus fünf Metern Entfernung (im Hinspiel traf er in der 2.!) Eine Minute später steht ein Stürmer der Heimmannschaft frei vor Berrer und muss den Ausgleich machen. Irgendjemandes Gebet hat geholfen. Der Schuss geht vorbei. Verbissen geht es um jeden Ball. Die Zweikämpfe sind fünfzig Prozent ziemlich unfair und fünfzig Prozent nicht fair. Links will Mavinga gehen. Der gegnerische Spieler will das nicht. Ein Pfiff, ein Freistoß aus fast 40 Meter, Köhler schreit und sinkt im gegnerischen Strafraum zu Boden, alle sind abgelenkt außer einer. Der Ball kommt hereingeflogen und Yurük verlängert mit dem Kopf 0 : 2 (9.) Jetzt wird also eine härtere Gangart eingeschlagen. Beide Zehner gönnen sich nix, der Schiedsrichter ihnen aber dafür Gelb (24.) Der “Siebener” setzt sich mit einem kurzen Spurt auf der linken Seite durch und schließt mit einem platzierten strammen Schuss ins rechte Eck zum 1 : 2 (27.) ab. Der Anschlusstreffer mobilisiert ein paar Zusatzkräfte der Heimmannschaft. Der TV setzt mit ein paar wenigen Angriffen dagegen. Bis zur Halbzeit bleibt es bei der knappen Führung.
Wir wissen nicht, was die Trainer den Spielern sagen, doch es sieht so aus wie – ihr müsst mehr in die Zweikämpfe gehen. Der TV ist das technisch bessere und auch insgesamt intelligentere Team. Mavinga, Yurük und Albrecht nutzen ihre Spritzigkeit, spielen den Ball oft schneller, als sie gefoult werden können, enteilen ihren Bewachern und reißen eins ums andere Mal Lücken in die gegnerische Defensive. Ein Freistoßbums von Schrenk donnert knapp am gegnerischen Gebälk vorbei. (57.) Der TV ist am Drücker. Ein Doppelpass übers halbe Spielfeld. Mavinga, Albrecht, Mavinga 1 : 3 (59.) Ein Hauch von Fußballspiel ist das. Jetzt wird es wieder weniger. Unsere Sechser sind stabil. Beide bereits mit Gelb verwarnt werden sie von den gegnerischen Reihen ständig gepiesackt. Die Heimelf macht Druck und nach nicht mehr überschaubaren Ereignissen einen Anschlusstreffer. 2 : 3 (78.) Im Gegenzug findet ein wunderschöner Freistoßschuss von Yurük leider nicht den Weg ins Tor. Jetzt darf es wieder gezittert werden. In der dramatischen Schlussphase gelingt Schrenk eine Kopfballverlängerung in den gegnerischen Kasten zum 2 : 4 (88.) Endstand. Bei diesen Kloppern ein ziemlich bestes Ergebnis. Der Lohn sind jetzt 10 Punkte Vorsprung auf den Drittplatzierten. Bravo Jungs.
Der TV89 I spielte mit Berrer, Scharpfenecker, S. Amtmann, Schrenk, Köhler, Bardaro, C. Schmidt (88. Beerweiler), Biljeskovic, Yürük (88. Prechter), Albrecht ( 88. M. Amtmann), Mavinga
Hier spielt die halbe A – Jugend des TV 89 gegen eine AH Mannschaft der Al Q`uds. Hier spielt Hast gegen Routine. Von Anfang an macht der TV mächtig Druck und schnürt die Heimmannschaft in deren eigener Hälfte förmlich ein. Allein es springt nichts Zählbares dabei raus. Die palästinischen Routiniers warten geduldig auf ihre Konterchance und tauchen tatsächlich eins ums andere Mal gefährlich vor Torwart Lüllwitz auf.
Bis zur 60. Minute gibt es dennoch wenig Erwähnenswertes zu berichten. Dann zieht der A Jugend Spieler Diar aus 28 Metern wuchtig ab und das Geschoss geht flach ins rechte Eck zum längst fälligen 0 : 1. Ein Freistoß in der 78. Min. Der Schuss pfeifft knapp am gegnerischen Kasten vorbei. Im Gegenzug hat Palästina durchaus eine Chance zum 1 : 1 (78.) Doch in der 85, Min ist es dann soweit. Nach einem Freistoß gibt es Missverständnisse in der TV Defensive. Das 1 : 1 ist die Folge. Solche Spiele können sogar noch verloren gehen. Das hat man schon oft erlebt.
David Beckham hat zwei Füße - das haben heutzutage nicht mehr viele Spieler. (Jimmy Hill)
Sonntagmittag auf dem Fußballplatz. Der Himmel ist grau und trüb. Junge, Junge, denke ich mir, ob das gut geht heute? Zuletzt hatten wir immer ein Königsblau und Sonne über uns. Und auch die Trikots sehen heute anders aus. Warum? Die Gäste spielen in schwarz. Da ist dunkelblau wahrscheinlich zu ähnlich. Aber diese blauen Sommerleibchen? Hm - Irgendwie keine guten Vorzeichen.
Der Schiri pfeift ein paar Minuten später an. Los geht’s. Beide Seiten gehen hochmotiviert zu Werke, Der TV erwischt den etwas besseren Start. Ein Kracher unter die Latte von D. Gäng setzt das erste Ausrufezeichen! Alle sind konzentriert, doch nix passiert. Zehn Minuten später flankt Weiss aus 36 m in Richtung Tor. Ein Mitspieler ist nicht unmittelbar zu sehen. Der gegnerische Torhüter läuft dem Schuss entgegen. Der Ball hüpft tückisch auf und fröhlich über den verdutzten Keeper hinweg ins Tor. 1 : 0 (17.) Na sowas, - das sieht man selten.
Aber die Gäste sind aufgewacht und gewinnen zusehends Spiel- und Feldanteile. Nach einer guten halben Stunde scheint der bis dahin gar nicht geprüfte TV Schlussmann Grantsanlis bereits überlistet zu sein, sein Verteidiger Schrenk kratzt das Leder noch von der Torlinie. Dann darf Grantsanlis seine Klasse zeigen. Einen allein auf sich heranstürmenden Gegenspieler fischt er das Spielgerät von den Gräten.
Nach dem Wechsel erspielen sich wieder beide Seiten mehrere Chancen. Allein weil bald Weihnachten ist, will man keine weiteren Geschenke. Hüben wie drüben fällt wohl heute keine Bude mehr. Die können gar keine Tore schießen, sagt links jemand neben mir. Noch hält die zu - Null –Serie unserer Defensive mit Torwart Grantsanlis. Bis zur 476. Minute. Zack, da setzt sich ein quirliger Linksaußen durch und semmelt das Ding irgendwie ins Tor zum 1 : 1 (88.) Autsch, das tut weh.
Die Gäste zeigen eine ordentliche Moral und wenn du vorne die Dinger nicht rein machst, na dann,.... Ja, ne, iss klar. Da willst du dann schon mal in die Tischkante beißen. Dabei hatte alles so gut angefangen. Was soll’s? Jetzt ist Winterpause. Jetzt kommt Weihnachten. Sylvester war ja schon nach dem Spiel.
Der TV 89 spielte mit: Grantsanlis, Schrenk, Scharpfenecker, Bardaro, Köhler (Shammak), C. Schmidt, D. Gäng, Yürük, Weiss (M. Amtmann), Tek, Mavinga,
Der TV 89 spielte leider nicht mit Mataija
Das Debakel nimmt in der zweiten Hälfte seinen Lauf, als die Heimmannschaft just noch mehr Lust verspürt, die holde Murmel immer wieder in das gegnerische Scheunentor zu dreschen. Für Erheiterung sorgt der gegnerische Torhüter. Aber es gibt auch Anerkennung für seine bisweilen bizarr anzuschauenden Ausflüge ins Feld. Zehn Minuten vor Spielende taucht er aus dem Spiel heraus sogar bis an den gegnerischen Strafraum auf, wobei er an einigen verdutzt dreinblickenden TV Spielern vorbei dribbelt. Szenenapplause für diese Aktion.
Kai Prechter hat gerade mit seinem vierten Treffer das 8 : 0 markiert. (78.) Zuvor durften sich mit ihm, Mainka, mit beachtlichen drei Treffern und Faißler mit einem Treffer freuen. Mainka traf beim 5 : 0 besonders schön in den Winkel. Faißler dafür innerhalb einer Minute nach seiner Einwechslung. Den Gästen gelingt ein Ehrentreffer. (80.)
Eine kurze Zeit vor dem Abpfiff verflacht das Spiel. Das 9 : 1 gelingt dem A – Jugendspieler Sammed Yilmaz. (83.) Anschließend holt sich Prechter mit einem finalen Hattrick für die Geschichtsbücher (86., 87. und 90.) die Spieler des Tages Trophäe und zwar für beide Halbzeiten. Kolarevic ist dafür bester Torrandschütze. Latte, Pfosten, Innenpfosten, Außenposten, Latte – alles super getroffen. Wir freuen uns nun auf Weihnachten. Pause jetzt und Schluss.
Der TV 89 II spielte mit Lüllwitz - H. Gülum (Micheli), Miller, Majhal, Karadal, , Antic, Kolarevic, , Badaric, Carozza, Mainka (Yilmaz) – Prechter
Schlumpfen geht in beide Richtungen. Während das Konkurrenzteam sich mit einem Punkt begnügen muss, holt das mit A – Jugendsspielern verstärkte Perspektivteam locker und lässig 3 Punkte mit einem Kantersieg.