Wenn wir Deutschen tanzen, und nebenan tanzen Brasilianer, dann sieht das bei uns eben aus wie bei Kühlschränken. (Berti Vogts)
Sportplatz Mühlhausen. Endstation. U 7, 17° C. Blauer Himmel und beste Bedingungen zum Ballsportausüben, falls man diesen pickelharten Untergrund als ideal bezeichnen kann. Aber vorneweg interessant. Sympathischer Verein einerseits. Unsympathisch andrerseits. Ist es nicht immer so? Auch bei anderen Vereinen? Es ist nicht alles nur schlecht oder gut. Außer beim TV89 natürlich. Das ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Warum frage ich das jetzt. Nun, die Parkplatzsituation. Ich fahre vor und es wird mir ein Parkplatz zugewiesen. Alles beengt, andere müssen weit weg parken. Unser TV89 Zuffenhausen Auto darf vorne stehen. Sympathisch das. Jetzt Eintrittspreise. Aktive Spieler zahlen 2,50 EUR. Auch wenn sie zum Kader gehören. Wer verletzt ist oder rote Karte gesperrt, zahlt. Unsympathisch das. Klar, kann ja jeder behaupten. Hey, Alter, ich aktiver Spieler und so. Aber wenn der Bart schon grau ist und die Zähne die dritten, dann glaubt dir der der Kassierer das natürlich nicht. Der Kassierer glaubt eher, dass beim Verfassungsschutz alles korrekte Beamte arbeiten und nicht wie bekannt aus den Reihen der Feuerwehr die größten Brandstifter kommen. Also wenn aus Thüringen die NSU Auftragsmorde begeht oder Agent Maus in Hannover die Gefängnismauer wegsprengt wie Bruce Willis in Stirb langsam Teil 338, dann denkt man großes Kino. Das ist zu kaputt, um als Wahrheit oder Wirklichkeit durch zu gehen. Dann lieber Fußball. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Klar gibt es Täuschungsmanöver auf dem Platz und mancher Schiri ist bestochen, wegen der Wettmafia. Aber im Groben und Ganzen alles vernünftig. Keine Weltmeisterschaft im Winter kurz vor Weihnachten in der Wüste. So etwas wird’s doch nicht geben. Oder doch? Zum Spiel.
Eddy Bormann ist wieder dabei. Der Trainer hat ihn in die Spitze beordert. Sela Degirmenci dafür von der Nummer 9 zur Nummer 5 in die Innenverteidigung und Yavuz Tepegöz auf die 6. Schön durcheinander gewürfelt das Ganze. Ein guter Spieler unter Marco Scheel muss alle Positionen spielen können. Über die Flügel die altbekannten Flitzer.
Die erste Viertelstunde gehört unserer Mannschaft. Sie kontrolliert das Spiel so wie junge Katzen eine Maus kontrolliert. Eddy beschäftigt die gegnerischen Abwehrreihen, Danni Gäng mit den tödlichen Pässen in die Tiefe und das Mittelfeld mit Yavuz und Diar ist natürlich ein bockstarkes Antizipieren, dass Seinesgleichen sucht. Hier zeigt der Barthel, wo er den Most holt. Es ist auch Danni Gäng, der den Pass in die Schnittstelle spielt. Diar nimmt den Ball im gegnerischen Strafraum an, nimmt ihn mit, wie man so sagt, wie wenn ein Chamäleon mit der Zunge eine Fliege mitnimmt und lässt unserem Ex Torwart Felix Philipp im Tor der Gastgeber keine Chance 0 : 1 (23.) Klar gelingt es unserem Team nicht nachzulegen, alles wie gehabt. Dafür schießen die Mühlhäuser aus dem Nichts oder wie nennt man die dritte Reihe, gefährlich auf unser Tor. Aber Danni Weyershäuser im Tor gibt sich keine Blöße. Und auch Colin Schmidt und Sela Degirmenci in der Innenverteidigung spielen brav und solide. Einzig über die rechte Seite gelingt nicht so viel. Bis zur Halbzeit passiert wenig und dann stellt Trainer Marco Scheel um.
Was sagt ein Trainer seiner Mannschaft in der Halbzeit, wenn er schon sieben oder acht Mal den gleichen Stuss erzählt hat? Er sagt zum Beispiel „Leute ich habe euch jetzt schon sieben oder acht Mal den gleichen Stuss erzählt, aber heute klappt’s, da bin ich mir sicher. Wir müssen jetzt nachlegen. Den Sack zumachen. In die Zweikämpfe. Das Spiel gegen den Ball…“ Wir kennen das.
Der Trainer hat also gewechselt. Für den vielleicht verunsicherten Marc Lindenmaier, dem heute einfach zu wenig gelang, jetzt Suheyp Berber. Nico Garziella, der ob seiner Schnelligkeit und Kompromisslosigkeit zuerst einmal hinten absichern sollte, wird dafür in die Offensive beordert. Da lebt er natürlich spürbar auf und verleiht dem Spiel eine erfrischende Dynamik und es gibt Daueralarm im gegnerischen Strafraum.
Im Prinzip wollte ich über den Schiedsrichter nix schreiben, wenn er nicht ganz so gut pfeift. Aber Michael Zeiher verdient ein Lob. Immer auf der Höhe mit ganz schön vielen richtig getroffenen Entscheidungen. Eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff muss es rot geben für einen Spieler der Gastgeber und es gibt rot. Das Gute: Nach einer zweiten gelben Karte für den sonst erfahrenen Yavuz Tepegöz stehts mannschaftsmäßig wieder pari. Das war deshalb gut, weil sich Yavuz unbewusst „opferte“, denn so konnte Marco Bardaros Ausruf, dass wir einer mehr seien, nicht den gleichen Schaden anrichten wie beim Spiel gegen Möhringen. Denn interessant, die vermeintlich unterlegene Mannschaft legt einen Zahn zu und die zahlenmäßig stärkere Mannschaft schaltet einen Gang zurück. Ich habe schon oft leise gedacht, was passiert, wenn einer sich absichtlich mit gelbrot vom Platze stellen ließe, um seine eigene Mannschaft zu stärken. Hätten wir in der Vergangenheit vielleicht in die Psycho Trickkiste greifen müssen, um uns den Nerv tötenden Psychokram zu ersparen, der immer dann unweigerlich kommt, wenn du denkt „Lazing on a sunny afternoon or something like that.“ Schau, Diar im Mittelfeld. Hat sich aus seiner kurzen Formschwäche auch beim letzten Spiel schon befreit, heute aber ganz klar: Spieler des Spiels! Nach Balleroberung, Ballbehauptung und dem Spiel nach Vorn sein Zucker - Pass in die Schnittstelle. Der wieselflinke Nico Garziella erläuft den Ball, geht alleine aufs Tor zu und schiebt eiskalt ins hintere Eck 0 : 2 (63.) Bitte, bitte, bitte. Es geht doch. Alles klar auf der Andrea Dorea, denkt man, wie wenn man auch auf der Titanic denkt: „Beste Stimmung“. Aber was ist mit Christian Linder? In die Startaufstellung gelangt er nicht, weil im Training, quasi das Gegenteil von Marc. In der ersten Viertelstunde des (Bezirks-) Ligapokals mit sieben Toren erfolgreich, tauchte er mehr und mehr ab, fehlte mit seiner Lukas - Podolski - Herzlichkeit unter der Woche leider häufiger. Nach seiner Einwechslung, noch zwanzig Minuten bis Spielende, zeigt der Deutsche Auswahl - Nationalspieler seine Futsal Fertigkeiten am Ball. Aber auch harmlos verspielt und ohne die Zielstrebigkeit, die man von ihm kennt. Seine Defensiv Arbeit gegen den Ball wirkt zerstreut und lustlos. Junge, dränge dich mal wieder im Training auf und bereite dir und uns damit Freude.
Statt 0 : 3 steht es plötzlich nur noch 1 : 2. Die Gastgeber schnuppern Morgenluft und legen mit einem herzhaften Pfostenkracher nach. Trainer Marco Scheel reagiert und revidiert mutig seine Entscheidung. Christian Linder wird wieder aus dem Spiel genommen. Ein bisschen Maßnahme, ein bisschen Taktik. Für ihn soll Torsten Köhler Ordnung und Kontrolle zurückgewinnen. Ein paar bangende, verzichtbare, letzte Minuten, die unsere Puls - 89 -Pumpe auf 189 hochpumpen. Aber am Ende ist es ein verdienter Sieg. So und jetzt brasilianisch. Wir fiebern dem Derby aller Derbys entgegen. Nur noch x mal schlafen, dann geht’s weiter. Das rettende Ufer in erreichbarer Nähe. „1889 HEY, HEY. 1889 HEY, HEY. 1889 HEY, HEY.“
Der TV89 spielte mit: Weyershäuser – Schmidt, Bardaro, Degirmenci, Garziella - Shammak, Bormann, Tepegöz, Lindenmaier (Berber) – Uyar, D. Gäng (Lindner [Köhler])
Das macht uns so unberechenbar. Keiner weiß, wann er ausgewechselt wird. (Thomas Helmer)
Schlotwiese. Alles aussteigen. 17° C. Herrliche Bedingungen zum Fußballspielen – gucken. Ein Blick auf die Mannschaft und meine Gedanken schweifen ab. Warum ich letzte Woche keine Berichte geschrieben habe? „Was war das für eine Sch…?“ habe ich mich gefragt. Ich wollte schreiben, aber mir ging es wie unseren verhinderten, potenziellen Torschützen, die, wenn sie denn träfen oder getroffen hätten, ganz oben in der Liga mitspielen täten, aber vor einem einfachen Tor, also bei mir vor der einfachen Tastatur, plötzlich versagen. Die Finger klopfen links und rechts vorbei, schreiben Unfug und nix mit good vibrations und so. Ergo, dachte ich mir. Wenn ich nur Sch… in meinem Kopf hab´, bring ich´s besser nicht zu Papier, aber uups, jetzt hab´ ich´s ja doch gemacht. Egal, ich sag euch jetzt etwas. Einer fehlt. Passt auf, das war so. Aladin Mahmutovic hat gesagt, er braucht eine schöpferische Pause. Fein, meinte das Trainerteam, etwas Ähnliches wollten wir dir auch vorschlagen. Dafür als Background Torsten Köhler. Neben ihm Danni Gäng und his Trainer himself Marco Scheel.
Und noch einer fehlt. Aber nur kurz mal in England oder so. Probetraining bei den Reds? Wer weiß. Zuletzt hatte auch Eddy Bormann eine Formkrise. Lattentreffer und auch unglückliche Zweikämpfe, wie der größte Teil der Mannschaft. Herausragend in den letzten Spielen einzig Yavuz Tepegöz. Mit Danni Scharpfenäcker und Sven Amtmann in Bestform hätten wir eine Defensive, die das Zeug zum Meister hätte. Danni Weyershäuser hat die Null heute gesichert. Ein Genuss Volkan Uyar, der in dieser Form eine echte Bereicherung ist und beide Elfmeter zugesprochen bekam. Pechvogel bleibt dagegen Marc Lindenmaier. Seine Chancenverwertung im Reality TV ist grausam. Aber auf der Skala befindet er sich in guter Gesellschaft mit nahezu allen Mannschaftskameraden, die vor dem gegnerischen Tor nicht viel zustande bringen. Sergio Mavinga, Nico Garziella, Christian Linder (der übrigens auch fehlt) zum Beispiel. So und jetzt ist gut. Ne, einer noch. Ein bisschen fehlt auch der gute Schiedsrichter. Fifty - fifty würde ich sagen. Also, mal lag er richtig, mal ebenet.
Es fehlt auch die Unbeschwertheit. Obwohl die Schlotwiesenjungs von Anfang an kontrolliert das Zepter schwingen, als Mannschaft einen kompakten Eindruck machen und in der Defensive so herrlich antizipieren, dass es eine Freude ist. Also, Javus ist immer da wo der gegnerische Ball hinkommt, gewinnt meistens den Zweikampf und eröffnet das Spiel nach Vorne. Dort dann wie gehabt die schlechte Chancenverwertung. Den Elfmeter nach Gelbbremse im Strafraum verwandelt Sela Degirmenci 1 : 0 (18.) und bis zur Halbzeit hätten wir durchaus auch schon verdient mit 2 : 0 in Führung liegen dürfen. Sergio Mavinga trifft z. B. aus 9 m das Aluminikrum.
Das aus der zweiten Halbzeit, das willst du nicht wissen. Bei unserem Stadionsprecher Christian Bauer flattern die Nerven wie nach drei Esspresso, zwei Red Bull und einem Coffee to run. Zuletzt mussten wir alle so leiden, Wir haben da keinen Bock mehr drauf. Jungs, ihr seid doch viel besser. Warum gelingt vor dem Tor so wenig? Weil ihr denkt! Ihr denkt jetzt gehe ich links vorbei, und dann ist man vielleicht am Torwart vorbei, aber die Chance ist auch vorbei. Also, so etwas von vorbei. (Gerdi Müller, wenn du denkst, ist scho zue spät.) Ob Nico, Marc oder Torsten. Aus vier möglichen Treffern machen wir Null. Dann noch ein verschossener Elfmeter, der ins Gesamtbild passt. Macht fünf mögliche Treffer…Unsere Gäste kamen im Prinzip nur nach Standards zu Torchancen. Von den Standards gab es allerdings zu viele.
Jetzt die Zuschauer. Wenn Sela anläuft, rufen alle verzweifelt: „Warum Sela?“ Wenn Sela trifft, kippen sich alle vor Freude Ketchup auf die Bluse. Beim zweiten Elfer, wenn Diar anläuft, fragen die gleichen Zuschauer sich: „Warum nicht Sela?“ Und wenn Diar dann scheitert, wissen wir plötzlich, „Das gab es noch nie, dass man einen erfolgreichen Elfmeterschützen nicht beim nächsten Male wieder antreten ließ.“ Das ist natürlich falsch, aber in diesem kurzen Augenblick steht auch ein bisschen die Zeit still und es ist eine Wahrheit, die in diesem Augenblicke gilt. So, jetzt noch das Phrasenschwein oder was? Etwas Positives lieber?
Das ist das Gleiche. Die Mannschaft war heute wieder erkennbarer eine Mannschaft. Das war´s. - Wenn es nun Sergio Mavinga gelingt, seine Form zu steigern - Wenn es Marc Lindenmaier, falls er mal Zeit hat und zufällig in der Nähe ist, gelingt, ein Tor zu erzielen – Wenn Eddy Bormann seine Kopfbälle wieder versenkt und Nico und Uyar für noch mehr Alarm im gegnerischen Strafraum sorgen, dann dürften 40 Punkte kein großes Problem darstellen auch oder gerade mit diesem Team von heute.
Der TV89 spielte mit: Weyershäuser –Schmidt, Tepegöz, Berber (Scheel) – Bardaro, Shammak, Lindenmaier (D. Gäng), Degirmenci, Garziella,– Uyar, Mavinga (Köhler)
Ich werde dem Schiedsrichter meinen Optiker empfehlen (Jürgen Kohler)
Im Hinterhof des Henkers, 11° C, oder wie sagt man zu diesem Vorplatz des Daimlerfreizeitparkes? Windig bis stürmisch ist es, aber überwiegend doch trocken. Klar hatte der Wetterbericht Dauerregen und Sintflut prognostiziert. Ich bin froh, dass dieser nicht recht hatte. Gerne schleppe ich lieber drei Regenschirme zu viel, aber vielleicht kann Jürgen Kohler mir seinen Wetterdienst mal empfehlen?
Nein, wir hadern nicht mit Schiedsrichter Christian Glatzer auch wenn ihm bei gelb – rot wohl ein Patzer unterlief. Eddy Bormann versichert, er war der Gefoulte und nicht der Foulende, aber wie oft, wenn jetzt nicht Zeitlupe oder Drohne oder so, und eine Mutter glaubt ihrem Kind und ein Trainer seinem Spieler. Ja, wir waren ja dabei, aber ihr daheim vor eurem Fernseher, ihr habt dreißig Kameraeinstellungen und ganz am Schluss erst sieht man´s. Und der Schiri hat auch keinen Assistenten noch nicht einmal. Ihr habt Siri, die sagt euch wie das Wetter wird, ob Foul oder Schwalbe, Junge oder Mädchen. Da habt ihr gut reden. Ne, lass mal. Ich fang jetzt mit dem Anfang an, okay?
So nach etwa drei bis vier Minuten steht es bereits 1 : 0 für den Tabellenletzten. Nico Garziella ist der Unglücksrabe, der in der Verteidigung den Ball falsch einschätzt. Mohamed Salah Maghrebi bedankt sich und lässt Danni Weyershäuser keine Chance. Das kann ja Eiter werden, denkt schon der eine oder andere, aber „Cool, Brauner!“ – so ein kleiner Wachmacher ist gar nicht so schlecht. Und besser am Anfang, als am Ende. Jetzt bleibt genügend Zeit, um zu beweisen, was man drauf hat und um das Ergebnis zu korrigieren. Nur keine rote Karte jetzt wie beim MTV. Wir spielen ungefähr so, wie Deutschland in Georgien, bloß, dass wir nicht so sicher sind in unseren Zuspielen, wegen Wind und Kunstrasenplatzunebenheiten wahrscheinlich. Klar und auch ein bisschen eigensinniger und so. Aber egal. Die Hintermannschaft von Al Q`uds spielt mit dem Wind, wir stürmen dagegen, hehe. Ein Freistoß aus 22 m von Diar Shammak wird noch abgefälscht und findet auf wundersame Weise seinen Weg ins gegnerische Tor zum 1 : 1 (13.)
Marco Bardaro flankt eins ums andere Mal von rechtsaußen ins Mittelfeld. Leider kein Abnehmer. Sela Degirmenci tät schon wollen, wenn er würd kriegen. Aber was wir auch in der Offensive versuchen, bis zur Halbzeit gelingt uns leider kein Tor mehr. Der Spieler der Spiels für mich jetzt schon und aber auch am Ende in der Hintermannschaft : Yavuz Tepegöz. Diese Nummer 5 lebt! Magisch sein Stellungsspiel, kompromisslos im Zweikampf. Harter aber fairer Zweikampfsieger, mindestens 83,7 % sag ich jetzt mal. Stabilisiert die Defensive sagt man, so wie man sagt, rührt Beton. Marc Lindenmaier - leider Schwachpunkt. Wenn er die Hälfte seines Trainingseindruckes, wäre die Wahrheit auf dem Platz doppelt. Marco Scheel nimmt ihn zur Halbzeit raus, bringt Volkan Uyar.
Und nicht wieder müde oder einbrechen wie zuletzt des Öfteren schon vorgekommen sein soll. Kombinationen führen zu Torchancen. Ganz stark Nico Garziella an der linken Außenbahn in seiner unwiderstehlichen Art. Legt die Kugel quer zurück, Sela erkennt den besser postierten Danni Gäng, verlängert mit seiner Hacke und Danni mit seinem schwächeren Rechten ins linke Eck zum 1 : 2 (55.) Nimm künftig immer den Rechten, möchte man ihm raten und nicht immer den Pass in die Schnittstelle und auch öfters mal ruhig normal und einfach spielen. Aber im Groben und Ganzen ist´s schon recht. Wir brauchen auch Spieler, die ein bisschen eigensinnig oder beratungsresistent sind, wenn sie Erfolg haben damit! Jetzt sind die Schlotwiesenjungs am Drücker. Sie wollen nachlegen und die Gastgeber wissen sich nicht anders zu helfen als mit Foul. So 18 m vor dem Tor, das ist die ideale Schussposition von Azo Mahmutovic. Erst letzte Woche traf er zwei Mal. Mein Fotoapparat will das sich anzubahnende Freistoßtor einfangen. Seht selbst, was dabei herausgekommen ist. Egal. Er trifft jedenfalls zum 1 : 3 (64.)
Jetzt sollte doch nichts mehr anbrennen denkt man, so wie man denkt, dass Flugzeuge das sicherste Verkehrsmittel sind. Aber Holzauge sei wachsam, die Palästinenser sind auch nicht auf der Brotsupp´ daher geschwommen. Zack und hier siehste mal wie clever oder abgeschlagen manche Menschen sind. Wohl mit dem Wissen, dass Eddy gelb – rot gefährdet ist, geht man halt als Gegenspieler unbefangener in den Zweikampf und lässt sich bei Ballverlust fallen, schreit theatralisch und täuscht arglistig oder nicht den Referee. Bingo, der glaubt´s und zehn Minuten vor Schluss muss Eddy Bormann mit gelb-rot vom Platz. Das große Muffensausen beginnt, das Abstiegsgespenst zeigt kurz seine grässliche Fratze. Die Nerven wie mit 10000 Volt, meinte Trainer Marco Scheel noch zuvor „Jungs wir müssen etwas fürs Torverhältnis tun“, wähnt er sich missverstanden sehnt er sich,
als der prompte Anschlusstreffer zum 2 : 3 (83.) fällt, so sehr nach dem Abschlusspfiff, wie sich Romeo nach seiner Julia sehnte. Am Ende vergibt Diar Shammak freistehend aus nächster Nähe. Und das ist jetzt auch egal. Hauptsache drei Punkte. Am Gründonnerstag hoffen wir auf weiteres zählbares und ich schreibe jetzt nicht, dass wir dann wiederauferstanden sind, weil das hebe ich mir für nach Ostern auf.
Der TV89 spielte mit: Weyershäuser – Bardaro, Mahmutovic, Tepegöz, Garziella (Berber) – Bormann, Shammak, Lindenmaier (Uyar) – D. Gäng, Mavinga, Degirmenci (Linder)
Ich habe absichtlich falsch ausgewechselt, damit wir nicht zu hoch gewinnen. (Aleksander Ristic)
6° C. Schlotwiese. Blaugrauer Himmel, trübe Sonnenstrahlen. Vom Frühlingserwachen in der Natur erst mal nix zu spüren. Klar hie und da schon ein bisschen grün. Aber gemach, eine frisch gekeimte Bohne macht noch keinen satt oder wir haben zwar eine Etappe gewonnen, sind aber noch nicht überm Berg.
Eine lange Serie von Nichtgewinnen ging heute zu Ende. Am 16. Spieltag gegen Plattenhardt am 14.12. holten wir zuletzt drei Punkte. Ich habe mal nachgerechnet, das ist jetzt ein Vierteljahr her und mindestens fünf Spieltage lagen dazwischen. Da kommt man schon ins Grübeln. So hat auch Trainer Marco Scheel in die Psycho - Trickkiste gepackt. Beim Training hat er seinen Torhütern geflüstert, die Bälle ruhig mal reinzulassen, damit die Stürmer wieder Selbstvertrauen kriegen. Er hat der Mannschaft ein Freitagabend Programm angeboten, um sie zusammen zu schweißen und ein gemeinsames Mittagessen vor dem Spiel, um sie zu stärken. Konstantina kochte Spaghetti, Makkaroni und Nudeln – Jede Menge Kohlehydrate jedenfalls für ein Ziel: Für den Sieg.
Dass es heute kein schönes Spiel geben wird, wenn man einen dreckigen Sieg will, ist klar. Der holprige Rasen verschont keinen Ästheten. Die Trikots werden schmutzig, wenn nicht zerrissen und Hämatome pflastern den Weg. Wer da unten raus will, darf nicht zögern, muss präsent sein und clever. Heute hat´s geklappt. Gleich von Anfang an geht es in jeden Zweikampf. Der heutige Gast ist ebenfalls angeschlagen. Der alte Feuerbacher Trainer Secker und auch die Interimslösung Weber haben bereits das Handtuch geschmissen. Ihr Torwart Emu Rehm fällt bis zum Saisonende aus, die Mannschaft wirkt zerschlissen. Aber angeschlagene Gegner sind gefährlich. Wer heute aber gefährlicher ist, zeigt sich bereits nach wenigen Minuten. Die Schlotwiesenjungs schwingen das Zepter, die Talkrabben warten ab und auf Fehler, um zu kontern. In der Innenverteidigung spielen Yavuz Tepegöz bärenstark und Aladin Mahmutovic immer sicherer, gewinnen drei Viertel ihrer Zweikämpfe und auch die Außen Marco Bardaro und Suheyp Berber haben ihre Gegenspieler meistens im Griff.
Ein indirekt direkt verwandelter Freistoß von Aladin Mahmutovic zählt leider nicht, auch wenn alle Tor schreien, Freudentänze aufführen, Bier verschütten und sich mit Curry - Ketschup beschmieren (16.)
Vor der ersten Defensivreihe sind die Kampfsechser Eddy Bormann und Kapitän Diar Shammak und machen nicht nur den gewohnt sicheren Eindruck, sondern sorgen nebenbei auch für die Impulse nach Vorn. Vorne zermürben und suchen sich Danni Gäng, Marc Lindenmaier, Volkan Uyar und Sergio Mavinga. Doch weder die Laufwege, noch die Pässe oder Abschlüsse lassen den Zuschauer und gemeinen Fan mit der Zunge schnalzen. Hier müsste Meister Glück mal dem Tüchtigen nachhelfen, so scheint es und der tut es dann auch. Kurz vor der Pause flankt Diar den Eckball in den vorderen Strafraum. Ein Feuerbacher verlängert per Kopf auf den hinteren Pfosten, dort schiebt Eddy Bormann cool ein 1 : 0 (39.)
Jetzt die Feuerbacher. Plötzlich aggressiv. Wo nehmen die plötzlich die Aggressivität her. Hier, ich schätz mal, ihr neuer Trainerfuchs Kosta Choudiakis hat sie motiviert, hat die richtigen Worte getroffen. Ich kann mir vorstellen welche: „Jungs, ihr habt gut gespielt. Jetzt packt ihr sie. Der TV fällt immer nach der Pause in ein Loch. Zeitschleife und so. Die können nicht mehr gewinnen. Ihr braucht eigentlich fast nix mehr machen. Nur ein bisschen aggressiv sein und so. Das wird schon…“ oder so ähnlich. Egal, tatsächlich. Kennt ihr den Film „Das große Zittern“ vorher hatten wir ja „Das große Bibbern“ und davor „Die Schlotterer“ und „Die Schnatterer“ – egal jetzt. Winter vorbei, will ich sagen, aber es ist nicht warm hier und doch wieder spannend. Den Schiri will ich loben heute, er verteilt gelb gerecht und nach Gebühr. Die Partie auch kämpferisch und fair. Nach dem Sturm und Drang dann mal wieder eine Ecke mit Eddy Kopfball und Querlattentreffer. Eddy köpft besser, als manche schießen! Die Feuerbacher schießen auf unser Tor. Einmal rettet Marc Lindenmeier auf der Linie. Auch das dürfen wir nicht vergessen, wenn wir das Spiel analysieren. Dann frische Kräfte. Christian Linder sorgt dann für die Entscheidung, als in der Schlussphase die Talkrabben Alles – oder – nichts spielen. Ihr Torhüter Schubert neuert gewaltig an der Mittellinie gar. Als der Ball verlustig geht, kommt er weniger schnell zurück in seinen Kasten, als das von Christian Linder beförderte Leder 2 : 0 (85.) In der Nachspielzeit trifft Aladin Mahmutovic dann noch aus gleicher Entfernung ins Tor wie in der ersten Halbzeit. Dieses Mal zählts 3 : 0 (90. + 1).
Dann Marco Scheel. „Männer, das war wichtig heute. Aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Und wir müssen nachlegen.
Nächste Woche gegen Al Q`uds. Denkt dran, der nächste Gegner ist immer der ?
A) Dümmste“ oder B) Schwerste“
Was sagte Marco Scheel? Postkarten bitte an die Geschäftsstelle. Die ersten drei richtigen Einsendungen bekommen einen Schokoladen - Osterhasen. Kleiner Tipp: Es ist nicht Antwort C.
Der TV89 spielte mit: Weyershäuser – Bardaro, Mahmutovic, Tepegöz, Berber – Bormann, Shammak, Lindenmaier – D. Gäng (Linder), Uyar, Mavinga (Degirmenci)
„Das ist völlig fehl am Platz, sich zu äußern. Der hat beim Eishockey zwischendurch mal einen Puck an den Kopf bekommen, und das sind die Spätfolgen.“ Matthias Sammer über Werder Manager Eichin
11° C. Kräherwald, Stuttgart - Nord. Blaugrauer Himmel, warme Sonnenstrahlen, eisiger Wind – nicht Fisch, nicht Fleisch. Da wurde letzte Woche von dem Bayern Bonus gesprochen. Getroffene Hunde bellen, sagt man. Wie Sammer dann retuschiert, das ist völlig, äh, fehl am Platz, wenn man mit Kritik umgehen kann. Also, dass Schiris auch nur Menschen sind und auch Kommentatoren oder Zeitungsredakteure sich gerne mit den „Siegern“ zeigen und mit der dunklen Seite der Macht und mit dem Geld. Na klar. Bonus. Hilft auf der Karriereleiter. Dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, gilt für verschworene Bayern „Fans“ wie Marcel Reif und seine Gesinnungsgenossen. Höhnisch widerkäuen Moderatoren die Beleidigung Sammers und zeigen auf welchem Niveau sie strampeln, anstatt sich von diesem Matthias zu distanzieren. Arme Buben, die ihr seid. Nehmt eure Dollars, kriecht euch gegenseitig in den Hintern und beteuert euch, wie großartig ihr seid und wie dumm das Volk. Oh, und ich bin nicht neidisch auf euren Erfolg. Ich schwimme gerne auf kleineren Wellen.
Es ist März und der TV89 hängt noch in dieser Zeitschleife. Immer pfeift der Schiedsrichter um 15.00 Uhr an, heute beginnen wir unaufmerksam. Aladin Mahmutovic hebt die Hand, meint abseits, bleibt stehen und startet dann zu spät durch, um die Flanke vor das Tor noch zu entschärfen, die dann auch prompt den frühen Rückstand bringt 1 : 0 (2.) „Ich hab doch überhaupt nix gemacht,“ sagt Maxi. Sein Gegenspieler läuft in seine Arme, reißt sich selbst zu Boden und schreit dabei wie am Spieß. Der Tatort am Mittelkreis nach noch nicht einmal zehn Minuten. Zu blöd eigentlich, um es hier auch noch zu schreiben. Nicht wegen des Fouls, sondern weil vor den Augen des Schiedsrichters. Arschbombeschießen von der ganzen Mannschaft vielleicht falsche Strafe.
Der Elfer für den MTV später dann herausgeholt, sagt man, wie wenn man sagt, Kartentrick. Der Stürmer vom Kräherwald fädelt bei Flo Hoffmann ein, fällt und schreit. Der Schiri Marc Schmidt applaudiert mit seiner Pfeife Beifall und zeigt auf den Punkt. Klarer Elfer irgendwie. Ne, ich mein´ ehrlich. Auch Flo selbst sagt ja, dass das einer war. Danni Weyershäuser tötet die Chance, für den MTV hier vorzeitig zu entscheiden und auch in der Folgezeit trifft ihn an den Gegentoren keine Schuld. Die Schlotwiesenjungs zu Zehnt also besser als die Gastgeber plus Schiri, also gegen zwölf. Dennoch altes Thema, gleicher Stoff: Warten auf Merlot. Warten auf, äh, einen anderen Tag. Danni Gäng allein auf das gegenerische Tor, der Ball verspringt, die Chance vertan. Kein Ausgleich, keine Hoffnung. Fadi Odesh verletzt sich kurz vor dem Seitenwechsel. Die Ferndiagnose: Bänderriss, mindestens acht Wochen, eher zehn. Gute Besserung Fadi, wir brauchen dich.
Lass mich jetzt Trainer sein, sag ich. Ich wüsste, wie man unsere Jungs einstimmt. Solche Spiele gewinnt man auch zu Zehnt. Besonders, wenn der Elfer verschossen wurde und das erste Tor so früh fällt, meine ich ungefragt in der Pause. Aber die Gastgeber sind einfach cleverer als ich mit meiner Meinung. Allein, Marco Scheel hat wohl schon die richtigen Worte gefunden. Doch wir machen früh auf, vielleicht zu früh? - holen vorne aber nix Zählbares raus, gehen nicht dahin, wo es weh tut. Hinten hilft der liebe Gott oder Danni Weyershäuser. Aus unzähligen Eins zu eins Situationen geht er als Sieger hervor. Auch das Glück des Tüchtigen hat er, als ein Unterkantenlattenkracher von dem Pfosten zurück ins Feld springt. Jetzt Christian Linder, allein auf den gegnerischen Kasten. Puff, rechts daneben. Ein Schuss, wie wenn die Luft ausgeht, wie eine Vorentscheidung zu unseren Ungunsten. Das wird heute wieder nix. Jetzt spürt es auch dem Nichtfachmann sein zweijähriger Wellensittich. Klar kriegen wir postwendend das 2 : 0. Ein Spiel mit dem Feuer war es schon lange nicht mehr, eher ein Spiel mit Nitroglyzerin. Hinter Yavuz gibt es keine Sicherung mehr und Yavuz spielt „All In“. Nico Garziella wird zwei Mal im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht. Leider kein fälliger Pfiff, Herr Schmidt.
Aber wieder keine Einzelkritik. Das Team hat verloren. So wie der Sturm vorne nicht trifft, gibt es im Gegenzug die eine oder andere unglückliche Situation in der Defensive und den Nicht - Bayern - Bonus. Nix Neues unter der Sonne (Prediger 1.9) Am Ende gewinnt verdient der MTV und wir haben keine Punkte. Alles hat zwei Seiten, sagt man. Eine gute und eine nicht ganz so schlechte. Wollen sehen, nächste Woche gilt´s!
Der TV89 spielte mit: Weyershäuser – Bardaro, Mahmutovic, Tepegöz, Hoffmann (Linder), Garziella – Bormann, Shammak, Odesh (Mavinga) – D. Gäng (Uyar), Eisentraut