Der TV89 Zuffenhausen musste noch vor Spielbeginn verletzungsbedingt reagieren und umstellen. Der in den letzten Wochen stark aufspielende Nico Garziella musste wegen Schmerzen in der Kniekehle passen, für ihn rückte der aus dem Urlaub zurückgekehrte Suheyb Berber ins Team.
Anpfiff! Jetzt geht’s los dachte sich das zuversichtlich wirkende Trainerteam Scheel/Malletschek/Schöffski denn die Mannschaft aus Zuffenhausen hatte sich viel vorgenommen. Das Spiel plätscherte wie der Dauerregen erstmal vor sich hin, nach kurzem Abtasten beider Teams übernahm der SV Bonlanden immer mehr das Kommando denn die Schlotwiesenjungs machten nur das Nötigste. Erstmal nur reagieren anstatt agieren und erstmal noch nicht dort hingehen wo es “weh tut“ dachte sich wohl der Großteil des Teams aus dem Stuttgarter Norden! Bonlanden war entschlossener und konnte somit jeden 50/50 Ball erobern, die 89er blieben grundsätzlich immer nur zweiter Sieger. Einzige Ausnahme war die Viererkette des TV89 angeführt durch die beiden Innenverteidiger Barakat/Bormann die jeden Zweikampf leidenschaftlich angenommen hatten. Das Mittelfeld war also fest in der Hand des SV Bonlanden aber spätestens am eigenen Sechzehner war Schluss. Somit tauchte Bonlanden in der ersten Halbzeit nur einmal wirklich gefährlich vor dem Tor des TV89 auf, Angelos Grantsanlis ging aber im 1 gegen 1 Duell als Sieger hervor. In der 42 min. fiel dann eher unerwartet nach einem Freistoß aus dem Halbfeld das 1:0 für die Gastgeber. Der Freistoß wurde scharf in den Sechzehner getreten und der insgesamt auffällige Philipp Krämer konnte dem Ball per Kopf die entscheidende Richtungsänderung verpassen. Grantsanlis war machtlos und die Führung des SV Bonlanden zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient.
Nennenswerte Offensivaktionen der blau/schwarzen gab es in der 1. Halbzeit keine, einzige Ausnahme war eine scharfe Hereingabe nach einem dynamischen Flankenlauf von Mannschaftskapitän Marco Bardaro. Die Hereingabe verpasste Stoßstürmer Sela Degirmenci per Kopf um Haaresbreite, dennoch kam Fadi Odesh am langen Pfosten an den Ball aber er verpasste den Zeitpunkt einer Direktabnahme. Der Schuss nach Ballannahme konnte im letzten Moment durch einen Bonlander Abwehrspieler entschärft werden. Der gegnerische Torspieler Michael Delong hätte gut und gerne erst nach der Halbzeit auflaufen können, er wurde zu diesem Zeitpunkt nicht ein einziges Mal gefordert!
In der Halbzeitpause wurde Tacheles geredet und umgestellt. Christian Linder kam für den an diesem Tag glücklos wirkenden Degirmenci. Diar Shammak, der mit falschem Ehrgeiz angeschlagen ins Spiel gegangen ist, musste ausgewechselt werden. Für ihn kam der ebenfalls frisch aus dem Urlaub zurückgekehrte Innenverteidiger Dani Scharpfenecker der einen sehr guten Eindruck hinterließ und nahezu jeden Zweikampf für sich und sein Team entschied. Eddy Bormann rückte ins zentrale Mittelfeld vor.
Ab Beginn der zweiten Halbzeit machte der Dauerregen eine Pause und im Spiel des TV89 war auf einmal Feuer drin. Die Schlotwiesenjungs zeigten Leidenschaft, Wille und Entschlossenheit, genau das was man eigentlich von Beginn an zeigen wollte! Der bisherige Spielverlauf wurde auf den Kopf gestellt und der TV war ab der zweiten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft. Bonlanden beschränkte sich hauptsächlich auf das Verteidigen und stand sehr tief. Trotzdem häuften sich die Chancen auf Seiten der 89er, der Anschlusstreffer lag in der Luft. Bormann scheiterte zwei Mal in aussichtsreicher Position, seine beiden Schüsse wurden im letzten Moment abgeblockt. Christian Linder hatte zwei gute Möglichkeiten per Kopf. Beim ersten Versuch verfehlte er sein Ziel nur knapp, beim zweiten Versuch aus spitzem Winkel wäre wohl eine Kopfballablage die bessere Option gewesen. Spätestens Fadi Odesh hätte dann für den Ausgleich sorgen können, sein Lupfer über den herauseilenden Michael Delong rutschte ihm über den Außenrist. Der in der 65 min eingewechselte Sergio Mavinga scheiterte mit einem sehenswerten Schlenzer in den langen Winkel am gut aufgelegten Schlussmann des SVB.
Die schwarz/blauen blieben bis zur 80 min im Abschluss leider glücklos und versuchten es die letzten 10 min mit der Brechstange und machten auf. Bormann und Scharpfenecker wurden ins Sturmzentrum verordnet. Dadurch ergaben sich noch zwei gefährliche Konterchancen für Bonlanden die aber durch den sehr gut aufgelegten Schlussmann Angelos Grantsanlis souverän entschärft wurden. Sergio Mavinga hatte dann die letzte Chance des Spiels als er von der rechten Seite in den Strafraum der Gastgeber eindrang aber letztendlich im 1 gegen 1 Duell gegen Michael Delong erneut das Nachsehen hatte.
Danach ertönte der Schlusspfiff. Ein leistungsgerechtes Unentschieden konnte letztendlich nicht mehr erzielt werden. Nach dem Spiel bleibt die bittere Erkenntnis dass das Spiel in den ersten 45 min mangels erforderlicher Einstellung verloren wurde.
Dass zwei klare Handelfmeter nicht gegeben wurden und der Schiedsrichter im Zweifel eher zu Gunsten der gegnerischen Mannschaft entschied muss man so hinnehmen.
Glückwunsch an die Spieler aus Bonlanden welches sich zum wiederholten Mal als sehr fair und spielstark präsentierte.
Nächste Woche empfängt der TV89 die starke Mannschaft vom MTV Stuttgart. Beide Mannschaften stehen unter Zugzwang da in den bisherigen Spielen jeweils nur ein bzw. gar kein Punkt eingefahren werden konnte. Um in diesem Spiel was Zählbares mitnehmen zu können muss der TV von der ersten Sekunde an voll zur Sache gehen!
Der TV spielte mit: Grantsanlis, Bardaro, Bormann, Barakat, Berber, Odesh, Baltsios, Shammak (Scharpfenecker), M. Albrecht (Mavinga), Braun, Degirmenci (Linder)
Ja gut, es gibt zwei Möglichkeiten: Sieg, Unentschieden oder Niederlage! (Franz Beckenbauer)
Die Anfangsviertelstunde gehörte den Gästen aus Sillenbuch. Insbesondere die robuste Spielweise der Gäste brachte den Hausherren zu Anfang Probleme. Anschließend nahmen die Schlotwiesenjungs den Kampf an, das Zepter in die Hand und waren die überlegende Mannschaft. Sillenbuch wusste sich oftmals nur mit langen Bällen zu helfen und wartete auf individuelle Fehler der Gastgeber. Ansehenswerte und schnelle Spielkombinationen brachten die Zuffenhäuser mehrmals in die Gefahrenzone der Gäste. Die erste gute Chance ergab sich nach einem Dribbling von Ersatzkapität Moritz Albrecht der den Raum sah, drei Gegenspieler umspielte und sich vor dem Tor dafür entschied auf einen vermeidlich besser postierten Mitspieler abzulegen. Die wohl schlechtere Option.
In Spielminute 25 kam Sillenbuch durch Sascha Blessing zum 0:1 Führungstreffer. Ein hoher Ball flutschte den Hintermännern des TV89 durch und Blessing im feinster Stürmermanier „Danke, den mach ich!“. Das 0:1 aus dem Nichts.
Nun war es Zeit für unseren ersten Kapitän Marco Bardaro es zu versuchen. Nach einer Spielstafette setzte sich Bardaro auf der rechten Seite durch, suchte zielstrebig den Weg zum Tor und richtigerweise den Abschluss. Der Ball verfehlte um Haaresbreite das Tor.
Der SV Sillenbuch konnte den Vorsprung bis in die Halbzeit retten. Zu oft wurde der Ball der Gastgeber zu spät gespielt und das 1:1 gesucht, das die stabilen Mannen der Sillenbucher gern annahmen. Somit ging es in die Halbzeit, ohne die Überlegenheit zu nutzen.
Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht. (Ewald Balser)
Nach der Halbzeitpause zeigten sich die Gastgeber keineswegs heruntergeschlagen, vielmehr stand ein Team auf dem Feld das wollte und sich einig war. So fand sich mit Albrecht nach einem tollen Freistoß von Nikolaos Baltsios ein Abnehmer, der den Ball unhaltbar in den linken Winkel drosch (51). Nun gab es Rückenwind und keine 8 Minuten später feierte Fadi Odesh sein erstes Tor, nachdem er erstmalig ein Punktspiel für die Herren des TV89 bestritt. Immer wieder wurden um die Spielstarke Achse Barakat, Bormann und Braun die Flügel und Offensive in Szene gesetzt. So erhielt auch Odesh den Ball, suchte den Weg Richtung Gefahrenzone und schob aus leicht für den Torwart verdeckter Position zum 2:1 Führungstreffer ein.
Die Überlegenheit der Zuffenhäuser war deutlich und es ergaben sich weitere vier Großchancen durch Baltsios und Bormann, die allesamt nicht genutzt werden konnten.
Aber auch zwei Klärungsversuche der Gäste verursachten unerwartete Gefahr, die Torwart Angelos Grantsanlis jedoch souverän entschärfen konnte. Eben einen langen Ball klärte Grantsanlis in Neuer-Manier per Kopf und wird selbst unterlaufen und zu fall gebracht. Statt einem Freistoß gab es einen Einwurf für die Gäste, der „sakrisch-dämlich“ den Weg über Blessings Haar und einmal aufspringen in das lange Eck fand.
2:2 hieß der Endstand, den Schiedsrichter Österle abpfiff.
Am Ende des Spiels war sich das Trainerteam um Scheel und Malletschek einig:
Nach einem Rückstand aus der Kabine zu kommen und das Spiel zu drehen zeigt, dass die Mannschaft intakt ist und an sich glaubt, ein gewachsenes Team auf dem Platz stand. Das ist die Grundvoraussetzung im Mannschaftssport, an allen anderen Punkten können wir im Training arbeiten.
Zum nächsten Heimspiel laden die Herren I alle Dauerfans nach dem Spiel auf ein Bier ein um den Saisonstart offiziell zu begießen, die Mannschaftsziele vorzustellen und das WIR zu stärken.