Das war nur Pech. Hoffentlich bestätigt sich diese Diagnose nicht.(Bela Rethy)
Schlotwiese 11° C. Die grauen Wolken schieben ab, die November Sonne zeigt sich und unsere Jungs werden besser. Halloween, was ist das? Ein heidnischer Brauch. *
So ist es auch ein Brauch, dass viele Tore fallen, wenn wir gegen den FC Stuttgart – Cannstatt spielen. Zuletzt im Mai, sicherten wir uns mit dem 4 : 4 einen Punkt, der uns vom Abstieg rettete. Eddy Bormann schoss zwei Tore, Marco Badaro war Spieler des Spiels. Heute ist das ganz klar unser Memo Kuzu. Auch wenn die Gäste früh in Führung gehen. Anges Faustabwehr gerät etwas zu kurz und die Murmel fällt dem Cannstatter Mohamed Salah Maghrebi vor die Füße. Dieser fackelt nicht lange 0 : 1 (2.) In der Folgephase gibt es so etwas wie einen offenen Schlagabtausch. Beide Defensivreihen fallen dabei immer wieder mit Nachlässigkeiten auf, machen Fehler, die nicht nur auf den Platz zu schieben sind. Ange muss heute mehrmals den Neuer machen, also weit vor seinem Kasten klären. Und das macht er wirklich gut. Über links kann Danni Gäng seinen Gegner mit einer seiner ansatzlosen Flanken beeindrucken. Vor dem Tor steht als Abnehmer Memo und egalisiert per Fuß zum 1 : 1 (9.) Leider gibt es kein Foto. Und noch mehr leider auch nicht vom Führungstreffer, weil dieser Schuss schon Extraklasse war. 2 : 1 (24.) Tolles Gefühl jetzt. Endlich mal wieder in Führung. Die Sonne zeigt sich und ein paar Zugvögel erwägen eine Umkehr. Doch dann trifft erneut Maghrebi zum 2 : 2 (32.) und sie fliegen weiter. Der Schiedsrichter Ercan Kücükal leitet unauffällig und souverän die Partie. Er hat sie im Griff sozusagen. Er verschafft sich Respekt und auch wenn das 2 : 2 stark abseitsverdächtig erzielt wurde, er scheut sich nicht, einen gegnerischen Spielertrainer, den Ersatztorwart sozusagen, hinter die Bande zu verbannen.
Es ist jetzt nicht so, dass wir um Welten besser sind, schon aus philosophischen Gründen nicht. Durchaus könnte es rein theorethisch 4 : 4 stehen, doch das Chancenplus ist auf unserer Seite. Aus unserer Sicht natürlich, ganz klare Hundertprozentige.
Nach dem Kabinengang trifft Memo zum dritten Mal. Nach einer „Ecke“ schlampert der Cannstatter Schlussmann und kriegt das Leder nicht unter Kontrolle. Volkan erobert den Ball, legt zurück auf Memo. Sein sauberer Abschluss und die Schlotwiesenjungs gehen wieder in Führung. 3 : 2 (49.) Jetzt heißt es Nachlegen, damit das Feuer nicht erlischt. Tatsächlich scheint der TV89 mehr vom Spiel zu haben. Mit breiter Brust, wie man so schön sagt, wie wenn man sagt, sie gingen mit stolzen Fahnen unter. Nach ein paar vergebenen Chancen, (Diar trauerte seiner „Hundertprozentigen“ aus der ersten Hälfte wohl noch hinterher) Aber er spielt dennoch klasse und mit großer Übersicht. Leider sind es die fehlenden guten Abschlüsse. Ebenso wie bei seinen Mitspielern. Doch sie halten den Druck konstant und es scheint eine Frage der Zeit zu sein, dass eine Entscheidung fällt. Jetzt aber andersrum. Ein harmloser Befreiungsschlag unserer Gäste, ein krasser Fehler unserer Defensive und Maghrebi zeigt, wie unser Memo zum dritten Mal, was einen Topstürmer an einem guten Tag ausmacht. 3 : 3 (56.)
Was denkt jetzt ein Trainer? ------ Ich weiß es nicht. Das Spiel steht auf des Messers Schneide wie man so schön sagt, wie wenn es sich noch um ein Spiel handeln würde, wenn ein Messer im Spiel wäre. Aber im Ernst. Unsere Einwechslungen. Okay, der Zeitpunkt und Wer für wen ist immer ein heikles Thema. Das gehört zum Fußball dazu. Das ganze Drumherum.
Also daran liegt es vielleicht auch gar nicht. Nun im Nachhinein natürlich. Vielleicht hätten wir eine Mauer stellen sollen. Der 24-jährige Kapitän der Gäste Tamer Fara scheint bekannt dafür zu sein, einen Hammer aus der Distanz zu haben. Vielleicht auch haltbar, aber das denkt man so. Jetzt nämlich eine Kuhle, ein Ball kann brutal krass abgelenkt werden und die krasse Reaktionszeit wird kürzer. 3 : 4 (74.) Das ist nur Pech, behaupte ich mal, keine Diagnose. Aber hoffentlich bestätigt sich diese. Für die Zuschauer hat diese Partie einen hohen Unterhaltungswert. Trotz eines gegnerischen gelb-rot Platzverweises in der 85. Minute, läuft der Ball bei unseren Jungs nicht mehr ganz so spielend. Ein gegnerischer Konter in der Nachspielzeit bringt die Entscheidung. 3 : 5 (90. + 1) Der Torschütze Al Baraa kam als Joker in der 74. Min. Eigentlich hätte das Spiel ja um 14.30 Uhr beginnen sollen. Der Anstoß erfolgte dann 20 Minuten später. Eigentlich wäre dann um 16.15 Uhr, beim Stande von 3 : 3 der Abpfiff erfolgt. Also erste Halbzeit Süßes, aber die zweite ganz klar Saures. ;-)
Der TV89 spielte mit: A. Grantsanlis – Burkart, Fejzulahi (Amazigh), Albrecht, Nallinger – Prieditis (Yacoubou), Shammak, Gäng, Ekrama (Köhler), Uyar, Kuzu
*Und eine gruselige Angelegenheit, bei der sich, wie auf dem Cannstatter Wasen plötzlich Menschen verkleiden und Geld ausgeben für Kostüme und Zeugs. Sind es Ende September noch die Lederhosen und Dirndl und Bier, werden es im November ausgehöhlte Kürbisse, Knochen und Totenköpfe und Süßigkeiten. Bald kommt dann der Nikolaus oder Weihnachtsmann und nach Sylvester bald die Faschingszeit. Stets geht es um heidnische oder andere Bräuche, das ist für den Verkleidungswilligen nicht so wichtig. Süßes oder Saures, fragen die Kinder am Abend vor dem Spiel. Und gibt auch jeder nicht viel. Wenn die Eltern nicht mitgingen, würden ihre Kleinen zusammenbrechen unter der Last von Drops, Gummis und Lutschern. Manch einer hatte eine Leiter dabei, um den hohen Container zu besteigen, um wie bei der Traubenlese ihre Butten voller Zuckerzeugs dort zu entleeren. Eine 400 PS starke Zugmaschine, oder wie sagt man noch mal für Daddy, half dann, ihre Beute nach Hause zu bewegen. Glaubst du? Ich glaub, ich krieg Zahnschmerzen.
Ich würde mich selbst als sehr bodenbeständigen Spieler bezeichnen.
(Nachfrage des Moderatoren, ob er nicht bodenständig meine) Ja, bodenbeständig, so würde ich mich charakterisieren. (Erneute Nachfrage, was er denn damit meine) Das bedeutet, dass ich nach dem Wechsel nach Bordeaux wieder zum HSV zurückgekehrt bin. Das ist eben dieses Bodenbeständige an mir. (Manfred Kaltz in einem Interview)
Schlotwiese 15° C. Graue Wolken, düster, düster, düster. Der Brauereimeister von Dinkelacker hat angeblich gesagt, dass Wulle ein Frauenbier sei. Es hat auch schier den Preis eines Proseccos und man muss beides nicht unbedingt trinken. (Jeder Socken, den eine Großmutter fertig gestrickt hat, kriegt garantiert mehr Likes bei FB, als dieser Spielbericht. Was soll ich mich da quälen?)
Wir fangen dieses Mal, im Gegensatz zu den letzten Spielen, gut an und auch wieder bis zur Halbzeit mit Pepp und Chancen. Eine Vorlage von Danni aus dem Stand und aus etwa 70 Metern erobert sich Diar und legt sie sich Richtung Elfmeterpunkt vor. Der die ganze Partie über solide Torhüter Jan Ertl ist aber auf dem Posten. Nach acht Minuten, also schon eine Minute besser, als beim letzten Mal, kann Martin Mataija das Spielgerät steil in die Schnittstelle spielen, in die Ricky Murati instinktfußballermäßig schon gestartet ist. Ange verkürzt noch den Winkel, dennoch 1 : 0 (8.) Die Ecke sauber ausgeguckt.
Ja, eigentlich sind auch in der Folgezeit eher wir am Drücker. Aber viele aufreibende Einzelaktionen, kein nennenswerter Mannschaftssport, der sich da offenbart. Über rechts gibt es ein paar Freistöße von Danni, die ihr Ziel nicht finden und auch ein paar Flanken von Diar, die nichts einbringen. Etwas absolut zwingendes ist nicht zu sehen, wie wenn man aufs Meer hinausschaut und die Wellen ziehen sich eher zurück und alles wäre grau in grau, wenn nicht die goldene Blätterpracht so einen frohen Farbenflash fabrizieren würde.
Thorben, er gefällt mir gut heute, hat im Prinzip ansonsten Martin Mataija gut im Griff und meistert seine Aufgabe. Jörg auf der anderen Seite spielt dagegen erst in zweiter Hälfte auf Augenhöhe, wird besser, je näher seine Auswechslung kommt. Volkan und Memo sind eifrig und motiviert, wie man sie kennt. Man kann Memo von der Kugel trennen. Mit einer Stahlsäge zum Beispiel. Einen Tick schneller spielen, um im Miteinander sich zu gefährlicheren Goalgettern zu entwickeln, das hat meistens gefehlt. Gelegentliche Torabschlüsse sind keine wirklichen Herausforderungen für den SSV Keeper.
Nach der Pause warten wir einfach mal sieben Minuten, und wenn es auch acht sind, dann werden wir laut Statistik sicherlich wieder eines kriegen. Und so ist es auch. Abseits sagen die zahlenden Senioren, die auf der imaginären Linie standen. Aber es ist ja nur Abseits, wenn der Schiri pfeift. Der Torschütze heißt Kevin. Kevin, äh, weiter weiß ich nicht. Der Stadionsprecher weiß es auch nicht. Über den Namen Kevin muss man sich meiner Meinung nach auch nicht weitläufig auslassen. Es gab da mal einen Film. Und der kleine Racker, der in Abwesenheit seiner Eltern, gesuchte Einbrecher fast alleine zur Strecke brachte, hieß Kevin. Na und? Der Name Kevin ist schon uralt und alle die Eltern, die ihren Sohn bereits vorher Kevin nannten, weil z. B. Kevin Costner, total super in „Der mit dem Wolf tanzt“, haben etwas gegen die Ungerechtigkeit und gegen böse weiße Männer, die den Indianern das Land stehlen. Also alle alten Kevins, die vor 1990 geboren wurden, müssen sich nicht schämen. Wie jetzt Kevin Kurányi, 1982 geboren, nicht - Kevin Volland, 1992 geboren, dagegen schon. Was natürlich Quatsch ist, niemand muss sich wegen seines Namens schämen. Kevin ist ein schöner Name. Kevin oder Ken. Auch wenn jetzt unmittelbar nach Kinostart in 1990, alle möglichen Mütter den Namen Kevin für ihr Neugeborenes in Erwägung zogen. Nur die wirklich vom Filmkind überzeugten Erziehungsberechtigten, wähnten sich allein, einer guten Namensidee auf die Schliche gekommen zu sein und ließen den Namen Kevin ins Taufbuch schreiben. Guck mal Chantal, guck mal Jaqueline, da ist Kevin. Und Kevin staubt also ab zum 2 : 0 (53.) – Jetzt wird das Spiel zum Teil aus unserer Sicht zwar besser, aber leider schießt Memo den Freistoß nicht so, wie es Raffael heute im Spiel gegen Schalke gelang. Und leider sind unsere Jungens auch nicht, wie in Vaihingen in der Lage, dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Torsten Köhler gibt noch sein Comeback. Seine defensive Präsenz erlaubt es Mo sich mit in die Offensive einzuschalten. Muba kommt nach seiner Einwechslung zu einer guten Gelegenheit. Seinen Schuss in den Winkel hält Ertl. Doch Ballbesitz, Zweikampfstärke, alles schön und gut. Aber haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß. Oder vielleicht Judo jetzt. Wenn läuft, dann läuft. Das wäre schon ziemlich besser.
Der TV89 spielte mit: A. Grantsanlis – Burkart (Köhler), Fejzulahi, Albrecht, Nallinger – Hofmann (Lindenmaier), Shammak, Gäng (Yacoubou), Ekrama, Uyar, Kuzu
Unsere U17 traf in diesem Spiel auf das Team vom TBU. Im letzten Jahr holte dieser Verein mit den B-und C-Juniorenmannschaften jeweils den Bezirkspokal. Es wartete also ein guter Gegner, der aus 4 Spielen 9 Punkte holte.
Doch unsere Jungs kamen hochmotiviert ins Spiel. Mit einer großen Portion Laufbereitschaft und Willen lies man den Gegner nie ins Spiel kommen. In der 20. Minuten vollendete Harun sein Solo zum 1:0. Nach der Pause legte der TV89 sogar noch eine Schippe drauf und dominierte den Gegner kämpferisch, sowie auch spielerisch. Viele Kombinationen, die teilweise in schönen Spielzügen endeten, konnten aber leider nicht verwertet werden.
So musste ein Eckball und ein Kopfballtor von Nicolo (48.) zum 2:0 führen.
Danach spielten die "Blauen" weiter nach vorn und der TBU versuchte es mit dem Konterfussball. Negativer Höhepunkt in einem fairen Spiel war die Verletzung des gegnerischen Torwarts und unseres Spielers Pit, welche beide ins Krankenhaus mussten. Wir wünschen beiden Spielern gute Besserung.
"Wir sind glücklich und sehr zufrieden, dass unser Team zurück in die Spur gefunden hat und vorallem ein wirklich gutes Spiel gezeigt hat. Die Leidenschaft und der Wille waren heute ausschlaggebend", so der Trainer Sven Willing.
Wenn man mir die Freude am Fußball nimmt, hört der Spaß bei mir auf!
(Thomas Häßler in seiner Dortmunder Zeit)
Schlotwiese 13° C. Graue Wolken, düster das alles, leckere Rote sucht man vergeblich. Der Gegner heute vielleicht eine Nummer zu groß, aber noch ist nicht aller Tage Abend. Gestern unter Kicker.de standen ja schon eine Viertelstunde nach Abpfiff die Bundesligaspielberichte. Die werden womöglich schon, während das Spiel läuft, geschrieben. Unter den Berichten gibt es dann auch dieses Facebook – Button und da hat mich interessiert, wie viele Fans wohl den Bericht liken. Jetzt Überraschung: Also VfB – Ingolstadt 0! (Stand So. Abend 22.20), Schalke – Hertha 9! Eintracht – Gladbach 260! Ersteres will ich nicht, letzteres krieg ich nicht, aber so ein bisschen Liken könnt ihr meine Berichte schon, auch wenn wir verlieren. Denn ihr liked ja nicht unsere Niederlage, sondern dass, was ich schreib. Schlechte Leistungen kann ich selten nur besser machen, Niederlagen bleiben Niederlagen, aber andererseits ihr habt auch ein bisschen Recht, wenn ihr nicht so ganz dolle auf das Liken bei unseren Berichten geht, denn jeder SCHEISS WIRD JA GELIKED, DA SOLL DER TV89 SPIELBERICHT GAR NICHT DAZU GEHÖREN, DENN WIR SIND NICHT JEDER SCHEISS. Und ob die Fans von Gladbach das schnallen, wag ich arg zu bezweifeln. Denn es geht nicht um das Spiel oder um das Ergebnis ihres Vereines, sondern um den Bericht und ob der gut geschrieben ist. Egal, vergesst es. Macht doch, was ihr wollt. Macht ihr ja sowieso.
Außerdem steht unter Kicker.de, dass sich die Fans vom VfB und von `96 über irreguläre 1 : 0 Siege freuen. Jetzt ist das alles natürlich auch wieder Zündstoff. Wozu brauchen wir das leidige Thema einer Torkamera oder eines vierten und fünften Schiedsrichters, wenn es schon bei den einfachen Spielsituationen krasse Fehlentscheidungen gibt. Da lob ich mir doch die gute alte Bezirksligaregelung. Ein Schiri entscheidet und basta. Das 1 : 0 für den MTV nach 7 Minuten geht voll in Ordnung. Richtig zerpflückt haben die Gäste unsere jungen Fohlen (der Altersdurchschnitt gerade mal 21 Jahre) in den ersten 10 Minuten. Mann, was war das? Respekt? Angst? Oder zu wenig Aufputschgetränke vor dem Spiel? Ange hat gleich viel zu tun, aber dann wendet sich der Wind, wie beim Spiel gegen Weilimdorf denkt man, so wie wenn man denkt, ach guck, der Mo hat jetzt einen Bart wie Mats Hummels, wahrscheinlich braucht man das auf dieser Spielerposition in der Innenverteidigung. Auch unser Mannschaftskapitän wieder mit Fehlern, das bleibt nicht aus, wir sind Menschen und Fehler bestimmen unser Leben, aber immerhin hätte er ja beinahe fünf Minuten vor dem Seitenwechsel ein Kopfballtor gemacht. Jedenfalls sah ich das Ding schon so gut wie drin. Der Schiri pfeift Abseits, weil Flo noch an den Ball dran kam. Aber ob auf oder bereits hinter der Linie, wer weiß das? Jetzt wäre die Torkamera natürlich wieder gut. Jedenfalls kein Tor, obwohl Tor. So wie gegen Weilimdorf sind wir erst auf Augenhöhe und dann in der letzten Viertelstunde vor dem Wechsel sogar haushoch überlegen und ein Unentschieden zur Halbzeit wäre weniger irregulär.
Nach dem Kabinengang erneut der MTV fast wie in der Anfangsphase. Und wieder ist es die verflixte siebte Spielminute. Die Zuordnung fehlt komplett. Von rechts kann ein MTVler unbedrängt flanken, Ange kommt nur noch mit einer Faust nicht richtig dran, dahinter steht Raffael Hahn und trifft per Kopfball zum 0 : 2 (52.) Jetzt geht das Spiel ja noch ein paar Minuten, aber bei unseren A Junioren spürt man deren Doppelbelastung, Memo bringt zwar viel Dampf und sein Engagement in die Offensive, aber manchmal wie Kevin allein zu Haus oder wie der arme Beluga - Wal, der sich 1966 im Rhein verirrte. Dieser Weißwal schwamm seinerzeit fast dreihundert Kilometer bis nach Koblenz, bevor er wieder umkehrte und in die Nordsee zurückkehrte. Bei Xanten entdeckten ihn mehrere Schiffskapitäne. Doch die Polizei nahm von denen zuerst einmal eine Blutprobe wegen Alkohol? Dann wollten ihn seinerzeit Tierpfleger mit Netzen fangen und mit Pfeilen betäuben und hofften auf eine Attraktion für ihren Duisburger Zoo. Aber als der Protest in der Bevölkerung zu groß wurde, ließen sie ab davon und der Wal wurde nicht zum Problembär.
Jedenfalls richtet ein Memo allein zu wenig aus und es wird Zeit, dass sich noch ein paar ehrgeizige, flinke Techniker wie z.B. Volkan, Fadi oder Spielertypen wie Sergio dazu gesellen. Und auch in der Defensive fehlt es an „Körper à la Eddy oder Sven oder Torsten oder Danni Scharpfenecker“ heute. Als dann das 0 : 3 fällt, weiß jeder, die Schweden sind keine Holländer, die Lichtgestalt weiß nix von schwarzen Kassen oder von Sklavenarbeit in Katar und der MTV ist nicht der TSV oder der SV Vaihingen. Nächste Woche gilt´s aber wirklich und Likes gibt’s dann garantiert, egal von wem.
Der TV89 spielte mit: A. Grantsanlis – Fejzulahi, Albrecht, Lechner, Burkart (Kolb) – Hofmann, Shammak, Nallinger (Capelao), Ekrama (Lindenmaier)– Yacoubou (Nekere), Kuzu
Wenn ich in der Nacht vor einem Spiel Sex habe, verliere ich jegliches Gefühl in meinen Füßen. (Fredrik Ljungberg)
Obertürkheim 13° C. Graue Wolken wieder, die Sonne nur heimlich und selten dazwischen. Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob die jungen Wilden gestern Nacht noch Sex hatten, aber gespielt haben einige von ihnen nachmittags in der A - Jugend und 3 : 0 gewonnen auch noch. Die Leistungsträger dagegen haben schon ein bisschen Gefühl in ihren Füßen vermissen lassen. Berti Vogts, der ehemalige Bundestrainer hatte ja durchaus nichts gegen Sex vor einem Spiel? Das könnten seine Jungs halten, wie sie wollen, meinte er. Nur in der Halbzeit, da ginge nichts. Ich weiß jetzt auch nicht, wie viel Sex man in der Nacht vorher haben muss oder wie lang, damit ein Ballgefühl in den Füßen verloren geht, aber wenn jetzt der Umkehrschluss, also wenn ich mangelnde Technik und Ballbehauptung und fehlendes blitzschnelles Anbieten, Entgegenlaufen usw. damit begründe, dass zu viel Sex und so, dann würde ich als Trainer dem doch einmal auf dem Zahn fühlen. Vielleicht ist es ja auch einfach nur zu wenig Bier und zu viel Koffein, weil die, die Bier trinken bei Max Merkel im Training ja gewonnen haben gegen die, die kein Bier trinken.
Die Gastgeber von Beginn an tonangebend. Sie erspielen sich Chancen im zwei Minuten Takt, zudem noch begünstigt durch des Schiedsrichters großzügige Abseitsauslegung. Aber da denkt man, dass, wenn die solche Chancen nicht nutzen, dann können wir hier gewinnen, wie wenn man denkt, wenn ich blind über die Hauptstraße laufe und mich kein Auto überfährt, dann spare ich mir die KFZ-Steuer. Aber die langen Bälle der Obertürkheimer, die ohne viel Störung und Zweikampf in unsere Hälfte geschlagen werden, sind ständige Gefahrenherde und unsere zwei Chancen, die wir uns in der ersten Hälfte erspielen, resultieren aus einer mal normal herein geschlagenen Ecke und aus einer von zwei gelungenen Angriffskombinationen. Das ist einfach zu wenig und als dann kurz vor dem Seitenwechsel, aus einer charakteristischen Spielsituation heraus- also langer Ball, über die Außen, überfallartiges Pressing von drei gegnerischen Stürmern, Ballverlust, dann der bislang schlechte Abschluss - das 1 : 0 (44.) für die Gastgeber fällt, so ist das nicht nur verdient, sondern schon schmeichelhaft für unsere Jungs, denn es hätten durchaus bereits drei, vier Tore mehr fallen können. Auch Ange zeigt sich auf dem Posten und verhindert, was zu verhindern ist.
Wenn man jetzt denkt, dass nach dem Kabinengang, ein Aufbäumen oder eine ehrgeizigere Spielweise es schon noch richten wird, so sieht man sich nach dem 2 : 0 (55.) eines Besseren belehrt. Ein Heber Daniel Kaufmanns, über unseren heraus eilenden, aber auch schon jäh überlisteten Ange Grantsanlis hinweg ins Tor, entscheidet bereits die Partie.
Durch die Einwechslung des A – Junioren Jörg Burkarts kommt zwar ab sofort über dessen Seite Tempo und Einsatz ins Spiel, aber seine Mannschaftskameraden lassen sich leider nicht so recht anstecken und so geht er lange Wege alleine und versucht sogar die Offensive zu beleben. Er fordert den Ball, mit dem heute Moubarouku oder Thorben, selten etwas Gescheites anfangen können. Kapitän Moritz Albrecht mit positiver Zweikampfbilanz, wirkt souverän, strahlt Sicherheit und Ruhe aus, dennoch findet er in zwei Situationen auch nur eine schlechte Lösung. Im Aufbauspiel sind wenige Anspielstationen und meistens findet man nur den freien Mann neben oder hinter sich. Keiner will die Kugel haben, denkt man. Unsere geschlagenen Bälle ins Feld gehen meistens wegen der mangelnden Technik bei der Annahme oder aus pomadig wirkendem Zweikampfverhalten verloren, weil die gegnerischen Abwehrrecken einfach flinker und aufmerksamer sind. Jetzt: Fußball ist ja auch ein Bewegungsspiel - da sollte man doch meinen, dass unsere Jungs mit einem Durchschnittsalter von unter 21 Jahren, also dass sie sich mehr bewegen und den Gegner bezwingen könnten. Aber, wenn wir auch in den letzten zehn Minuten einem Anschlusstreffer näher kommen, die Kondition der Obertürkheimer langt, um ihren Zwei – Tore - Vorsprung über die Ziellinie zu bringen. Fazit: Wenn man gewillt ist, künftig mehr von Anfang an zu investieren, kann auch mehr dabei rauskommen. Wir brauchen das Wir - Gefühl, dass jeder einfach sein Bestes für jeden geben will und dass man Spaß daran hat. Der Gegner heute hat es uns vorgemacht. Das war nur ein Ausrutscher. Jungs, das könnt ihr besser. Nächstes Spiel daheim der MTV, dann drüben beim SSV. Mit vier Punkten könnten wir leben ;-)
Der TV89 spielte mit: A. Grantsanlis – Fejzulahi (V. Grantsanlis), Annunziata (Lechner), Albrecht, Ebinger – Hofmann, Shammak, Ekrama (Hornstein) Eisen (Burkart) – Nallinger, Yacoubou